Sozialpädagogische Theorie als Politische Theorie des Sozialen

Martina Lütke-Harmann

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Martina Lütke-Harmann, Sozialpädagogische Theorie als Politische Theorie des Sozialen (26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1610-2339, 2019 #3, S.266

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Ziel des Beitrags ist es, eine sozialpädagogische Theorie als politische Theorie des Sozialen zu denken. Im Unterschied zu gängigen Positionen wird das Politische der sozialpädagogischen Gesellschaftanalyse dabei nicht als Vorgang verstanden, innerhalb dessen die Erkenntnis über ein als gegeben vorausgesetztes Soziales sozialpädagogisch politisiert wird. Im Beitrag geht es vielmehr darum, einen Schritt früher anzusetzen und den politischen Kern der sozialpädagogischen Gesellschaftsanalyse selbst herauszuarbeiten. Zu diesem Zweck werden zwei exemplarische Formen sozialpädagogischer Gesellschaftanalyse kontrastiert: 1. die Ontologisierung des Sozialen, die sich exemplarisch am Frühwerk Mollenhauers rekonstruieren lässt und 2. die Produzierbarkeit des Sozialen wie sie von den Theoretikern einer ‚Politik des Sozialen‘ angenommen wird. Schritt drei unterläuft die so aufscheinende Alternative im Rekurs auf die politische Philosophie Claude Leforts und bestimmt den erkenntnistheoretischen Status der sozialpädagogischen Gesellschaftanalyse mit dem Begriff des politischen Imaginären. Aufgabe einer politischen Theorie des Sozialen ist es so gesehen, das Soziale nicht abschließend zu begründen oder zu produzieren, sondern seinen imaginär-politischen Status anzuerkennen und es für die Deutungen der Adressatinnen offen, d. h. ‚im Kommen‘ zu halten.

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