Skill-mix, Rationierung und Qualität in der Pflege: Forschungsstand international und Situation in Deutschland mit Schwerpunkt Onkologie

Claudia B. Maier, Julia Köppen, Matthias Naegele y Barbara Strohbücker

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Claudia B. Maier, Julia Köppen, Matthias Naegele, Barbara Strohbücker, Skill-mix, Rationierung und Qualität in der Pflege: Forschungsstand international und Situation in Deutschland mit Schwerpunkt Onkologie (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1430-9653, 2019 #4, S.312

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Descripción / Abstract

Vor dem Hintergrund des Pflegefachkräftemangels und mit der Zunahme der Pflegestudiengänge in Deutschland stellt sich die Frage, wie ein optimaler skill-mix aussehen kann. Das Thema wurde jedoch bisher kaum in Deutschland diskutiert, weder für Pflegeteams noch an der Schnittstelle Pflege und Medizin. Die internationale Forschung zeigt, dass Teams mit einem höheren Qualifikationsniveau (bspw. Anteil Bachelorabschluss vs. Pflegefachpersonen vs. Hilfskräfte) mit verbesserten Patientenoutcomes assoziiert sind. Die Studienlage zu einem vermehrten Einstellen von Hilfskräften ist bisher unzureichend, dies betrifft auch die Frage, inwieweit das Auftreten rationierter Tätigkeiten durch Veränderungen im skill-mix beeinflusst wird. Individuelle Faktoren, wie die Arbeitserfahrung, könnten einen Einfluss haben, wurden bisher jedoch wenig beforscht. In Deutschland geben Pflegefachpersonen mit Weiterbildung und Hochschulabschluss an, dass sie weitestgehend dieselben Aufgaben in der Pflege übernehmen wie Pflegefachpersonen ohne Weiterbildung. Dies deutet darauf hin, dass der skill-mix nicht optimal innerhalb von Teams aufgeteilt ist. International hat sich der skill-mix und die interprofessionelle Zusammenarbeit (Pflege und Medizin) in den letzten Jahren erheblich verändert, bspw. durch Pflegeexperten APN (Advanced Practice Nurses) und spezialisierte Pflegefachpersonen, die in der Onkologie Medikamente verschreiben. In Deutschland findet auch, wenngleich an einzelnen Kliniken, eine Aufgabenneuverteilung statt, wie bspw. die Zytostatika-Applikation durch Pflegefachpersonen mit Weiterbildung in einem Delegationsmodell. Eine effektive Umsetzung dieser komplexen Veränderungen in Teams sollte durch klar definierte Rahmenbedingungen, Tätigkeitsprofile, standardisierte Weiterbildung und mit einem unmittelbaren Nutzen für die Patientinnen und Patienten verbunden sein.

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