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Die Gewalttheorie von Jan Philipp Reemtsma
Programmatische Impulse für eine Allgemeine Soziologie der Gewalt
Eddie Hartmann

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Eddie Hartmann, Die Gewalttheorie von Jan Philipp Reemtsma (24.01.2021), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2195-0695, 2019 #1, S.74
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Descripción / Abstract
Bislang liegen nur wenige soziologische Arbeiten vor, die es erlauben würden, das Forschungsprogramm einer Allgemeinen Soziologie der Gewalt ernsthaft in Gang zu setzen. Den elaboriertesten, in seinem analytischen Potenzial aber bislang eher unausgeschöpften Entwurf hat Jan Philipp Reemtsma 2008 mit seinem Buch Vertrauen und Gewalt vorgelegt. Der vorliegende Beitrag streicht daher die programmatischen Impulse heraus, die Reemtsmas Gewalttheorie für die Entwick-lung einer Allgemeinen Soziologie der Gewalt liefert. Zu diesem Zweck wird zunächst Gesa Linde-manns Kritik an Reemtsma aufgegriffen, um diesen gegen den Einwand zu verteidigen, hier läge eine begriffliche Engführung auf physische Gewalt aus der Beobachterperspektive vor. Anschließend wird der historisierende und relationale Zuschnitt der Theorieanalage Reemtsmas herausgearbeitet, indem beide Ansätze konstruktiv miteinander verknüpft werden. Abschließend werden die analytischen Vor-züge von Reemtsmas Ansatz gegenüber Lindemanns normativistisch-funktionalistischem Konzept der Verfahrensordnungen der Gewalt hervorgehoben, die sich insbesondere aus dem machttheoretischen Zuschnitt von Reemtsmas Gewalttheorie ergeben.