Die Macht von Gruppenbindungen

Ressourcen und Sicherheit, Gefahren und Fanatismus - Möglichkeiten der Therapie und Prävention

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Karl Heinz Brisch (Hg.), Die Macht von Gruppenbindungen (2018), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608204001

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Descripción / Abstract

Ein Säugling unterhält nur zu ganz wenigen Personen, etwa zu seinen Eltern, Bindungsbeziehungen. Im Laufe des Lebens gewinnen Bindungserfahrungen mit Gruppen immer stärker an Bedeutung. Daher setzt sich dieser Band mit den heilenden und den zerstörerischen Aspekten im Zusammenhang von Bindung und Gruppen auseinander: International renommierte Forscher und Kliniker berichten aus ihren Studien und Erfahrungen und zeigen Wege zur Prävention auf.
Im Laufe des Lebens gewinnen Bindungserfahrungen mit Gruppen immer stärker an Bedeutung, etwa in der erweiterten Familie, im Kindergarten, in der Schule, später mit Peer-Gruppen in der Adoleszenz, mit Arbeitsgruppen im Berufsleben, in Vereinen, Parteien oder Religionsgemeinschaften. Menschen können diese Gruppenbindungen als eine große Ressource und emotionale Sicherheit erleben, die Bindungsbeziehungen in und an Gruppen können aber auch gestört sein.
†¢ Wie entsteht so etwas?
†¢ Welche Faktoren schützen?
†¢ Wie kann man neue, sichere Beziehungen in Gruppen aufbauen?
†¢ Wie entsteht Radikalisierung in Gruppen?
†¢ Was müssen Pflege- und Adoptiveltern wissen, damit ein Kind nach Gewalterfahrungen, eine sichere Bindung entwickeln kann?
†¢ Welche Formen der Begleitung, Beratung, Therapie und Prävention sind für Menschen hilfreich, die aus Gruppen aussteigen wollen, in denen sie traumatisiert wurden.

Reseña

»Der Großmeister in der Organisation von themenzentrierten Kongressen zu zentralen Themen von Psychotherapie und Psychoanalyse, Karl Heinz Brisch, hat 2017 wieder einmal "zugeschlagen". Das wuchtige Buch der Vorträge liegt jetzt vor und erfreut das Herz vieler neugieriger und kundiger Heiler auf dem Feld und Angehöriger aller sozialen Berufe und Zuwendungsformen.«
Tilmann Moser, Deutsches Ärzteblatt PP, Mai 2019

Descripción

<p>Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.<br />Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. <br />Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. <br />Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. <br />Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.<br />Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).<br />Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de).</p><p>Vom 16. bis zum 18. September 2022 findet die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten – Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch.</p><p>Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de</p>

Índice

  • Cover
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Frühe Kinderwelten: Bereits Säuglinge und Kleinkinder spielen und lernen zusammen
  • Was brauchen sie dafür von uns?
  • Heidi Simoni
  • Die digitale Nabelschnur zur Welt und ihre Bedeutung für die Bindung und die Beziehung in Gruppen
  • Bindet die digitale Nabelschnur?
  • Julia von Weiler
  • Der Einfluss von Peergruppen auf die Entwicklung von Aggressivität bei Jugendlichen
  • Dorothy L. Espelage, Melissa K. Holt und Rachael R. Henkel
  • Die Lehre von der Gruppenbindung
  • Zur Bindungssicherheit zwischen Führungspersonen und ihren Anhängern und in der Interaktion von Gruppen
  • Michal Shimony und Mario Mikulincer
  • Ressourcen oder Katastrophen in Gruppen
  • Was fördert oder hemmt Mentalisieren?
  • Ulrich Schultz-Venrath
  • Wege der Radikalisierung im Vergleich
  • Eine empirische Annäherung an die Bedeutung der Gruppe im Vorfeld hochexpressiver zielgerichteter Gewalttaten
  • Lina-Maraike Stetten
  • Von der Suche nach Nähe zur Suche nach der Beziehung
  • Dem Missbrauch entkommen
  • Orit Badouk Epstein
  • Die Bedeutung der Gruppenbindungen für die Prävention gegenüber sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
  • Jaquelin Butrà³n
  • Eine bindungsbasierte Gruppenintervention zur Prävention von Kindesmisshandlung
  • Hannah Knafo, Anne Murphy, Miriam Steele und Howard Steele
  • Die bindungsorientierte Milieutherapie in der stationären Psychotherapie
  • Gruppenerfahrungen als heilende Bindungserfahrungen
  • Yvonne Eckstein, Katrin Romero Velasco und Karl Heinz Brisch
  • Kreative Gruppentherapien mit schwer und früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen während der stationären Behandlung
  • Karl Heinz Brisch
  • Musiktherapeutische Gruppenarbeit mit früh bindungsgestörten und traumatisierten Kindern und Jugendlichen
  • Sophie Pudelek und Simone Hees
  • Kunsttherapie in der stationären Behandlung von früh traumatisierten Kindern
  • Johanna Doll und Simone Braitinger
  • Bewegungs- und Sporttherapie zur Förderung der Gruppenfähigkeit von Kindern
  • Maximilian Eberl und Melanie Posch
  • Konzentrative Bewegungstherapie in der stationären Behandlung von früh traumatisierten Kindern
  • Andrea Plank-Matias und Marina Müller
  • Adressen der Autorinnen und Autoren

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