Gesamtausgabe in 24 Bänden

Band 21: Kolleghefte und Mitschriften

Georg Simmel

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Georg Simmel, Angela Rammstedt (Hg.), Cécile Rol (Hg.), Gesamtausgabe in 24 Bänden (2012), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518760772

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Descripción / Abstract

Als Georg Simmel 1900 einen Ruf als außerordentlicher Professor für Philosophie an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität – die heutige Humboldt-Universität – erhielt, geschah dies gegen den erbitterten Widerstand des akademischen Establishments und antisemitisch gesinnter Kreise in der Politik. Dabei war die Berliner Universität Simmels Alma mater: Hier hatte er studiert, promoviert und sich habilitiert; hier sollte er viele Jahre ohne Gehalt lehren und forschen bis zu seiner Übersiedlung nach Straßburg, wo er wenige Jahre vor seinem Tod endlich Ordinarius für Philosophie wurde. Dennoch waren Simmels Berliner Jahre seine fruchtbarsten, in denen er nicht nur seine großen soziologischen Werke schuf, sondern durch seine aufsehenerregenden Vorlesungen zum Star der Universität avancierte. Der Band versammelt 26 Mit- und Nachschriften von Simmels Vorlesungen, verfaßt unter anderem von Ernst Robert Curtius, Georg Heym, Edith Kalischer, Harry Graf Kessler, Adolf Löwe, Georg Lukács, Rudolf Pannwitz, Robert E. Park, Arthur Ruppin, Gottfried Salomon, Herman Schmalenbach, Kurt Singer und Margarete Susman. Sie geben zusammen mit zwei Kollegheften einen Einblick in Simmels Lehre, wie sie von einigen seiner Studenten rezipiert wurde, die später allesamt selbst Berühmtheit erlangen sollten.

Descripción

<p>Georg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift <em>Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik</em> wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung <em>Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie </em>akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift<em> Kantische Studien</em> im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universität zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.</p>

Índice

  • [Cover]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhaltsübersicht
  • Kolleghefte
  • Geschichte der Philosophie (1913/14)
  • Philosophie der Kunst (1913/14)
  • Mit- und Nachschriften
  • Sociologie (1897/98) von Pavel Abramovič Berlin
  • Logik und Erkenntnislehre (mit Darstellung der Kantischen Theorien) (1898) von Edith Kalischer
  • Logik und Erkenntnistheorie (mit Darstellung der Hauptlehren Kants) (1899) von Arthur Ruppin
  • Sociologie (mit besonderer Berücksichtigung der Staatsformen) (1899/1900) von Robert Ezra Park
  • Formprobleme der Kunst (1902) von Margarete Susman
  • Philosophie des 19. Jahrhunderts (von Fichte bis Nietzsche) (1902/03) von Harry Graf Kessler
  • Philosophie des 19. Jahrhunderts (von Fichte bis Nietzsche) (1903/04) von Rudolf Pannwitz
  • Allgemeine Geschichte der Philosophie (1904) von Rudolf Pannwitz
  • Ethik und Prinzipien der philosophischen Weltanschauung (1905/06) von Hugo Nathansohn (übertragen von Herman Schmalenbach)
  • Einleitung in die Philosophie, mit Berücksichtigung der Philosophie der Gesellschaft und der Geschichte (1906) von Hugo Nathansohn (bearbeitet von Herman Schmalenbach)
  • Philosophie der Kultur (1906/07) von Herman Schmalenbach
  • Kunstphilosophische Übungen (1906/07) von Kurt Singer
  • Logik und Probleme der Philosophie der Gegenwart (1906/07) von Herman Schmalenbach
  • Logik und Probleme der Philosophie der Gegenwart (1906/07) von Kurt Singer
  • Logik und Probleme der Philosophie der Gegenwart (1906/07) von Georg von Lukács
  • Logik und Probleme der Philosophie der Gegenwart (1906/07) von Ernst Robert Curtius
  • Philosophie des 19. Jahrhunderts, von Fichte bis Nietzsche und Maeterlinck (1907/08) von Herman Schmalenbach
  • Kunstphilosophisches Privatissimum, für kunstgeschichtlich Vorgebildete (1908/09) von Karl Berger
  • Die Haupterscheinungen der Philosophie des letzten Jahrhunderts (von Fichte bis Nietzsche und Bergson) (1911/12) von Georg Heym
  • Allgemeine Soziologie (1911/12) von Georg Heym
  • Grundzüge der Logik (1912/13) von Adolf Löwe
  • Ethik und Probleme der modernen Kultur (1913) von Kurt Gassen
  • Ethik und Probleme der modernen Kultur (1913) von Adolf Löwe
  • Griechische Philosophie (mit Berücksichtigung der späteren Entwicklungen) (1913) von Adolf Löwe
  • Philosophie der Kunst (1913/14) von Adolf Löwe
  • Logik und Einleitung in die Philosophie (1914) von Gottfried Salomon
  • Editorischer Bericht
  • Druckvorlagen
  • Varianten
  • Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen
  • Verfasserverzeichnis
  • Namenregister
  • Faksimiles

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