Mentalisieren des Körpers (Mentalisieren in Klinik und Praxis, Bd. 4)

Ulrich Schultz-Venrath

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Ulrich Schultz-Venrath, Mentalisieren des Körpers (Mentalisieren in Klinik und Praxis, Bd. 4) (2021), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608203738

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Descripción / Abstract

Mentalisierungsbasierte Therapien sind ein wirksamer Ansatz zum Verständnis körperlicher Erkrankungen, die wegen fehlender somatischer Befunde oft zu Odysseen bei Ärzten führen. Sie werden seit Neuestem in der Behandlung von Patienten mit Somatisierungsstörungen erfolgreich eingesetzt.
- Klinische Fallbeispiele
- Viele Therapeuten arbeiten bereits mit dem Mentalisierungsmodell
Ulrich Schultz-Venrath berücksichtigt neueste neurobiologische und entwicklungspsychologische Befunde und erläutert die Grundlagen der Entstehung von Somatisierungsstörungen als eine Form gestörter Emotions- und Stressregulation auf dem Boden unsicherer oder fehlender Bindungsrepräsentanzen. Dadurch verbleiben Emotionen und Affekte wie in einem Kokon des Körpers, zu dem allenfalls ein kognitiver Zugang besteht. Er beschreibt den Umgang mit spezifischen Herausforderungen in der Behandlung von Somatisierungsstörungen.
Dieses Grundlagenwerk verbindet anschaulich Theorie und klinische Anwendung, zum Beispiel bei
- anhaltenden Schmerzstörungen
- dissoziativen Störungen
- somatoformen Störungen.
Mentalisierungsbasierte Einzel- und Gruppenpsychotherapie (MBT und MBT-G) ist in Verbindung mit Körper- und Kunsttherapien der Schlüssel dafür, mit den Patienten einen Weg aus dem Irrgarten der »Somatisierung« heraus zu finden.
Somatisierungsstörungen (Soma: griech. Körper) sind körperliche Beschwerden, die sich nicht auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Dabei stehen Müdigkeit und Erschöpfung, Schmerzsymptome, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Beschwerden an vorderster Stelle, gefolgt von pseudoneurologischen Symptomen und sexuellen Störungen.
Dieses Buch wendet sich an:
- Alle PsychotherapeutInnen und ÄrztInnen, die Somatisierungsstörungen behandeln

Reseña

»Für den psychodynamisch orientierten Psychosomatiker stellt Schultz-Venrath eine mentalisierungsbasierte, psychosomatische Theorie und ein daraus abgeleitetes Behandlungskonzept vor. Beide sollten […] eine Aufnahme in die psychosomatische Behandlung in Klinik und Praxis finden. Mit der Anwendung werden Überprüfungen auf Praktikabilität stattfinden, werden weitere Ideen und Konzepte entstehen, die die sehr lebendige Landschaft der psychosomatischen Medizin bereichern und weiterentwickeln.«
Paul L. Janssen, Gruppenpsychotherapie Gruppendynamik, 19. November 2021

Descripción

<p>Ulrich Schultz-Venrath, Prof. Dr. med., ist Arzt für Psychosomatik und Psychotherapie (DGPM) und Nervenheilkunde (DGN), Psychoanalytiker (DPV, DGPT, IPA) und Gruppenlehranalytiker (D3G, EFPP, GASI) in eigener Praxis in Köln. Er ist Professor für Psychosomatik an der Universität Witten/Herdecke. Bis 2019 war er Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des EVK Bergisch Gladbach. Des Weiteren ist er Sprecher der Herausgeber der Zeitschrift »Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik – Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gruppenanalyse« und Sprecher des Beirats für Wissenschaft und Forschung der Deutschen Gesellschaft für Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse (D3G). Herausgeber der Reihe »Mentalisieren in Klinik und Praxis«.</p>

Índice

  • Cover
  • Inhalt
  • Geleitwort
  • Danksagung
  • 1 Einführung in ein komplexes Thema
  • 1.1 Affekte, Gehirn und Körper – Zur Entwicklung eines affektiven Selbst
  • 1.2 Bindung und Entwicklung eines mentalisierenden Selbst
  • 1.3 Zu den Anfängen des Mentalisierungsmodells
  • 1.4 Wo ist der Körper im Mentalisierungsmodell?
  • 1.5 Persönlichkeitsstörungen ohne Körper?
  • 2 Der Körper und seine Beziehung zu Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen
  • 2.1 Mentalisieren in Anamnese, Erstgespräch oder Erstkontakt
  • 2.2 Der verschwindende Körper in Online-Video-Therapien
  • 3 Die Entdeckung des Körpers in der frühen Psychosomatik
  • 3.1 Trauma als transdiagnostische Affektregulationsstörung
  • 3.2 Die Pariser Psychosomatik-Schule – Pionier des Mentalisierungsmodells
  • 3.3 Alexithymie und/oder Autismus-Spektrum-Störung
  • 3.4 Das diagnostische Dilemma
  • 3.5 Körper-Modus als Massenphänomen
  • 4 Bodily oder mental states? Zur Entwicklung eines mentalisierenden Selbst
  • 4.1 Intersubjektive Entwicklungsbedingungen bezüglich eines Körper-Selbst
  • 4.2 Körper-Modus (body mode) oder verkörpertes Mentalisieren (embodied mentalizing)?
  • 4.3 Wenn der Körper des Psychotherapeuten »streikt« oder »spricht«
  • 4.4 Dimensionen des Mentalisierens bei somatoformen Belastungsstörungen
  • 5 Somatisieren oder Mentalisieren?
  • 5.1 Prämentalistische Modi
  • 5.2 Der Körper-Modus (body mode) – klinische Beispiele
  • 5.3 Teleologischer Modus und Körper
  • 5.4 Äquivalenzmodus und Körper
  • 5.5 Als-ob-Modus und Körper
  • 6 Mentalisierungsfördernde Therapie
  • 6.1 Mentalisieren bei Patienten mit somatoformen Störungen
  • 6.2 Nicht-mentalisierungsfördernde Interaktionen
  • 6.3 Mentalisieren in Gruppentherapien für SBS-Patienten
  • 6.4 Wie lernen Psychotherapeut*innen Mentalisieren?
  • Anmerkungen
  • Literatur
  • Der Autor

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