Digitale Störungen bei Kindern und Jugendlichen (Komplexe Krisen und Störungen, Bd. 2)

Jan van Loh

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Jan van Loh, Digitale Störungen bei Kindern und Jugendlichen (Komplexe Krisen und Störungen, Bd. 2) (2018), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608203721

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Descripción / Abstract

Seit das DSM 5 die »Internet Gambling Disorder« als Störungsbild unter Vorbehalt auswies, sind Medien erstmals in den Einzugsbereich therapeutischen Handelns gerückt. Da für Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit medienbezogenen Störungen von analytischer und tiefenpsychologischer Seite bisher keine systematischen Ansätze vorliegen, entwickelt das Buch ein Menschenbild und eine Psychodynamik des medial eingebundenen Jugendlichen und Kindes, welches sich an den realen und konkreten technischen Gegebenheiten orientiert.
Zunächst diskutiert Jan van Loh kultur- und populär- und
sozialwissenschaftliche Ansätze (»Verschwinden der Kindheit«, »Digitale
Demenz«, etc.) und stellt diese empirisch fundierten Zugängen gegenüber.
Bestehende psychodynamische Konzepte (»Resonanz«, »Medien als
Mutterbrust«) bilden den Ausgangspunkt einer vertieften Erarbeitung eines
psychodynamischen Verstehens der Beziehung von Kindern und Jugendlichen zu und
durch Medien. Er stellt Kriterien einer allgemeinen diagnostischen Einschätzung
des Mediengebrauchs im Kontext interpersoneller Beziehungen von Kindern und
ihren Bezugspersonen zusammen.
Denn: Digitale Medien (z. B. Video- und Computerspiele,
Soziale Netzwerke, Online-Pornografie) sind auch dann in komplexer Weise therapierelevant,
wenn (noch) keine »Sucht« diagnostizierbar ist.
Zwölf Fallvignetten geben dem Leser grundlegende Hinweise
für Interventionen bei der Behandlung von medienaffinen Störungen an die Hand. »Schulung und Selbsterfahrung« laden Therapeuten schließlich
dazu ein, über ihr persönliches Verhältnis zu den sich ständig weiter
entwickelnden Medien nachzudenken.
- Erstes Buch zur Therapie von »Medien-Sucht«
- Enthält Fallbeispiele und Vorschläge einer systematisierten Diagnostik

Reseña

»Mit sehr fundiertem Wissen und breiter klinischer Expertise gibt der Autor auch für Therapeuten anderer Schulrichtungen gut nachvollziehbare und in ihr therapeutisches Vorgehen integrierbare Handanweisungen, die an vielen Fallvignetten illustriert werden.«
Christiane Eichenberg, PP Deutsches Ärzteblatt, November 2018

Descripción

<p>Jan van Loh, Dr. phil., Dipl.-Psych., ist tiefenpsychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, integrativer Lerntherapeut und Supervisor. Er hat Lehraufträge an der HU Berlin und der internationalen psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) und ist Dozent an der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP) und beim Dachverband der Berliner Legastheniezentren. <br /></p>

Índice

  • Cover
  • Inhalt
  • Geleitwort der Reihenherausgeber
  • Geleitwort von Annette Streeck-Fischer
  • Vorbemerkung des Autors
  • Einführung
  • Ablehnung des Digitalen – eine sinnvolle psychoanalytische Grundhaltung?
  • Teil Eins: Kultur-, populär- & sozialwissenschaftliche Ansätze
  • Neil Postmans »Verschwinden der Kindheit«
  • Digitale Demenz: Manfred Spitzer
  • Spaß: Hans Mogels spieltheoretische Position
  • Neurowissenschaftliches Erzählen: Gerald Hüther
  • Soziologie des Digitalen: Von Sherry Turkle zu Martin Dornes
  • Teil Zwei; Evidenzbasierte Ansätze
  • Computer- bzw. Mediensucht: Psychiatrische Kriterien
  • Neurobiologische Grundlagen – schematisch zusammengefasst
  • Verhaltens- und Glücksspielsucht: Kritische Diskussion
  • Internet- und Computerspielsucht in Zahlen
  • Komorbidität 1: Digitale Medien und Angst
  • Komorbidität 2: Digitale Medien und Depression
  • Komorbidität 3: Digitale Sucht und ADHS
  • Komorbidität 4: Suchtstörungen und Persönlichkeitsstörungen
  • Manual gegen die Sucht am Digitalen: Die verhaltenstherapeutische Position
  • Verhaltenstherapeutische Ätiologie der Computerspiel- und Internetsucht
  • Digitale Suchtkonzepte: Kritische Diskussion
  • Empirische psychodynamische Ätiologie: Onlinesucht und Bindung
  • Teil Drei: Psychodynamische Ansätze
  • Psychodynamische Grundlagen
  • Unheimliche Spielzeuge: Sigmund Freud
  • Pinball-Spiele und Beziehung: Friedrich Kittler
  • Resonanz in der digitalen Moderne: Martin Altmeyer
  • Ich-Orientierung und Entgrenzung: Rainer Funk
  • Medien als Mutterbrust: Michael Ermann
  • Teil Vier: Vertiefte Psychodynamik und Entwicklungs-Psychopathologie digitaler Störungen
  • Mentalisierung und Symbolisierung des Digitalen
  • Einschub: Michael Balints Medientheorie
  • Mediale Entwicklungspsychopathologie der Latenz und Pubertät
  • Digitale Spiele mit Heinz Kohuts psychoanalytischer Musiktheorie betrachtet
  • Computerspiele, Es und Regression
  • Digitale Verschmelzungspunkte in der zweiten Freud†™schen Topologie
  • Digitales Ich zwischen innerem Monolog, Narzissmus und Abwehr
  • Digitale Regulation von Schuld
  • Digitale Spiele und Über-Ich
  • Der heilige Ernst des digitalen Spiels: Johan Huizinga
  • Primär- und Sekundärvorgänge und die zwei interpersonellen Interaktionen des digitalen Ich
  • Digitale Geräte – Spielzeuge oder nicht?
  • Digitale Geräte als Übergangsobjekte
  • Reales und virtuelles Selbst
  • Sekundärer Übergangsraum und die beiden potentiellen Räume
  • Zur Psychodynamik sozialer Netzwerke
  • Digitale Gemeinschaften
  • Digitale Selbstdarstellung
  • Like-Funktion
  • Youtuber: Zwischen Multiplikation, Idealisierung und Identifikation
  • Digitale Abbilder expliziter Sexualität anderer: Online-Pornografie und andere virtuelle Spielarten des Sexuellen als zentrales Nebenthema
  • Die Entwicklung psychodynamischer diagnostischer Kategorien
  • Teil Fünf: Therapeuten und Medien
  • Mediale Selbsterfahrung
  • Digitale Paranoia – äußere und innere Realität
  • Zusammenfassung und Ausblick
  • Anhang: Literatur
  • Der Autor

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