Schriften zu Kunst und Literatur

Niklas Luhmann

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Niklas Luhmann, Niels Werber (Hg.), Schriften zu Kunst und Literatur (2008), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518755792

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Descripción / Abstract

Die traditionelle Frage an die Kunst war und ist die nach ihrem Wesen – die ehrwürdigen Antworten, die gegeben wurden, waren jedoch von kurzer Halbwertszeit. Denn Kunst verändert sich – ganz im Gegensatz zu den Wesensdefinitionen ihrer Beobachter.



Im Jahr 1976 stellt allerdings der Wegbereiter der Systemtheorie eine neue, überraschende Frage: »Ist Kunst codierbar?« Dahinter steht die völlig anders ansetzende These, daß Kunst sich im Unterschied zu wirtschaftlichen, politischen oder wissenschaftlichen Operationen durch die spezifische Codierung ihrer Kommunikationen auszeichne. Dieser Neuansatz hat zu einer äußerst fruchtbaren und weltweit wie interdisziplinär geführten Diskussion geführt. Dieser Band versammelt Luhmanns maßgebliche Beiträge zur Systemtheorie der Kunst und Literatur und einige unpublizierte Texte aus dem Nachlaß. Eine Skizze dieses Ansatzes und seiner Wirkungsgeschichte bietet dabei das Nachwort zu dieser Textsammlung.

Descripción

<p>Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und war 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1949 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und absolvierte seine Referendarausbildung. 1952 begann er mit dem Aufbau seiner berühmten Zettelkästen. Von 1954 bis1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg, zunächst am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, danach als Landtagsreferent im niedersächsischen Kultusministerium. 1960 heiratete er Ursula von Walter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seine Ehefrau verstarb 1977. Luhmann erhielt 1960/1961 ein Fortbildungs-Stipendium für die Harvard-Universität. Dort kam er in Kontakt mit Talcott Parsons und dessen strukturfunktionaler Systemtheorie. 1964 veröffentlichte er sein erstes Buch <em>Funktionen und Folgen formaler Organisation.</em> 1965 wird Luhmann von Helmut Schelsky als Abteilungsleiter an die Sozialforschungsstelle Dortmund geholt. 1966 wurden <em>Funktionen und Folgen formaler Organisation</em> sowie <em>Recht und Automation in der öffentlichen Verwaltung</em> als Dissertation und Habilitation an der Universität Münster angenommen. Von 1968 bis 1993 lehrte er als Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. 1997 erschien sein Hauptwerk, das Resultat dreißigjähriger Forschung: <em>Die Gesellschaft der Gesellschaft</em>.</p>

<p>Niels Werber ist Professor f&uuml;r Neue deutsche Literaturwissenschaft an der Universit&auml;t Siegen.</p>

<p>Niels Werber ist Professor f&uuml;r Neue deutsche Literaturwissenschaft an der Universit&auml;t Siegen.</p>

Índice

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • 1. Lesen lernen
  • 2. Ist Kunst codierbar?
  • 3. Ist Kunst codierbar? – Ausschnitte aus der Diskussion
  • 'schön': Begriff und Sache
  • Kunst: Wahrheit; Schönheit: Wissenschaft
  • Kunstwerk und ästhetischer Gegenstand
  • Original und Kopie: Zur Schönheitserfahrung
  • Naturschönes versus Kunstschönes
  • 'Schön' in Bezug auf heutige Kunst
  • Schön versus häßlich
  • 'Schön': ein Begriff für Produzenten oder für Rezipienten?
  • 4. Das Problem der Epochenbildung und die Evolutionstheorie
  • 5. Das Medium der Kunst
  • 6. Das Kunstwerk und die Selbstreproduktion der Kunst
  • 7. Weltkunst
  • 8. Wahrnehmung und Kommunikation an Hand von Kunstwerken
  • 9. Die Evolution des Kunstsystems
  • 10. Literatur als fiktionale Realität
  • 11. Schwarze Löcher schwarze Kleckse
  • … Die Farbe Schwarz allein kann das wohl nicht entscheiden
  • 12. "Ohne Titel" – wie so?
  • "… die andere Seite der Selbstreferenz, die Fremdreferenz"
  • 13. Die Welt der Kunst
  • Vorbemerkung
  • Welt und Moderne
  • Unterscheiden und bezeichnen
  • Form und Welt
  • Die künstlerische Formsetzung
  • Zur Geschichte der Kunstform
  • Zur Differenz der Kunstwerke
  • Die Modernisierungsprogrammatik der Kunst
  • Die Kunstgeschichte als Binnenwelt
  • Das Kunstwerk selbst unterscheidet
  • Das Kombinationsspiel der Unterscheidungen
  • Das Verschwinden der Welt in der Kunst
  • Die Beobachtung des Künstlers
  • Beobachtungen zweiter Ordnung
  • Beobachtungen zweiter Ordnung in der Kunst
  • Die unsichtbare Perspektive des Bildes
  • Die Interpretation des Unsichtbaren
  • Standortverluste für Weltbeobachtung
  • Die Auflösung des Geregelten und Tradierten
  • Die Beobachtung der Beobachter
  • Die Möglichkeit des Kunstwerks
  • 14. Die Ausdifferenzierung des Kunstsystems
  • 15. Eine Redeskription "romantischer Kunst"
  • 16. Literatur als Kommunikation
  • 17. Sinn der Kunst und Sinn des Marktes – zwei autonome Systeme
  • 18. Ausdifferenzierung der Kunst
  • 19. Die Autonomie der Kunst
  • 20. Die Kunst der Gesellschaft
  • Nachwort von Niels Werber Niklas Luhmanns Kunst der Gesellschaft – Ein einführender Überblick
  • 1. Ein Anschlußfähigkeitstest
  • 2. Kunst aus der Perspektive einer "allgemeinen Theorie"
  • 3. Kommunikation
  • 4. Unterscheidungen der Kunst
  • 5. Luhmanns Stil
  • 6. Sinn und Selektivität
  • 7. Die Beobachtung von Medien und Formen
  • Editorische Notiz
  • Nachweise
  • Register

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