Gewalt

Entwicklungen, Strukturen, Analyseprobleme

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Hans-Georg Soeffner (Hg.), Wilhelm Heitmeyer (Hg.), Gewalt (2009), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518755648

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Descripción / Abstract

Das 20. Jahrhundert ist oft als das Jahrhundert der Gewalt bezeichnet worden. Daher mangelt es nicht an Gewaltphänomenen, die es genauer zu untersuchen gilt, als dies bislang geschehen ist. In diesem Band werden deswegen Gewalttaten aus neuen Perspektiven untersucht, neue Interpretationen ihrer Entstehung vorgestellt und neue Herausforderungen der sozialwissenschaftlichen Gewaltforschung debattiert.
Folgende Fragen werden unter anderem in diesem gesellschaftspolitisch folgenreichen Buch behandelt: Kann der lange dominierende Begriff der physischen Gewalt überhaupt noch leitend sein, und muß die Gewaltanalyse sich nicht wieder stärker der strukturellen Gewalt zuwenden, da zunehmend eine »Gewalt ohne Gesicht« auftritt? Stecken die Ursachen im Gewalthandeln selbst, so daß Hinweise auf soziale Hintergründe etwa in die Irre führen? Verlieren sozialwissenschaftliche Forschungen aufgrund neuer biologischer Ansätze völlig an Relevanz?

Descripción

<p>Wilhelm Heitmeyer, geboren 1945, war von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und arbeitet dort jetzt als Forschungsprofessor. In der edition suhrkamp gab er u. a. die Reihe <em>Deutsche Zustände </em>heraus.</p>


<p>Wilhelm Heitmeyer, geboren 1945, war von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und arbeitet dort jetzt als Forschungsprofessor. In der edition suhrkamp gab er u. a. die Reihe <em>Deutsche Zustände </em>heraus.</p>

Índice

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Wilhelm Heitmeyer/Hans-Georg Soeffner: Einleitung: Gewalt. Entwicklungen, Strukturen, Analyseprobleme
  • 1. Die Uneindeutigkeit von Gewalt
  • 2. Das umstrittene Verhältnis von Modernität und Barbarei
  • 3. Neue Entwicklungen und Herausforderungen
  • 4. Ist die Gewaltforschung mit ihren alten Problemen für die neuen Herausforderungen gerüstet?
  • Literatur
  • I. Zur Situation: Begriffe, Faszination und Zukunft von Gewalt
  • Gertrud Nunner-Winkler: Überlegungen zum Gewaltbegriff
  • Hans-Georg Soeffner: Gewalt als Faszinosum
  • Wilhelm Heitmeyer: Kontrollverluste. Zur Zukunft der Gewalt
  • II. Vergleich von Analyseparadigmen
  • Jörg Hüttermann: 'Dichte Beschreibung' oder Ursachenforschung der Gewalt? Anmerkungen zu einer falschen Alternative im Lichte der Problematik funktionaler Erklärungen
  • Peter Imbusch 'Mainstreamer' versus 'lnnovateure' der Gewaltforschung: Eine kuriose Debatte
  • III. Sozialwissenschaftliche Ansätze: Strukturen und Prozesse
  • Markus Schroer: Gewalt ohne Gesicht. Zur Notwendigkeit einer umfassenden Gewaltanalyse
  • Martin Endreß: Entgrenzung des Menschlichen. Zur Transformation der Strukturen menschlichen Weltbezuges durch Gewalt
  • Albert Scherr: Körperlichkeit, Gewalt und soziale Ausgrenzung in der 'postindustriellen Wissensgesellschaft'
  • IV. Gewaltanalysen in vergleichender Perspektive
  • Ekkart Zimmermann: Zur Bedeutsamkeit politischer Gewalt und ihrer Erklärungsfaktoren
  • Peter Waldmann: Zur Asymmetrie von Gewaltdynamik und Friedensdynamik am Beispiel von Bürgerkriegen und bürgerkriegsähnlichen Konflikten
  • V. Gesellschaftsvergleiche: Theorien zur Gewalt in kollektivierten und individualisierten Kontexten
  • Susanne Karstedt: Typen der Sozialintegration und Gewalt: Kollektivismus, Individualismus und Sozialkapital
  • Rainer Strobl/Wolfgang Kühnel: Stimmt die These vom Zusammenhang zwischen kollektivistischen Werten und Gewalt? Theoretische Überlegungen und empirische Analysen am Beispiel von Aussiedlerjugendlichen
  • VI. Gewalt in historischen Prozessen
  • Helmut Thome: Theoretische Ansätze zur Erklärung langfristiger Gewaltkriminalität seit Beginn der Neuzeit
  • Jan Philipp Reemtsma: Gewalt: Monopol, Delegation, Partizipation
  • Herfried Münkler: Clausewitz und die neuen Kriege. Über Terrorismus, Partisanenkrieg und die Ökonomie der Gewalt
  • VII. Ist sozialwissenschaftliche Gewaltforschung überflüssig?
  • Peter Meyer: Grundlagen menschlicher Gewaltbereitschaft. Beiträge evolutionärer Forschung
  • Harald A. Euler: Die Beitragsfähigkeit der evolutionären Psychologie zur Erklärung von Gewalt
  • VIII. Sind Gewalttheorien sinnlos und ist Politikberatung folgenlos?
  • Günter Albrecht: Sinn und Unsinn der Prognose von Gewaltkriminalität
  • Roland Eckert/Helmut Willems: Gewaltforschung und Politikberatung: Die Kommissionen
  • Die Autorinnen und Autoren

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