Ausgang aus der langen Nacht

Versuch über ein entkolonisiertes Afrika

Achille Mbembe

Cite this publication as

Achille Mbembe, Ausgang aus der langen Nacht (2016), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518748176

1481
accesses
75
quotes

Descripción / Abstract

War die Entkolonialisierung Afrikas nur ein Unfall, ein Kratzen an der Oberfläche, das kurze Aufblitzen einer Zukunft, die zum Scheitern verurteilt war? In seinem mitreißenden Essay zeigt Achille Mbembe, dass jenseits der Krisen und Kriege, die den Kontinent regelmäßig heimsuchen, neue »afropolitane« Gesellschaften entstehen, die sich durch einen anderen Umgang mit Differenzen und mit der Zirkulation von Menschen und Kulturen auszeichnen.
Um diese neuen Gesellschaften zu entschlüsseln, zeichnet Mbembe in souveräner Manier und im Rekurs auf seine eigene Lebensgeschichte die afrikanischen Entwicklungen seit dem Beginn der Entkolonialisierung nach. Aber auch die Veränderungen in den postkolonialen Gesellschaften jenseits des Mittelmeers, in Europa, werden in den Blick genommen, denn womöglich haben diese zwar Afrika entkolonialisiert, jedoch nicht sich selbst. Eine solche »Autoentkolonialisierung« ist aber notwendige Voraussetzung, um den Rassismus, die Gewalt und die Ausgrenzung des Anderen zu überwinden. Geschrieben in einer teils kalt-nüchternen, teils glühend-poetischen Sprache, zählt dieses Buch bereits zu den großen Werken des postkolonialen Denkens.

Descripción

<p>Achille Mbembe, geboren 1957, ist ein kamerunischer Historiker und politischer Philosoph. Er z&auml;hlt zu den Vordenkern des Postkolonialismus. Mbembe lehrt nach Stationen an der Columbia University, der University of California in Berkeley, der Yale University und der Duke University heute an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. F&uuml;r sein Buch <em>Kritik der schwarzen Vernunft</em> wurde Mbembe 2015 mit dem 36. Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.</p>


Christine Pries, geboren 1961, ist Philosophin und Übersetzerin, u. a. von Danielle Allen, Wendy Brown, Barbara Cassin, Dipesh Chakrabarty, Philippe Descola, Didier Fassin und Jean-François Lyotard.

Índice

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Einleitung
  • Ein halbes Jahrhundert
  • Den ursprünglichen Sinn der Entkolonialisierung rekonstruieren
  • Wohin gehen wir  ?
  • Demokratisierung und Internationalisierung
  • Neuaufbruch
  • 1 Am Anfang ein Totenschädel  : Wege eines Lebens
  • Erinnerungsfetzen
  • Das tragische Mahl
  • Macht des Simulakrums
  • Entfernung
  • An der Jahrhundertwende
  • 2
  • Welterschließung und Aufstieg
  • zum Menschsein
  • Die Welt als historische Bühne
  • Haiti und Liberia  : zwei Schwachstellen
  • Rasse und Entkolonialisierung des Wissens
  • Geburt eines Weltdenkens
  • Die Doppelstruktur von Unvermögen und Ignoranz
  • 3 Die französische Gesellschaft  :
  • Nähe ohne Gegenseitigkeit
  • Der Niedergang einer erstarrten Nation
  • Die Leerstelle der Rasse beheben
  • Plädoyer für geteilte Einmaligkeit und eine Ethik der Begegnung
  • 4 Frankreichs langer imperialer Winter
  • Lossagung von der Zeit und Ungleichzeitigkeit
  • Plurale Ausdrucksformen – ein leichtes Rumoren
  • Haarspaltereien
  • Provinzialisierungswunsch
  • Der Kolonialismus und die postumen Krankheiten des Gedächtnisses
  • 5 Afrika  : Hütte ohne Schlüssel
  • Alte und neue Kartographien
  • Weit entfernt und weit zurückliegend
  • Informalisierung der Wirtschaft und Zerfall des Politischen
  • Militarismus und Lumpenradikalismus
  • 6 Zirkulierende Welten  : Die afrikanische Erfahrung
  • Tiefgreifende soziale Neuzusammensetzung
  • Geschlechterkampf und neue Lebensstile
  • Afropolitanismus
  • »Sich etwas anderem zuwenden«
  • Epilog

Títulos relacionados

    Otros títulos del mismo autor