Berufliche Kompetenzniveaumodellierung: Eine Blaupause für die kaufmännischen Domäne

Modeling Vocational Levels of Competence: A Blueprint for the Economic Domain

Esther Winther y Viola Katharina Klotz

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Esther Winther, Viola Katharina Klotz, Berufliche Kompetenzniveaumodellierung: Eine Blaupause für die kaufmännischen Domäne (2016), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0340-4099, 2016 #02, S.131

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Descripción / Abstract

Kompetenzniveaumodelle bilden eine zentrale Voraussetzung zur Beschreibung der Fähigkeiten von Absolventen beruflicher Ausbildungsgänge, indem sie Kompetenzschätzer hinsichtlich ihrer Inhalte und Qualität interpretieren. Darüber hinaus können sie wesentlich eine wissenschaftlich orientierte Weiterentwicklung der Fachdidaktik sowie Unterrichtsprozesse stützen, indem sie konkrete Ansatzpunkte zum Stand und zur Entwicklung von Kompetenzen aufzeigen. Nicht zuletzt deswegen sind sie aktuell wesentlicher Bestandteil der bildungspolitischen Debatte um die Beschreibung und Sicherung von Kompetenzstandards. Der Beitrag fokussiert vor diesem Hintergrund auf eine Prüfung der Graduierung beruflicher Kompetenz. Unter diesem Fokus wird zunächst der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Schwierigkeiten von Testitems mit Bezug auf kaufmännische Berufe durch bestimmte Aufgabenmerkmale erklären lassen. Als Analysekategorien werden ausbildungsinhaltsbezogene Merkmale (domänenverbunden vs. domänenspezifisch) sowie kognitive Anforderungen beim Lösen der Testitems (deklarativ, prozedural, strategisch) gewählt, die auf N = 479 Auszubildende (Industrie kauf frau/Indus triekaufmann) zu Ausbildungsende bezogen werden. Die Ergebnisse belegen, dass allein mit diesen zwei Merkmalen ein erheblicher Anteil (77 %) der Varianz der Itemschwierigkeiten aufgeklärt werden kann. Damit liegen plausible Annahmen für Schwierigkeitsunterschiede beruflicher Anforderungssituationen vor. Auf Basis der Analysen wird zudem ein Kompetenzstufenmodell für den Ausbildungsberuf Industriekauffrau und Industriekaufmann vorgestellt, von dem erwartet wird, dass es sich für weitere berufliche Domänen generalisieren lässt.

Schlüsselwörter: Kompetenzmessung, Kompetenzniveaumodell, domänenspezifisch, Qualität dualer Ausbildung



Models of competence levels constitute a central prerequisite for a detailed description of learners´ abilities at the end of their vocational educational training (VET) by making quantitative competence estimates interpretable regarding their contents and quality. Moreover, such models can foster an evidence-based development of didactical theory and instructional processes, by providing tangible starting points regarding the state and development of competences. For this reason, models of competence levels form an integral part of educational debate when it comes to the description and assurance of educational competence standards. Against this backdrop, our contribution focuses on modeling different levels of competence and the underlying question, if and to what extent item difficulty of economic tasks can be explained by certain task characteristics. With respect to task difficulty, two item-characteristics, (a) the nature of item-content (domainlinked versus domain-specific) and (b) the degree of cognitive processing (conceptual, procedural and interpretative) were used as categories of analysis and applied to n = 479 industrial apprentices at the end of their VET. As a result 77 % of the variance in item difficulty can be explained via these two characteristics. The resulting model of competence levels for the domain of industrial apprentices is presented and its applicability for other vocational domains is discussed.

Keywords: competence measurement, competence levels, domain-specific, VET quality

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