Anarchie der kommunikativen Freiheit

Jürgen Habermas und die Theorie der internationalen Politik

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Peter Niesen (Hg.), Benjamin Herborth (Hg.), Anarchie der kommunikativen Freiheit (2007), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518746431

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Descripción / Abstract

Unter den Bedingungen der Globalisierung können wir uns internationale Politik nicht länger nur als Machtspiel von Nationalstaaten vorstellen. Neue Mechanismen der Koordination bilden sich in vielfältigen Bereichen interund transnationaler Politik heraus und begünstigen überraschenderweise das Aufkommen kommunikativer Formen der Problemlösung. Dieses Grundmotiv von Jürgen Habermas’ Handlungs- und Gesellschaftstheorie führt zu den zentralen Fragen dieses Bandes: Auf welche Weise läßt sich das anarchische Moment kommunikativer Freiheit in der internationalen Politik am ehesten zur Geltung bringen? Und unter welchen Randbedingungen läßt sich überlegene Verhandlungsmacht in Argumentation verstricken? Und schließlich: Wie kann verhindert werden, daß die neuen Formen des Regierens die traditionellen Formen demokratischer Koordination beschädigen?



Benjamin Herborth und Peter Niesen sind Politikwissenschaftler an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Descripción

<p>Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).</p>

Índice

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch und Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Peter Niesen – Anarchie der kommunikativen Freiheit – ein Problemaufriss
  • I
  • II
  • III
  • IV
  • Nicole Deitelhoff – Was vom Tage übrig blieb. Inseln der Überzeugung im vermachteten Alltagsgeschäft internationalen Regierens
  • 1. Der Internationale Strafgerichtshof: Normgenese durch Interessenwandel?
  • 2. Die Bedingungen verständigungsorientierten Handelns
  • 3. Inseln der Überzeugung in realen Verhandlungen
  • 4. Inseln der Überzeugung und internationales Regieren. Was blieb vom Tage übrig?
  • Thomas Risse – Global Governance und kommunikatives Handeln
  • Global Governance und die Diskussion über die "neuen" Formen von Governance
  • Argumentation und Deliberation: Begriffsklärungen
  • Argumentieren und Verhandeln: Empirische Beobachtungen
  • Kommunikatives Handeln und Global Governance
  • Argumentieren und Regelsetzung
  • Argumentieren und Normeinhaltung
  • Argumentieren und die Legitimität von Global Governance
  • Patrizia Nanz und Jens Steffek – Zivilgesellschaftliche Partizipation und die Demokratisierung internationalen Regierens
  • I. Die Rolle der Zivilgesellschaft im Schleusenmodell
  • II. Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Global Governance
  • III. Partizipation und Legitimation in internationalen Organisationen: Ergebnisse der empirischen Forschung
  • IV. Wie legitim sind
  • V. Schlussbemerkungen
  • Thomas Saretzki – Argumentieren, Verhandeln und Strategie. Theoretische Referenzen, begriffliche Unterscheidungen und empirische Studien zu arguing und bargaining in der internationalen Politik
  • 1. Einleitung
  • 2. Argumentieren und Verhandeln: Begriffliche Unterscheidungen
  • 3. Arguing und bargaining in internationalen Verhandlungen: Theorie und Empirie
  • 4. Die Rekonzeptualisierung des Forschungsdesigns
  • 5. Schluss: Von der Theorie in die Niederungen empirischer Forschung – und zurück
  • Benjamin Herborth – Verständigung verstehen. Anmerkungen zur ZIB-Debatte
  • I
  • II
  • III
  • IV
  • Antje Wiener – Demokratischer Konstitutionalismus jenseits des Staates? Perspektiven auf die Umstrittenheit von Normen
  • Einleitung
  • Schritt 1: Konstitutionalisierungsprozesse und die Konstitution von Politik
  • Schritt 2: In drei Schritten von akteurzentrierten zu interaktionistischen Perspektiven auf Normen
  • Schritt 3: Fallstudie zur Bedeutung moderner Verfassungs-normen im internationalen Vergleich
  • Ergebnisse der Fallstudie
  • Schlussfolgerungen
  • Harald Müller – Internationale Verhandlungen, Argumente und Verständigungshandeln. Verteidigung, Befunde, Warnung
  • Das Forschungsprogramm
  • Empirische Befunde des Forschungsprogramms
  • Diplomatische Verständigung ohne Lebenswelt? Die empirische Antwort
  • Die ideale Sprechsituation: Empirische Annäherungen
  • Grenzen der Empiriefähigkeit des Forschungsprogramms
  • Von der Verwundbarkeit normativer Gemeinsamkeit: Die praxeologische Dimension des kommunikativen Handelns
  • Schlussfolgerungen: Ausblick auf die weitere Entwicklung des Forschungsprogramms
  • Nancy Fraser – Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit. Legitimität und Effektivität der öffentlichen Meinung in einer postwestfälischen Welt
  • I. Die klassische Theorie der Öffentlichkeit und ihre radikale Kritik: Der westfälische Rahmen und seine Grenzen
  • II. Die postnationale Konstellation: Die Problematisierung des westfälischen Rahmens
  • III. Neue Überlegungen zur Öffentlichkeit – ein zweiter Anlauf
  • Rainer Forst – Dialektik der Moral. Grundlagen einer Diskurstheorie transnationaler Gerechtigkeit
  • I
  • II
  • III
  • Rainer Schmalz-Bruns – An den Grenzen der Entstaatlichung. Bemerkungen zu Jürgen Habermas’ Modell einer "Weltinnenpolitik ohne Weltregierung"
  • I
  • II
  • III
  • Erik Oddvar Eriksen – Deliberation und demokratische Legitimität in der. Zwischen Konsens und Kompromiss
  • Einleitung
  • Deliberation oder Partizipation?
  • Working agreements
  • Die EU in Bewegung
  • Fazit
  • Hauke Brunkhorst – Zwischen transnationaler Klassenherrschaft und egalitärer Konstitutionalisierung. Europas zweite Chance
  • I. Das Referendum
  • II. Amerika und Europa: Legitimationsprobleme
  • III. Bringing Marx back in: Verschränkung von Legitimations- und Organisationskrise
  • IV. Deliberative Demokratie
  • V. Transnationale Klassenherrschaft
  • VI. Institutionelle Probleme
  • Ingeborg Maus – Verfassung oder Vertrag. Zur Verrechtlichung globaler Politik
  • I
  • II
  • Christoph Humrich – Faktizität ohne Geltung? Oder: Hat die Konstitutionalisierung des Völkerrechts eine diskurstheoretische Chance?
  • 1. Einleitung
  • 2. Zur Kritik von Habermas’ Mehrebenenmodell der Völkerrechtsordnung
  • 3. Zur Evolution der Völkerrechtsordnung
  • 4. Die diskurstheoretischen Chancen des Völkerrechts
  • Jürgen Habermas – Kommunikative Rationalität und grenzüberschreitende Politik: eine Replik
  • I. Zur Rolle von Diskursen in internationalen Verhandlungen
  • II. Deliberative Politik als Lückenbüßer für die Legitimationsdefizite des "Regierens in entgrenzten Räumen"?
  • III. Zur demokratischen Legitimität einer weltbürgerlichen Verfassung ohne Weltrepublik
  • Hinweise zu den Autorinnen und Autoren

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