Kritik der Rechte

Christoph Menke

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Christoph Menke, Kritik der Rechte (2015), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518742693

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Descripción / Abstract

»Individuelle Berechtigung produziert soziale Unregierbarkeit.«

Dass wir Rechte haben, ist die große normative Idee der Moderne, deren Ausgestaltung seit den Revolutionen des 18. Jahrhunderts wirkmächtig ist. Die Proklamation subjektiver Rechte markierte die Geburtsstunde der bürgerlichen Gesellschaft, mit dem Liberalismus als ihrer dominanten Theorie. Sie schuf aber auch »die Berechtigung des egoistischen, vom Mitmenschen und vom Gemeinwesen abgesonderten Menschen«, wie Karl Marx bemerkte – und forcierte damit die Entpolitisierung der Politik. Daher, so Christoph Menke, bedarf es einer Kritik der Rechte.
Diese Kritik darf jedoch nicht, wie der Liberalismus, lediglich nach der Begründung und den Inhalten von Rechten fragen, sondern muss viel tiefer ansetzen, nämlich bei der Form, die die Idee der Rechte dem Wollen und Handeln gibt. Menke präsentiert eine solche Formanalyse im Anschluss an Marx, Weber, Luhmann und Foucault. Er zeigt, wie das moderne Recht mit dem klassischen Recht bricht, und arbeitet den entscheidenden Widerspruch heraus: Rechte sind das Medium einer radikalen Selbstreflexion der Normativität und zugleich derjenige Mechanismus, der die zwischen Ausbeutung und Normalisierung oszillierenden Herrschaftsverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft hervorbringt. Diesen Widerspruch bis zu dem Punkt zuzuspitzen, an dem sich die Frage nach einem anderen Recht stellt, ist das Ziel dieses grundlegenden Buches.

Descripción

Christoph Menke, geboren 1958, ist Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Índice

  • BEGINN
  • Marx’ Rätsel
  • I. Geschichte: Die Legalisierung des Natürlichen
  • 1. Geschichtsphilosophie der Form
  • 2. Das Interesse der Selbsterhaltung
  • 3. Die Willkür des Inneren
  • 4. Widerstreit der Performanz
  • II. Ontologie: Der Materialismus der Form
  • 5. Die Lücke der Legalität
  • 6. Materialisierung
  • 7. Die Kritik der Rechte
  • III. Kritik: Die Ermächtigung des Eigenen
  • 8. Ermächtigung
  • 9. Eigenwille
  • 10. Die Privatisierung des Öffentlichen. Zwei Beispiele
  • 11. Fazit: Das bürgerliche Subjekt. Verlust der Negativität
  • 12. Subjektive Rechte und soziale Herrschaft: eine Skizze
  • IV. Revolution: Die Dialektik des Urteilens
  • 13. Die Aporie der bürgerlichen Verfassung
  • 14. Sklavenaufstand: Kritik und Affirmation
  • 15. Ein neues Recht
  • Recht und Gewalt
  • Anmerkungen
  • Namenregister

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