Innere Kinder, Täter, Helfer & Co (Leben lernen, Bd. 202)

Ego-State-Therapie des traumatisierten Selbst

Jochen Peichl

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Jochen Peichl, Innere Kinder, Täter, Helfer & Co (Leben lernen, Bd. 202) (2015), Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, ISBN: 9783608202854

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Descripción / Abstract

Traumatisierte Menschen fühlen sich in viel stärkerem Maße als andere als »multiple« Persönlichkeiten. Ihr Selbst zerfällt - bewusst oder unbewusst - in die unterschiedlichsten Teile. Wie mit den Selbstanteilen psychotherapeutisch wirksam gearbeitet werden kann, zeigt dieser praxiserprobte und innovative Ansatz.
Wer oder was ist das »Ich«? Diese Frage beschäftigt nicht nur Philosophen, sondern auch die Seelenärzte und Psychotherapeuten seit Sigmund Freud. Eine therapeutisch fruchtbare Antwort haben die amerikanischen Psychologen Helen und John Watkins gefunden: Das »Ich« ist keine Einheit, es besteht vielmehr aus Teilen.
Komplex traumatisierte Patienten machen diese Erfahrung des geteilten Selbst in radikaler Weise. Ihr Ich zerfällt häufig geradezu in die unterschiedlichsten Teilpersönlichkeiten. Täterintrojekte stehen neben dem verletzten kleinen Kind, Helferpersönlichkeiten koexistieren mit Opferanteilen. Der Autor zeigt an konkreten Beispielen aus der psychotherapeutischen Praxis, wie mit den unterschiedlichen Anteilen traumatisierter Patienten gearbeitet werden kann. Am Ende einer gelungenen Behandlung wird ein besser integriertes und damit gestärktes Selbst stehen, das schlimme Erfahrungen aus der Vergangenheit lebensgeschichtlich einordnen kann.

Reseña

»Die reichhaltige Erfahrung Peichls lässt uns Einblick geben in die tägliche Arbeit mit Traumatisierten und nimmt uns mit auf eine Reise hin zur Stabilisierung.«
Lisa Tomaschek-Habrina, origo.at, Oktober 2014

Descripción

<p>Jochen Peichl, Dr. med., war bis Ende 2010 Oberarzt der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Nürnberg und ist jetzt in freier Praxis und als Leiter des Institutes für Hypno-analytische Teiletherapie InHAT tätig. Weiterbildung u. a. in Traumazentrierter Psychotherapie und Ego-State-Therapie; aktuelle Arbeitsschwerpunkte in Theorie und Praxis: Borderline -Störungen, Trauma-assoziierte und dissoziative Störungen.<br />www.jochen-peichl.de<br />www.teiletherapie.de<br /></p>

Índice

  • Innere Kinder, Täter, Helfer & Co
  • Inhalt
  • Einleitung: Wohin geht die Reise?
  • 1. Was Menschen Menschen antun können
  • 2. Das ödipale Dilemma
  • 2.1 Ein eindrucksvolles Beispiel: Kernberg spricht mit einer Patientin
  • 2.2 Unklare Begriffe
  • 3. Die Selbst-Familie oder der Ego-State-Ansatz nach Watkins
  • 3.1 Das multidimensionale Selbst
  • 3.2 Spurensuche
  • 3.3 Über Freud hinaus: Paul Federn und Edoardo Weiss
  • 3.4 Ego-State-Theorie: John und Helen Watkins
  • 3.5 Wie entstehen Ego-States?
  • 3.6 Die Vorteile der Ego-State-Therapie
  • 4. Die Innenwelt der Ego-States
  • 4.1 Der sogenannte Normalfall
  • 4.2 Ego-States – der Versuch einer funktionalen Beschreibung
  • 4.3 Unterschiedliche Kategorien von Ego-States
  • 5. Dissoziation und Multiple Persönlichkeit
  • 5.1 Dissoziation
  • 5.2 Die Kaskade der Stressbewältigung
  • 5.3 Dissoziation, Traumaerfahrung und die Folgen
  • 5.4 Dissoziative Identitätsstörung: ein kurzer Abriss
  • 6. Die traumatisierte Selbstfamilie der Borderline-Patienten
  • 6.1 Borderline-Störung: was man davon wissen sollte
  • 6.2 Jeffrey Young: Kategorien der Ego-States bei den Borderline-Patienten
  • 6.3 Elizabeth Howell: eine spezielle psychische Organisation der Ego-States bei Borderline-Patienten
  • 6.4 Hypoarousal/Hyperarousal und die Opfer/masochistisch- und Täter/hasserfüllt-States bei Borderline-Patienten
  • 7. Die Bildung und Funktion traumabasierter Ego-States
  • 7.1 Die Identifikation mit dem Täter oder die Entstehung traumabezogener Ego-States
  • 7.2 Über Täter- und Opferintrojekte
  • 7.3 Die desorganisierte Bindung
  • 7.4 Die Strukturelle Dissoziation nach Ellert Nijenhuis
  • 7.5 Die inneren Verfolger: Fremdkörper im Selbst oder innere Helfer?
  • 7.6 Die Schutzfunktion der Täterintrojekte nutzen
  • 8. Der sadistische und der nicht sadistische Täter
  • 8.1 Die Verhaltensstrategie nicht sadistischer Täter
  • 8.2 Die Verhaltensstrategie sadistischer Täter
  • 8.3 Die Entstehung unterschiedlicher Opfer- und Täterintrojekte
  • 9. Die Praxis der Ego-State-Therapie: die Grundprinzipien von Brücke, Verschiebung und innerem Dialog
  • 10. Die Behandlungstechnik der Ego-State-Therapie bei traumabasierten Störungen
  • 10.1 Grundlegende Techniken der Ego-State-Therapie
  • 10.2 Kontaktaufnahme mit Ego-States
  • 10.3 Die Planung der Behandlung traumabasierter Störungen nach dem SARI-Modell
  • 10.4 Integration der Traumaerfahrung in den Selbst- und Weltentwurf
  • 11. Spezielle Techniken der Ego-State-Therapie: Umgang mit Quälgeistern, inneren Verfolgern und Täterintrojekten
  • 11.1 Schurkenschrumpfen
  • 11.2 Innere Stimmen und die Bearbeitung ich-syntoner Über-Ich-Botschaften
  • 11.3 Traumatische Introjekte: täteridentifizierte oder täterloyale Ego-States
  • 12. Ausblick: meine Ego-State-Philosophie
  • Anhang 1 – 4
  • Fragebogen zur ESD
  • Wie stabil fühle ich mich?
  • Literatur

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