Anmerkungen zu personenorientierten Ansätzen der Lehrerbelastungsforschung

Commentary on Person-Related Approaches to Teacher Stress Research

Felicitas Bauer y Ulf Kieschke

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Felicitas Bauer, Ulf Kieschke, Anmerkungen zu personenorientierten Ansätzen der Lehrerbelastungsforschung (2015), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0340-4099, 2015 #02, S.150

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Das Thema Berufsbelastung bei Lehrkräften spielt in der Bildungsforschung seit Längerem eine prominente Rolle. Für diese Konjunktur lassen sich mindestens zwei Gründe ins Feld führen. Erstens geht es hier um die Lebensqualität Hunderttausender von Menschen (immerhin stellen Lehrkräfte eine der größten akademischen Berufsgruppen in der Bundesrepublik). Zum anderen dürfte klar sein, dass Aussagen zum gesundheitlichen Befinden der Lehrenden Implikationen für Erörterungen zur Qualität des Unterrichts und des Erziehungshandelns haben. Hochwertige pädagogische Arbeit ist auf Dauer nur mit gesunden Lehrerinnen und Lehrern zu leisten. Die inzwischen zahlreich vorliegenden Befunde zum Belastungsgeschehen im Schuldienst sorgen gleichwohl für mitunter kontrovers verlaufende Debatten. Dreh- und Angelpunkt der Fachauseinandersetzung ist meist die Frage, wie man persönlichkeits- gegenüber bedingungsbezogenen Faktoren zu gewichten habe, ob also verhaltens- oder verhältnisorientierte Thematisierungsstrategien sachangemessener seien. Personenbezogene Analysen stehen häufig im Verdacht, individuelle Wirkkomponenten beruflicher Belastung massiv zu überschätzen und den Einfluss von Kontextbedingungen zu verkennen. Eine solche Kritik bewertet nach Auffassung der Autorinnen und Autoren wesentliche Voraussetzungen persönlichkeitspsychologischer Beiträge zur Belastungsforschung unzureichend oder gar falsch. Es soll gezeigt werden, dass personenorientierte Stellungnahmen für ein Verständnis von Stressphänomen auch im Lehrerberuf unverzichtbar sind.



Schlüsselwörter: Lehrerbelastungsforschung, personen- und situationsbezogene Einflussfaktoren, Persönlichkeitsforschung



Job stress and strain among teachers has long been at the center of educational research. This topic is mainly prominent for two reasons. First, teachers are the largest academic profession in Germany. Therefore, stress and strain of teachers affects the quality of life of hundreds of thousands. Second, research insights into educator health status may have far-reaching implications for the quality of teaching and mentoring. In the long run, only healthy teachers are able to provide high-quality education. The burgeoning research into teacher job stress has sometimes led to controversy. The central question is the relative importance of personality traits versus situational factors - that is, whether behavioral or person-independent, workplace-related approaches are more appropriate. Person-related research is often suspected of massively overstating individual factors and understating the influence of the work conditions and situation. The authors contend that this criticism misjudges the fundamentals of personality-psychological contributions to stress research. It will be shown that person- related research is indispensable for understanding workplace stress within the teaching profession.



Keywords: Research on teachers´ occupational stress, person-related and workplace-related influential factors, research on personality

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