Mit Sicherheit behandeln

Diagnose, Therapie und Prognose

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Nahlah Saimeh (Hg.), Mit Sicherheit behandeln (2014), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954661503

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Descripción / Abstract

„Mit Sicherheit behandeln“ ist das Motto, das über der psychiatrisch-psychotherapeutischen Arbeit in der Forensischen Psychiatrie ebenso stehen könnte wie über den anderen Institutionen, die sich mit der Behandlung von Straftätern befassen. Sicherheit meint hier in erster Linie, die Legalprognose der zu Behandelnden nachhaltig zu verbessern. Nach den schweren Vorkommnissen in den späten 80er- und den 90er-Jahren wurde „Sicherheit“ mehr im Sinne formaler Rahmenbedingungen interpretiert. Streng genommen handelt es sich dabei nicht um Sicherheit, sondern um Sicherung. Sie ist eine Grundvoraussetzung für Straftätertherapie, das Ziel liegt aber in der Erreichung von Sicherheit in Freiheit. Der massive Anstieg der Verweildauern, die erhebliche Erschwerung der Entlassung von Tätern, die sexuell grenzverletzende Delikte begangen haben, und die zunehmende Einweisung von Menschen mit geringfügiger Kriminalität sind die Schattenseiten des umfassenden Sicherheitsanspruches. So wird die Frage nach der Wirksamkeit von Therapiemethoden immer wichtiger. Wie sicher sind die Diagnosen überhaupt? Muss jeder Straftäter „behandelt“ werden? Muss er sich das gefallen lassen?

Índice

  • Cover
  • Eickelborner Schriftenreihe zur Forensischen Psychiatrie
  • Titel
  • Die Herausgeberin
  • Vorwort
  • Die Autoren
  • Inhalt
  • 1 Forensische Überlegungen aus der Sicht eines Kinder- und Jugendpsychiaters
  • Nikolaus Barth
  • 1.1 Entwicklungspsychopathologie und Forensik
  • 1.2 Das entwicklungspsychopathologische Dilemma bei der forensischen Beurteilung
  • 1.3 Vorschläge zur Lösung des entwicklungspsychopathologischen Dilemmas bei der forensischen Begutachtung jugendlicher und adoleszenter Straftäter
  • 2 Wenn ein Opfer zum Täter wird oder: Mit Sicherheit behandeln? Mit forensischer Sicherheit diagnostizieren!
  • Norbert Beck
  • 2.1 Gewalteinwirkungen hinterlassen Spuren, wenn die Energieübertragung adäquat war
  • 2.2 Parameter Selbstbeibringung
  • 2.3 Wenn eine verletzte Person durch fehlerhafte Befunderhebung/Beschreibung/Interpretation zum Opfer gemacht wird
  • 2.4 Zusammenfassung
  • 3 Forensisch-sexualmedizinische Begutachtung
  • Klaus M. Beier
  • 3.1 Überblick
  • 3.2 Fachverständnis und Untersuchungsmethoden der Sexualmedizin
  • 3.3 Begutachtungen nach dem Strafgesetz
  • 3.4 Familiengerichtliche Fragestellungen
  • 3.5 Betreuungsrechtliche Fragestellungen
  • 3.6 Begutachtung nach dem Transsexuellengesetz
  • 4 Innere Kündigung im forensischen Team – wenn die unterschiedlichen Berufsgruppen und Mitarbeiter im Forensischen Team sich nichts mehr zu sagen haben
  • Dieter Böcherer
  • 4.1 Wirksamkeit von Therapie
  • 4.2 Das gute therapeutische Team
  • 4.3 Innere Kündigung
  • 4.4 Fazit
  • 5 Die forensische Bedeutung von „Paraphilia-related Disorder“ und „Hypersexual Disorder“
  • Hartmut A.G. Bosinski
  • 5.1 Fallvignette
  • 5.2 Nosologie
  • 5.3 Epidemiologie
  • 5.4 Ätiologie
  • 5.5 Forensische Bedeutung
  • 6 Anwendung des Measaurements in the Addictions for Triage and Evaluation-Crimi (MATE-Crimi)
  • Angela Buchholz, Anita Lachmanski und Ingeborg Rosch
  • 6.1 Einführung
  • 6.2 Der MATE-Crimi: Aufbau und Inhalte
  • 6.3 Anwendungsmöglichkeiten des MATE-Crimi
  • 6.4 Anwendung des MATE-Crimi anhand eines Fallbeispiels
  • 6.5 Stärken und Schwächen des MATE-Crimi
  • 6.6 Ausblick
  • 7 Dark Rooms – Ist die Forensik eine Gefahr für psychisch kranke Menschen? – Eine Psychiatrie-feuilletonistische Replik
  • Nahlah Saimeh
  • 7.1 Der Anlass
  • 7.2 Medienschelte
  • 7.3 Nicht nur Medienschelte – auch Mediendank
  • 7.4 Welche Ängste haben Laien in Bezug auf die Forensische Psychiatrie?
  • 7.5 Welche zentralen Kritikpunkte gibt es in der Fachdiskussion?
  • 7.6 Forensik als Segen und Fluch und die Rolle der Gutachter
  • 7.7 Ein Einschub – Architektur verrät Denken und Sprache verrät Denken
  • 7.8 Wer leuchtet in den Dark Room?
  • 8 „Erweiterte Suizide aus forensisch-psychologischer Perspektive – eine Aktenanalyse von 31 Fällen“
  • Gaby Dubbert
  • 8.1 Beschreibung der Gesamtstichprobe
  • 8.2 Auffälligkeiten der kognitiven und emotionalen Verarbeitungsmuster
  • 8.3 Substanzmissbrauch
  • 8.4 Taten
  • 8.5 Phänomenologische Aufteilung der 31 Fälle in vier Gruppen
  • 8.6 Diskussion
  • 8.7 Fazit
  • 9 Pädophilie: Diagnose und Behandlung
  • Marc Graf
  • 9.1 Diagnose und Prävalenz
  • 9.2 Aetiologie
  • 9.3 Therapie
  • 9.4 Neurobiologische Untersuchungsansätze
  • 9.5 Aussicht
  • 10 Selektion, Sozialisation oder beides – Therapeutisch und prognostisch relevante Veränderungen der Patientenpersönlichkeit durch Sport und Bewegung?
  • Axel Häbler und Mirko Stellmacher
  • 10.1 Theorie und Voraussetzungen
  • 10.2 Zwischenfazit
  • 10.3 Sport und Sporttherapie
  • 10.4 Studien zu einzelnen Konstrukten und Persönlichkeitsvariablen
  • 10.5 Fazit
  • 11 Integrierte Maßregelvollzugsbehandlung am Beispiel der LWL-Klinik Marsberg
  • Barbara Hötger, Martina Grewe, Hildegard Bartmann-Friese und Stefan Bender
  • 11.1 Theoretischer Hintergrund
  • 11.2 Die LWL-Klinik Marsberg
  • 11.3 Indikationen für eine Behandlung im integrierten Maßregelvollzug
  • 11.4 Das Stufenkonzept
  • 11.5 Therapeutische Angebote
  • 11.6 Pflegerische Angebote
  • 11.7 Besondere Angebote
  • 11.8 Diskussion
  • 12 Novellierung der Maßregelvollzugsgesetze durch die Länder – Anforderungen an die Gesetzgeber
  • Heinz Kammeier
  • 12.1 Maßregelrecht: Staatlicher Schutzauftrag und Gefahrenabwehr
  • 12.2 Wichtige Gerichtsentscheidungen
  • 12.3 Zwischenergebnis
  • 12.4 Allgemeine Bemerkungen zur Abfassung von Maßregelvollzugs-Gesetzen
  • 12.5 Relevante Regelungsbereiche
  • 12.6 Schlussbemerkungen
  • 13 Kulturelle Psychiatrie in der Forensik
  • Wolfgang Krahl und Herbert Steinböck
  • 13.1 Einleitung
  • 13.2 Woher kommen Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund?
  • 13.3 Kultureller Hintergrund und Maßregelvollzug
  • 13.4 Schlussfolgerungen
  • 14 Der Medienfall Mollath – Forensische Psychiatrie zwischen Schweigepflicht und Stillhalten
  • Beate Lakotta
  • 14.1 Was die Medien antreibt: Antipsychiatrische Affekte und die Bereitschaft zur Skandalisierung
  • 14.2 Ein Schreckensjahr für das Ansehen der Psychiatrie
  • 14.3 Mollath als Talkshow-Psychiatriekritiker
  • 14.4 Und wie reagiert die psychiatrische Community?
  • 14.5 Was wäre zu tun?
  • 15 Narrative Strategien der Abwehr im psychotherapeutischen Kontext
  • Franziska Lamott
  • 15.1 Das Material
  • 15.2 Erzählformate der Biografisierung
  • 15.3 Idealisierte Gender Konfigurationen
  • 15.4 Schlussbemerkung
  • 16 Forensifizierung vermeiden: Neue Wege zur Prävention der Delinquenz von psychisch Kranken
  • Andreas Mokros, Elmar Habermeyer und Joachim Nitschke
  • 16.1 Psychische Krankheit und Gewaltstraftaten
  • 16.2 Allgemeinpsychiatrische Vorbehandlung forensisch-psychiatrischer Patienten
  • 16.3 Sekundärprävention von Gewaltstraftaten und von Forensifizierung
  • 16.4 Die Präventionsambulanz am Bezirksklinikum Ansbach
  • 17 Das Management forensisch-psychiatrischer Versorgungssysteme
  • Rüdiger Müller-Isberner
  • 17.1 Der komplexe Kontext von Risikoprognose und Risikomanagement
  • 17.2 Das Modell Hessen (§ 63 StGB)
  • 17.3 Administrativer Aufwand im Vergleich
  • 17.4 Schlussbemerkung
  • 18 Aufbau einer forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanz in einer Großstadt und die Problematiken der Resozialisierung in diesem Raum
  • Christian Prüter-Schwarte
  • 18.1 Der geeignete „Entlassraum“
  • 18.2 Der Entlassraum Köln
  • 18.3 Die Problematik der Resozialisierung in den Raum Köln
  • 18.4 Fazit
  • 19 Sind Frauen die besseren Mörder?
  • Sigrun Roßmanith
  • 19.1 Einleitung
  • 19.2 Vom Archetyp der „Großen Mutter“ zur realen Mutter
  • 19.3 Mütter die töten
  • 19.4 Neugeborenentötungen
  • 19.5 Partnertötungen
  • 19.6 Mad or bad: Geisteskranke Täterinnen
  • 19.7 Raubmörderinnen
  • 20 Auseinandersetzung mit dem Tod als Therapieansatz für die Forensische Psychiatrie – Inhalte, Aufbau und Erfahrungen mit der Thanato-basierten Gruppenpsychotherapie (TBG-F)
  • Sebastian T. Scheler, Philippe Türk Pereira und Thomas A. Mösler
  • 20.1 Einleitung
  • 20.2 Therapeutische Inhalte der Thanato-basierten Gruppenpsychotherapie
  • 20.3 Inhalt der Thanato-basierten Gruppenpsychotherapie
  • 20.4 Durchführung der Thanato-basierten Gruppenpsychotherapie in Forensischen Psychiatrien
  • 20.5 Schluss
  • 21 Wie diagnostiziert man eigentlich einen intelligenzgeminderten Rechtsbrecher?
  • Dieter Seifert und Tina Neuschmelting
  • 21.1 Einleitung
  • 21.2 Diagnostische Probleme bei Patienten mit einer Intelligenzminderung
  • 21.3 Forensischer Kontext
  • 21.4 Fazit
  • 22 Denn man sieht nur die im Lichte – Forensik-Patienten auf der Theaterbühne
  • Katja Willebrand
  • 22.1 Theater und Maßregelvollzug – passt das zusammen?
  • 22.2 Theater als kreatives Freizeitangebot
  • 22.3 Was kann Theater im Maßregelvollzug bewirken?
  • 22.4 Schluss und Ausblick
  • Die Herausgeberin

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