Geschlechtsuntypische Berufswahlen bei jungen Frauen: Muss das Vorbild weiblich sein?

Walter Herzog y Elena Makarova

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Walter Herzog, Elena Makarova, Geschlechtsuntypische Berufswahlen bei jungen Frauen: Muss das Vorbild weiblich sein? (17.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2014 #1, S.38

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Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht die Analyse der Bedeutung elterlicher Vorbilder für eine geschlechtsuntypische Berufswahl bei jungen Frauen. Die Fragestellungen werden auf der Datengrundlage einer standardisierten Befragung von Jugendlichen, die in beruflicher Ausbildung stehen (N = 1431), untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Familie für Jugendliche ein wichtiger Herkunftsbereich für Vorbilder darstellt, wobei Mutter und Vater am häufigsten als Vorbilder genannt werden. Zudem wird ersichtlich, dass Jugendliche zumeist gleichgeschlechtliche Vorbilder wählen. Weibliche Jugendliche verhalten sich bei der Wahl ihrer Vorbilder jedoch weniger geschlechterstereotyp als männliche Jugendliche, die fast nur Personen gleichen Geschlechts als Vorbilder wählen. Im Hinblick auf die elterliche Vorbildfunktion bei der Berufswahl zeigen unsere Ergebnisse, dass die Wahrscheinlichkeit der Wahl eines frauenuntypischen Berufs durch junge Frauen am größten ist, wenn deren Mutter oder Vater einen männertypischen oder geschlechtsneutralen Beruf ausüben.

Schlüsselwörter: Vorbild, Berufswahl, Frauen, Familie, Geschlecht





The aim of this paper is to analyze the importance of parental role models for gender-atypical career choices of young women. The questions of the study were examined using a standardized survey of youths in vocational schools (N = 1431). The results show that young people´s role models are primarily in their own family, most frequently their mother or their father. Overall, young people prefer same-sex role models, but young women have less rigid gender patterns in their choice of role models than male youth, who exclusively favor same-sex role models. With regard to the importance of parental role models in the process of choosing a career, our results show that the probability young women choose a gender-atypical career is highest when either their mother or their father has a typically male or mixed-sex profession.

Keywords: role models, career choice, women, family, gender

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