Familiäre Erziehung und abweichendes Verhalten. Ein Vergleich der Geschlechter und Familienformen

Florian Baier y Florian Rehbein

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Florian Baier, Florian Rehbein, Familiäre Erziehung und abweichendes Verhalten. Ein Vergleich der Geschlechter und Familienformen (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1436-1957, 2013 #4, S.399

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Descripción / Abstract

Der Beitrag untersucht, inwieweit die elterliche Erziehung Einfluss auf die Ausbildung abweichenden Verhaltens hat. Betrachtet werden dabei die emotionale Zuwendung, das Kontrollverhalten sowie der Gewalteinsatz, getrennt für die beiden Geschlechter sowie unterschiedliche Familienformen. Um verschiedene Hypothesen zu prüfen, wird auf einen Datensatz mit fast 32.000 deutschstämmigen Jugendlichen der neunten Jahrgangsstufe zurückgegriffen. Die Auswertungen erfolgen anhand von Gruppenvergleichen und binär-logistischen Regressionsanalysen. Die Ergebnisse belegen, dass elterliches Kontrollverhalten schützend auf alle betrachteten Formen abweichenden Verhaltens wirkt, elterliches Gewaltverhalten stellt demgegenüber einen Risikofaktor dar. Jugendliche aus Familien, in denen nicht beide leiblichen Elternteile anwesend sind, weisen in erster Linie signifikant höhere Gewalt- und Selbstmordraten auf, wobei Stiefelternfamilien als besonders problematisch einzustufen sind. Weibliche Jugendliche sind vom negativen Einfluss familiärer Auflösungsprozesse stärker betroffen als männliche Jugendliche. Die Implikationen der Ergebnisse für Forschung und Praxis werden diskutiert.

Schlüsselwörter: Jugendliche, elterliche Erziehung, abweichendes Verhalten, Geschlecht, Familienform







This article analyzes separately for both, genders and different family structures, whether parenting practices influence deviant behaviour. The particular focus will be on three parenting practices: parental affection, parental supervision, and parental violence. Analyses are performed by group comparisons and binary-logistic regressions. To test different hypotheses a dataset of almost 32,000 German adolescents from the 9th grade is used. Results show that parental supervision prevent all forms of deviant behaviour, in contrast, parental violence is an important risk factor. Adolescents from families without both natural parents are significantly more violent and show a higher number of suicide attemps. Furthermore, step-parent families can be classified as particularly difficult. Regarding gender it could be revealed that female adolescents are more affected by family dissolutions than male adolescents. Implications of the findings for research and professional practice are discussed.

Keywords: adolescents, parental practices, deviant behaviour, gender, family structure



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