Gegen den Kreislauf von häuslicher Gewalt

Christoph Liel

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Christoph Liel, Gegen den Kreislauf von häuslicher Gewalt (21.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0340-8469, 2008 #1, S.30

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Durch die Arbeit mit Tätern soll der Kreislauf von häuslicher Gewalt durchbrochen werden, indem Täter Verantwortung für ihre Taten übernehmen und ihr gewalttätiges Verhalten beenden. Täterarbeit soll einen Beitrag zur Gewaltprävention leisten, der den betroffenen Frauen und Kindern zugute kommt und die Beziehungsfähigkeit der Täter verbessert. In den letzten zwanzig Jahren entstanden in Deutschland verschiedene Ansätze und Programme zur Arbeit mit Tätern häuslicher Gewalt. Die Wissenschaftliche Begleitung der Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt (WIBIG) hat im Rahmen der Evaluation von Interventionsprojekten acht Programme für Täter häuslicher Gewalt evaluiert und kommt zu dem Ergebnis, dass durch Täterprogramme Verhaltensänderungen bei gewalttätigen Männern erreicht werden können. Durch die bundesweite Vernetzung von zuletzt 37 Tätereinrichtungen wurden gemeinsam Qualitätsstandards für die Täterarbeit mit häuslichen Gewalttätern entwickelt. Die Entwürfe der Standards wurden mit Vertretern der Bundeskonferenz der Interventionsprojekte, des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, der Koordinierung der Frauenhäuser und mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutiert und abgestimmt. Sie dienen nun als gemeinsame Grundlage für die weitere Arbeit mit Tätern Häuslicher Gewalt. Die "Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V." (BAG TäHG e.V) befasst sich mit der Weiterentwicklung der Standards. Die Diskussion über Täterarbeit sowie die Kooperation und Vernetzung zwischen Täterarbeitseinrichtungen geht also weiter. Die Standards werden sich der gesellschaftlichen Entwicklung, dem aktuellen Forschungsstand und der zunehmenden Erfahrung all derer anpassen, die gegen häusliche Gewalt arbeiten und gemeinsam Frauen und Kinder vor Gewalt schützen wollen.

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