Ein Mädchen vom Alexanderplatz - der Mädchenbus vom Berliner Notdienst Kinderschutz

Anjouschka Baer

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Anjouschka Baer, Ein Mädchen vom Alexanderplatz - der Mädchenbus vom Berliner Notdienst Kinderschutz (29.03.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1438-5295, 2013 #3, S.131

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"Wann kommen die denn endlich? Ich habe Hunger!" nuschelt das Mädchen mit dem blau-rot gefärbten Irokesenhaarschnitt vor sich hin. Sie stellt ihren Rucksack mit dem darauf befestigten Schlafsack neben sich auf den Boden und ruft ihren Hund Karlo heran. Es weht ein kalter Wind über den Alexanderplatz in Berlin, sie friert. Jenny ist 16 Jahre alt und seit 6 Monaten auf der Strasse, da sie aus ihrer betreuten Wohngemeinschaft rausgeworfen wurde. Weil sie sich nicht an die Regeln hielt, regelmäßig abends zu spät kam oder gar nicht, da sie bei FreundInnen schlief, sich mit den anderen jugendlichen MitbewohnerInnen stritt und nicht in die Schule ging. Sie sagt, dass die anderen Jugendlichen sie in der Einrichtung und auch in der Schule mobbten, da sie Punk sei. Deshalb habe sie auch so selten wie möglich dort geschlafen und sei auch nicht mehr zur Schule gegangen. Jenny war seit ihrem Säuglingsalter bei Pflegefamilien untergebracht, ihre leibliche Mutter ist drogenabhängig und lebt in Berlin, ihren Vater kennt sie nicht. Jenny hat eine Betreuerin, die ihr jetzt einen Platz im betreuten Einzelwohnen sucht, obwohl sogar Jenny selbst skeptisch ist, ob sie alleine wohnen kann. Jenny war bereits in diversen Einrichtungen untergebracht, wurde aber immer rausgeworfen, da sie mir den BetreuerInnen, den anderen Jugendlichen und insbesondere mit den Vorschriften und Regeln Probleme hatte.

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