Zentrum und Peripherien in der chinesischen Geschichte

Dynamische Grundlagen des heutigen China

Ge Zhaoguang

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Ge Zhaoguang, Thomas Duve (Hg.), Sabine Dabringhaus (Hg.), Hans van Ess (Hg.), Albrecht Graf von Kalnein (Hg.), Zentrum und Peripherien in der chinesischen Geschichte (2024), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593454412

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Description / Abstract

Innen und Außen, Zentrum und Peripherien standen in der Geschichte Chinas stets in dialektischer Wechselbeziehung. Gestützt auf Quellen und Fachliteratur aus führenden chinesischen wie aus japanischen und koreanischen Archiven und Bibliotheken eröffnet der Autor neue Sichtweisen, wie sich die Menschen des Vielvölkerreichs über Zeiten, Räume und Herrscherdynastien hinweg in ihrer jeweiligen Region und Kultur verorteten. Eindringliche Schilderungen der Korrespondenz am Hofe der Song-Dynastie (960–1279 n. C.) etwa lassen nachvollziehen, wie verschieden schon vor eintausend Jahren Fragen nach Reichsverständnis, kulturellem Profil und Zugehörigkeit(en) verhandelt wurden. Das Buch des in China lebenden Autors hilft zu verstehen, wie sich in China bis heute Selbstbild und Fremdbilder begegnen, abgrenzen und verschränken.

Die Arbeit der Übersetzerin am vorliegenden Text wurde vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert.

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Description

Sabine Dabringhaus ist Historikerin und Professorin für Außereuropäische Geschichte (Schwerpunkt Ostasien) an der Universität Freiburg.
Thomas Duve ist Direktor am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main und Professor für vergleichende Rechtsgeschichte am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Frankfurt.
Hans van Ess, Professor für Sinologie und Vizepräsident für Forschung an der Universität München, ist seit 2015 Präsident der Max-Weber-Stiftung.
Albrecht Graf v. Kalnein, Historiker und Romanist, ist Vorstand der Werner Reimers Stiftung in Bad Homburg mit Lehrauftrag an der Universität Mainz.
Ge Zhaoguang ist Historiker und Professor am National Institute for Advanced Humanistic Studies der Fudan-Universität in Shanghai, China.
Maja Linnemann ist freiberuflich als Autorin, Redakteurin und Übersetzerin u.a. für das Goethe-Institut Peking, die Literaturzeitschrift Leuchtspur (Beijing) und das Projekt CITYMAKERS China – Europe tätig.

License

Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0) (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode)

Table of content

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort zur Reihe »China – Normen, Ideen, Praktiken«
  • Einleitung
  • Vorbemerkungen
  • Vorwort: »China von der Peripherie aus betrachtet« bis »Innen und Außen im historischen China«
  • 1. Neudefinition der »Peripherie«: Ein bewegliches und veränderliches »China«
  • 1.1 Vom Yugong zum Shiji: Neun Provinzen (Jiuzhou) und »China«
  • 1.2 Vereinigung und Integration: Homogenisierung von Politik, Institutionen und Kultur im Imperium
  • 1.3 Innen und Außen: Die Abgrenzung zu den feindlichen Staaten im Altertum
  • 1.4 Grenzen ohne Abgrenzung: Die mobile Peripherie
  • 2. »China« entsteht: Von Außen nach Innen
  • 2.1 Die Perspektive der »Porträts der tributleistenden Botschafter«: »Tributstaaten« und des »Kaisers Wohnsitz Shenzhou«
  • 2.2 »Barbarisierung« (huhua) und »Sinisierung« (hanhua): Die fortschreitende Expansion des Imperiums nach Süden
  • 2.3 »China« in der Song‐ und Ming‐Dynastie: Noch immer die »Neun Provinzen«?
  • 2.4 Turbulenzen der Geschichte: Die Expansion des Qing‐Imperiums
  • 3. »Ausland« entsteht: Wie Innen zu Außen wurde
  • 3.1 »Außerhalb meines Schlafgemachs sind nur Fremde«: Der Nordwesten und Südwesten in der Nördlichen Song‐Dynastie
  • 3.2 »Begrenzt durch Berge, getrennt durch Meere«: Wie Annam zum fremden Land wurde
  • 3.3 »Wenige Verluste, geringes Ausmaß«: Machtlosigkeit in Anbetracht von Expansion und Gebietsverlusten des Imperiums
  • 4. Zentrum und Peripherie: Zusammenhalt, Hybridität, Kontinuität
  • 4.1 Der »Historische Prozess«: Wie kann die Geschichte der Entstehung »Chinas« geschrieben werden?
  • 4.2 Institutionen, Gesellschaft und Kultur: Grundlagen für die Kontinuität »Chinas«
  • 4.3 Stabilität, Flexibilität und Verzahnung
  • 4.4 Die Vermengung von traditionellem Imperium und modernem Staat
  • 5. Neue Gedanken zu »Sinisierung«, »Kolonisierung« und »Imperium«
  • 5.1 Politische Geschichte und Kulturgeschichte: eine Neuinterpretation der »Sinisierung«
  • 5.2 Ähnlichkeiten und Unterschiede: War das Qing‐Imperium auch »kolonial«?
  • 5.3 Was ist ein »Imperium«? Wann war das historische China ein Imperium?
  • Zusammenfassung: Wie erklärt man »China«? Zwischen modernen Konzepten und alter Geschichte
  • Anhang: Vorstellungen von »Tianxia«: Politik, Ideologie und Wissenschaft hinter einer utopischen Vorstellung
  • 1. »Tianxia« in der Geschichte: Innen und Außen, Chinesen und Barbaren, Überlegene und Unterlegene
  • 2. Aufstieg ins Traumland: Der politische Kontext der »Tianxia«‐Vorstellung
  • 3. »Imperium« oder »Zivilisationsstaat«: Wie man eine moderne kritische Theorie mit der traditionellen Tianxia‐Vorstellung in Einklang bringt
  • 4. Die Überinterpretation der traditionellen konfuzianischen Quellen: Frühe Literatur
  • 5. Vorstellungen angesichts der Flut aus dem Westen: Missinterpretationen durch Kang Youwei und zeitgenössische Gelehrte in der späten Qing‐Zeit
  • Fazit: »Tianxia« – eine aus Vorstellung und Überinterpretation erwachsene Utopie
  • Nachwort
  • Literatur

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