Probleme der Methodologie Max Webers und ihre Überwindung durch Karl R. Popper und Alfred Schütz

Christian Etzrodt

Cite this publication as

Christian Etzrodt, Probleme der Methodologie Max Webers und ihre Überwindung durch Karl R. Popper und Alfred Schütz (25.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 2195-0695, 2022 #2, p.5

21
accesses

Description / Abstract

Wie kann die Objektivität der Sozialwissenschaften gewährleistet werden? Max Webers Methodenlehre beantwortet diese Frage im Widerspruch zu der philosophischen Tradition seit Platon und Aristoteles nicht über die Konstruktion von wahren Konzepten, sondern über die logisch konsistente Herleitung einer Interpretation aus willkürlich gewählten nicht-wahren Idealtypen. Webers Lösung ist zweifellos eine notwendige Voraussetzung für eine objektive Sozialwissenschaft, jedoch keine hinreichende Bedingung. Falsche Interpretationsschemata können mit diesem Kriterium nicht ausgeschlossen werden. Karl Poppers Kritischer Rationalismus kann als eine Erweiterung von Max Webers Wissenschaftslehre angesehen werden. Auch wenn generelle Sätze nicht verifiziert werden können, so können sie doch an der Realität scheitern, und somit falsifiziert werden. Dies ist aber nur möglich, wenn auch die Motive der Akteure in den konkreten Situationen verifiziert werden können. Dies wurde von Alfred Schütz gefordert. Die Interpretation der Motive der Akteure durch den Wissenschaftler kann und muss überprüft werden, wenn wir uns der Wahrheit annähern wollen.

More of this issue

    Related titles

      More of this author(s)