Lokale Grenzpraktiken und migrantische Agency-Formen: Ethnographische Einblicke zum Geflüchtetenlager Moria

Anett Schmitz

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Anett Schmitz, Lokale Grenzpraktiken und migrantische Agency-Formen: Ethnographische Einblicke zum Geflüchtetenlager Moria (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1432-6000, 2022 #3, p.236

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Description / Abstract

Geflüchtetenlager stellen spezifische Formen von Grenzräumen mit unterschiedlichen Repräsentationsprozessen dar. Einerseits sind sie „quasi totale Institutionen“, geprägt durch Ambivalenz und Konflikthaftigkeit. Andererseits handelt es sich hierbei um dynamische Grenzräume, in denen formalisierte und informelle Unterstützungsstrukturen und Netzwerke etablieren und Formen von Agency zum Ausdruck kommen. Im Zentrum dieses Beitrags steht das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, das im September 2020 während der Corona-Pandemie in Flammen stand. Der Beitrag geht der Frage nach, wie unterschiedliche Grenz(ziehungs)praktiken durch EU-Grenz- und Migrationspolitik in lokalen Alltagsstrukturen auf der Insel Lesbos entstehen und welche Auswirkung solche Lagerparadigmen für die Lebenswirklichkeiten Geflüchteter wie lokaler Bevölkerung haben. Aus dieser Perspektive heraus werden migrantische Agency Formen zur Überwindung und Veränderung der Grenzpraxis des „Lagers“ analysiert.

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