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Zum Zusammenspiel von Selbstwert, sozialer Herkunft und kognitiven Fähigkeiten für die Vorhersage des Bildungs- und Berufserfolgs im Erwachsenenalter

Michael Becker, Jürgen Baumert, Julia Tetzner, Jenny Wagner, Kai Maaz and Olaf Köller
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Michael Becker, Jürgen Baumert, Julia Tetzner, Jenny Wagner, Kai Maaz, Olaf Köller, Zum Zusammenspiel von Selbstwert, sozialer Herkunft und kognitiven Fähigkeiten für die Vorhersage des Bildungs- und Berufserfolgs im Erwachsenenalter (20.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 0044-3247, 2021 #5, p.682

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Description / Abstract

Eine der zentralen Fragen sozialwissenschaftlicher Forschung ist die Vorhersage sozioökonomischen Erfolges im Erwachsenenalter. Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung des Selbstwertes und dessen Zusammenspiel mit sozialer Herkunft und kognitiven Grundfähigkeiten im frühen Jugendalter für die Vorhersage des Bildungs- und beruflichen Erfolges. Spezifisch wird geprüft, ob die Faktoren interagieren und vor allem Selbstwert kompensatorisch oder verstärkend auf existierende (soziale) Herkunftsunterschiede wirkt. Dies wurde mit der längsschnittlichen Studie Bildungsverläufe und psychosoziale Entwicklung im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter (BIJU) mit den Entwicklungen von der 7. Klasse bis ins Alter von knapp 31 Jahren untersucht. Es ließen sich Hinweise auf einen positiven Interaktionseffekt zwischen Selbstwert und sozioökonomischem Hintergrund für die Vorhersage des Bildungserfolges identifizieren. Dieser Interaktionseffekt konnte jedoch auch mit einer Interaktion zwischen sozioökonomischem Hintergrund und kognitiven Grundfähigkeiten erklärt werden. Im Hinblick auf Berufsstatus und Arbeitseinkommen deuteten sich keine Haupt- und Interaktionseffekte des Selbstwerts an. Zusammenfassend fanden sich zumindest für den Bildungserfolg im Erwachsenenalter Indizien für kumulative Vorteile aufgrund vorangehender (sozialer) Unterschiede (Matthäuseffekte). Diese waren jedoch nicht spezifisch für Selbstwert, sondern auch durch kognitive Ressourcen erklärbar. Es fanden sich keine Hinweise auf kompensatorische Effekte zwischen vorangehenden Ressourcenunterschieden.

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