Buddhistischer Lehmstatuenbau in Ladakh im Vergleich mit ausgewählten Entwicklungen der westlichen Kunst

Petra Förster

Cite this publication as

Petra Förster, Buddhistischer Lehmstatuenbau in Ladakh im Vergleich mit ausgewählten Entwicklungen der westlichen Kunst (2020), Logos Verlag, Berlin, ISBN: 9783832586560

8
accesses
2
quotes

Description / Abstract

Ich nehme den Leser mit auf eine Reise durch ausgewählte, kurz skizzierte Epochen der Kunst: die Antike, das Mittelalter, die Ikonenmalerei und die Renaissance. Die westliche Kunst ist die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit als Bildende Künstlerin. Mit diesem Erbe in Kopf und Hand begegnete ich der östlichen, spirituellen Kunst, die mich einerseits faszinierte und mir andererseits ihre Eigenständigkeit zeigte. Die exotisch anmutende östliche Kunst ließ sich nicht einfach in die freie westliche Kunst integrieren. Mir wurde klar: Will man als Künstler die fremde Kunst wirklich verstehen, muss man sich ganz auf sie einlassen und neu lernen. Vieles in dieser Kunst ist das Gegenteil von den inhaltlichen, handwerklichen und technischen Herangehensweisen, die an den westlichen Kunsthochschulen gelehrt werden. Die buddhistische östliche Kunst ist so komplex und andersartig aus der Sicht zeitgenössischer westlicher Künstler, dass ich der Beschreibung des Lehmstatuenbaus sehr viel Raum gebe. Im Studium an der Kunsthochschule war ich Schülerin eines Meisters - Meisterschülerin, so lautet der Titel, den man nach erfolgreichem Abschluss des Studiums der Freien Kunst erlangt hat. Als Schülerin eines östlichen Meisters habe ich den buddhistischen Statuenbau gelernt. Der Begriff des Meisters zieht sich durch die Epochen der westlichen als auch der östlichen Kunst. Die Inhalte der Meisterschaft haben sich in der westlichen Kunst verändert, wie wir im Laufe der Arbeit sehen werden. Und die Inhalte unterliegen weiter einem steten Prozess der Definition von Kunst, Handwerk und Schönheit.

Description

Petra Förster, Jahrgang 1964, studierte Freie Kunst, Grafik und Plastik, an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig und an der Ecole des Beaux Arts in N ^{ imes, Frankreich. Stipendien, Auszeichnungen und Ausstellungen. Lehrtätigkeiten an der HBK Braunschweig, TU Braunschweig und der Fachhochschule Hannover. Die intensive Arbeit im Bereich der Freien Kunst wurde seit 2005 bereichert durch die Forschungen in der traditionellen Tibetischen Kunst. Sie studiert seit 2006 als Schülerin eines Meisters den Buddhistischen Lehmstatuenbau in Ladakh, ist Mitbegründerin des Instituts für Tibetische Kunst in Braunschweig und lies ihre intensiven Feldforschungen in Sikkim und Ladakh in die vorliegende Dissertation einfließen, die im Rahmen des Doktorantenstudiums an der Universität für angewandte Kunst in Wien entstand.

Table of content

  • BEGINN
  • 1. Prolog
  • 1.1 Persönlicher Zugang
  • 1.2 Forschungsstand in Theorie und Praxis
  • 2. Westlicher Kunstbegriff und buddhistischer Lehmstatuenbau
  • 2.1 Ausgewählte Entwicklungen in der westlichen Kunst
  • 2.1.1 Antike
  • 2.1.2 Mittelalter
  • 2.1.4 Renaissance
  • 2.2 Buddhistische Kunst
  • 2.2.1 Lehm im Himalaya
  • 3. Ikonographie und Ikonometrie
  • 3.1 Ikonometrie in der westlichen Kunst
  • 3.1.1 Polyklet
  • 3.1.2 Vitruv
  • 3.1.3 Ikonen
  • 3.1.4 Cennino Cennini
  • 3.1.5 Leon Battista Alberti
  • 3.1.6 Leonardo da Vinci
  • 3.1.7 Michelangelo
  • 3.1.8 Albrecht Dürer
  • 3.2 Ikonometrie und Ikonographie in der buddhistischen Kunst
  • 3.2.1 Ikonometrische und ikonographische Quellen für den Bau buddhistischer Statuen
  • 3.2.2 Die Maßeinheiten in der buddhistischen Kunst
  • 3.2.3 Proportionstypen
  • 3.2.4 Bildhafte Beschreibungen der Buddhaformen
  • 3.2.5 Angewandte Ikonometrie im Statuenbau
  • 3.2.6 Ikonometrische Überlieferungen am Beispiel eines Buddhagesichts
  • 3.2.7 Ikonometrische Zeichnungen in der Tradition von Nawang Tsering
  • 3.3 Zielsetzungen der Proportionssysteme der westlichen und der buddhistischen Kunst
  • 3.3.1 Schönheit durch Maß
  • 4. Lebensläufe - Wie kann man ein guter Künstler werden?
  • 4.1 Ausbildung und Eigenschaften eines Guten Künstlers
  • 4.1.1 Ikonenmaler
  • 4.1.2 Cennino Cennini
  • 4.1.3 Albrecht Dürer über die Ausbildung eines Malers
  • 4.1.4 Leonardo da Vinci: Notitia del giovane di sposto alla pictura
  • 4.1.5 Die Ausbildung zum Statuenbauer in Ladakh
  • 4.1.6 Ausbildungssysteme im Vergleich
  • 4.1.7 Gega Lama über die Eigenschaften eines Künstlers
  • 4.1.8 Gedanken zum Guten Künstler
  • 4.2 Die Übertragung in der buddhistischen Kunst
  • 4.3. Der Karma-Gadri-Stil
  • 4.3.1 Gega Lama - Tibetischer Maler des Karma-Gadri-Stils
  • 4.3.2 Dawa Lhadipa - Thangkamaler/Linienmaler des 17. Karmapa Thaye Dorje
  • 4.3.3 Bruni Feist-Kramer - Westliche Thangkamalerin
  • 4.3.4 Lhadri Tsüldhen - Statuenbauer aus Tibet
  • 4.4 Lehmstatuenbau in Ladakh
  • 4.4.1 Central Institute of Buddhist Studies in Choglamsar, Leh, Ladakh
  • 4.4.2 Dorje Stanzin aus Shey - Ladakhi Statuenbauer ohne Schüler
  • 4.4.3 Das Künstlerdorf Lingshed in Zanskar
  • 4.5 Lehmstatuenbauer in Ladakh in der Übertragung von Tsewang Rigzin
  • 4.5.1 Tsewang Rigzin
  • 4.5.2 Nawang Tsering
  • 4.5.3 Skarma Tsering
  • 4.5.4 Sonam Skalzang
  • 4.5.5 Chhemet Rigzin
  • 4.5.6 Konchuk Paldon
  • 5. Die Technik des Lehmstatuenbaus
  • 5.1 Bhutanesische Technik
  • 5.2 Ladakhi Technik
  • 5.2.1 Der Bau einer Lehmstatue
  • 6. Künstlerische Freiheit und Möglichkeiten der Stilentwicklung in der buddhistischen Kunst
  • 6.1 Beispiele unterschiedlicher Stilentwicklung
  • 6.1.1 Hände
  • 6.1.2 Lotus und Thron
  • 6.1.3 Kleidung und Faltenwurf
  • 6.1.4 Farbgebung
  • 6.2 Beispiele künstlerischer Freiheit im Lehmstatuenbau
  • 6.3 Der Einfluss des Auftraggebers
  • 7. Kunst und Handwerk
  • 8. Über die künstlerische Freiheit
  • 9. Epilog
  • Bibliographie
  • Buddhistische Begriffe
  • Buddhaaspekte
  • Buddhistische Lehrer/Lamas
  • Abbildungsverzeichnis

Related titles

    More of this author(s)