Jenseits der Intention – Ethnografische Einblicke in Praktiken der Partizipation

Cite this publication as

Chantal Munsch (Hg.), Falko Müller (Hg.), Jenseits der Intention – Ethnografische Einblicke in Praktiken der Partizipation (2020), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779955030

5337
accesses
205
quotes

Description / Abstract

Der Sammelband argumentiert für ein Verständnis von Partizipation als alltägliche soziale Praxis – quer zu Methoden, Projekten und Konzepten. Mit einem weiten und offenen Partizipationsverständnis kann Partizipation nicht nur in unterschiedlichsten Äußerungsformen und Praktiken erkannt werden, auch die Ambivalenz von Partizipation, in Partizipationspraktiken hervorgebrachte Widersprüche sowie Partizipationskontexte und soziale Ungleichheit werden betrachtet.
Nach einer theoretischen Begründung dieser Sichtweise auf Partizipation wird ein ethnografischer Zugang zu Partizipation vorgestellt, der zugleich als Reflexionsrahmen für (sozial-)pädagogische Praxis fruchtbar werden kann. Fünfzehn ethnografische Episoden eröffnen neue Perspektiven auf alltägliche Praktiken der Partizipation: im Kontext von Arbeitslosenhilfe, Klassenrat, kommunaler Beteiligung, Forumtheater, offener Kinder- und Jugendarbeit, Jugendamt, Schule, Hilfen zur Erziehung, Familie, Universität, Sterbebetreuung und Kommunikationsassistenz. Sie zeigen, wie Partizipation in institutionellen Kontexten erkämpft, blockiert, gefordert oder instrumentalisiert wird.

Description

Chantal Munsch, Dr., ist Professorin für Sozialpädagogik an der Fakultät II Bildung-Architektur-Künste der der Universität Siegen, Department Erziehungswissenschaft und Psychologie.

Table of content

  • BEGINN
  • Inhalt
  • I Einleitung
  • Jenseits der Intention. Ambivalenzen, Störungen und Ungleichheit mit Partizipation zusammendenken
  • Partizipation in ihren Zusammenhängen entdecken. Fragerichtungen für ethnografische Beobachtungen
  • II Veranstaltete Partizipation
  • Im Klassenrat – Handlungsmacht zwischen Passung und Verletzbarkeit
  • Verschlagworten und Systematisieren in moderierten Beteiligungsprozessen – Oder: Wie Erfahrungswissen unsichtbar gemacht wird
  • Wie eine Erziehungs- und Bildungs-partnerschaft mit Eltern hergestellt wird. Analyse der Erarbeitung eines „Konsenses“ während eines Elternabends
  • „Die Mädchen können doch einfach mitspielen“ Praktiken der Zurückweisung eines Vorschlags bei einer Kinderkonferenz
  • III Partizipation ohne Einladung
  • ‚Beziehungsweise†˜ Partizipation
  • Regeln als Medium von Partizipation. Herstellung von Regeln zwischen institutionalisierter Schulversammlung und Alltag in einer Demokratischen Schule
  • „Sich Beschweren“. Abhängigkeit und Partizipation in der häuslichen Sterbebetreuung
  • Partizipative Theaterarbeit und mehr. Von der geplanten und ungeplanten Verrückung von Machtverhältnissen in der Wohnungslosenhilfe
  • IV Partizipation in institutionellen Kontexten
  • Partizipation im Alltag der Sozialpädagogischen Familienhilfe
  • Der Herstellungsprozess einer Umarmung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
  • Was später im Bericht steht, entscheidet dann die Fachkraft. Eine ethnographische Betrachtung einer alltäglichen Beteiligungspraxis in einem Allgemeinen Sozialen Dienst
  • Mehr als Worte – Praktiken der Kommunikationsassistenz
  • V Hürden für Partizipation
  • Keiner sagt was. Wie die Praxis der freundlichen Frage Barrieren für Partizipation ausblendet
  • Die Un_Möglichkeit der Partizipation an Ermessensentscheidungen im Kontext ALG II. Einblicke in eine Beratungssituation
  • Einfach so mitmachen geht nicht. Zugänge im Raum der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als herausfordernde Partizipationsvoraussetzung
  • Die Autor_innen

Related titles