Franz Baermann Steiner. Exil und Verwandlung. Zur Biographie eines deutschen Dichters und jüdischen Ethnologen

Exil und Verwandlung. Zur Biografie eines deutschen Dichters und jüdischen Ethnologen

Ulrich van Loyen

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Ulrich van Loyen, Franz Baermann Steiner. Exil und Verwandlung. Zur Biographie eines deutschen Dichters und jüdischen Ethnologen (2011), Aisthesis Verlag, Bielefeld, ISBN: 9783849814038

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Description / Abstract

„Daß die Parias Musikanten werden, scheint ein allgemeines Gesetz zu sein. Und da die Zivilisationen sich mengen, finden wir nebeneinander die von verschiedenen Zivilisationen als Parias Ausgesonderten, Musikanten unserer Zeit: Zigeuner, Juden, Neger.“

Franz Baermann Steiner (1909-1952), der Prager Dichter und Oxforder Sozialanthropologe, wird in dieser Arbeit im Kontext von Werk und Zeit vorgestellt. Steiner verstand das Exil als Auftrag, das es in Wissenschaft und Dichtung ernst zu nehmen gelte. Als „Orientale im Westen“ und als Verständigungszionist plädierte er für das Integrieren der Differenz, die den eigenen Standort plausibilisiert. Nicht zuletzt der vorzeitige Tod verhinderte die Rezeption eines deutschsprachigen „international poet“, zu dessen Bewunderern Adorno, Bobrowski und Elias Canetti zählten, während seine wissenschaftlichen Arbeiten über Tabu und Sklaverei ihn im englischsprachigen Ausland in den Rang eines geheimen Klassikers erhoben.

Description

Ulrich van Loyen, geboren 1978 in Dresden, edierte mit Erhard Schüttpelz aus dem Nachlass Franz Baermann Steiners Feststellungen und Versuche (Göttingen 2009) und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorie der Universität Siegen.

Table of content

  • Frontcover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhaltsverzeichnis
  • Ein Autor zwischen Verehrung und Vergessen. Einleitende Bemerkungen
  • Die Erfindung eines Autors
  • I. Prager Kreise (1909-1930)
  • II. „Rief nicht die Stimme: Wo weilst du, wo weilst du?“ Poesie und Palästina (1928-1931)
  • III. Kreisen im Prager Orbit (1931-1936)
  • Die Zeit der Nordwanderung
  • IV. „Dem Urgrund zunächst“. Ethnologische Lehrjahre (1935-1937)
  • V. Passagen. Einbruch der Gegenwart (1938-1942)
  • VI. „Vom kriege schweig, aber verschweig ihn nicht…“ Die Exilpoetik der "Eroberungen" in ihrem Kontext (1940-45)
  • VII. „Meine Heimatlosigkeit ist die Welt“.Entgrenzung und Exterritorialität in Wissenschaft undProsa zwischen 1942 und 1949
  • Der Überlebende und der Tod
  • VIII. Provinzen des Überlebens.Verwandtschaftssuche im Nachexil (1945-1949)
  • IX. Überlebender und „Überlebsel“ (1949-1952)
  • X. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (1951-1952)
  • Bibliographie
  • Abspann
  • Personenregister (in Auswahl)
  • Backcover

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