Italiens Fahrt in die Moderne
Seekriegsführung und Staatsbildung im Kontext des Risorgimento
Arne Karsten
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Arne Karsten, Italiens Fahrt in die Moderne (2019), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593442433
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Description
Arne Karsten, Dr. phil., ist Akademischer Oberrat und Dozent für Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Wuppertal.
Description / Abstract
Die nationalstaatliche Einigung Italiens vollzog sich Mitte des 19. Jahrhunderts – wie in Deutschland – im Gefolge dreier Kriege. Anders als nördlich der Alpen erwies sich dabei allerdings das Militär nicht als ein modernes und effizientes Werkzeug der Politik. Im letzten dieser Kriege, 1866 gegen das Kaiserreich Österreich, erlitt die italienische Armee trotz deutlicher Überlegenheit schwere Niederlagen. Besonders die Seeschlacht vor der kroatischen Adria-Insel Lissa am 20. Juli 1866 wurde in Italien als katastrophale Demütigung empfunden. Arne Karsten untersucht Vorgeschichte, Verlauf und Folgen des nationalen Traumas »Lissa«, und zeigt dabei, auf welche Weise eine heute weitgehende vergessene Seeschlacht zu den verborgenen Hintergründen der Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs zählte.
Review
»In gut lesbarer Weise beschreibt der Autor an einem Beispiel, wie schwierig der italienische Weg in die Moderne, vor allem aber wie kompliziert das Verhältnis von Politik und Parlament, Öffentlichkeit und Marine im Zuge des Staatsbildungsprozesses war.« Michael Epkenhans, Historische Zeitschrift, Band 312 / 2021
»Insgesamt eine faszinierende Untersuchung, v.a. mit der Fülle von Quellenzitaten aus italienischen Dokumenten und Medien und als Einblick in die inneren Befindlichkeiten und Strukturen einer durch die ›Altlasten‹ der Staatswerdung belasteten Flotte von großem Anspruch und damals nur unzureichenden Fähigkeiten im personellen Bereich.« ÖMZ, 06.12.2022
»Insgesamt eine faszinierende Untersuchung, v.a. mit der Fülle von Quellenzitaten aus italienischen Dokumenten und Medien und als Einblick in die inneren Befindlichkeiten und Strukturen einer durch die ›Altlasten‹ der Staatswerdung belasteten Flotte von großem Anspruch und damals nur unzureichenden Fähigkeiten im personellen Bereich.« ÖMZ, 06.12.2022
Table of content
- BEGINN
- Inhalt
- Einleitung
- Der Aufbau der Arbeit
- Lissa in der Geschichtsschreibung
- Die Rolle der Presse
- Die »Erfindung der Nation«
- Erster Teil: Die Geschichte einer Schlacht
- I. Prolog im Süden
- Schiffe vor Marsala
- Cavours Kalküle
- Die Finanzen des Risorgimento
- Carlo Pellion, Conte di Persano
- Persanos Probleme
- II. Nach dem Krieg ist vor dem Krieg: Die Entwicklung der italienischen Flottein den Jahren von 1861 bis 1866
- Trübe Erinnerungen: Der Süden nach der Einigung
- Zukunftsträume: Eine große Flotte für eine große Nation
- Dampf und Eisen: Die industrielle Revolution zur See
- Kontinuitätsprobleme: Das Ministerkarussell
- Logistikprobleme: Von Häfen und Höfen
- III. »Muß Sieg von Lissa werden«
- Wilhelm von Tegetthoff und die österreichische Flotte
- Ancona
- Die »Adria-Kreuzfahrt«
- Der Angriff auf Lissa
- Die Schlacht
- Zweiter Teil: Die Folgen der Schlacht
- I. Lissa und die Presse
- Das Schicksal von Kaiser und Kiffer
- Die Stimmung kippt
- Gerichtstag
- Die Sicht der Anderen
- Der inneritalienische Pressekrieg
- II. Der Prozess Persano
- Die Suche nach den Verantwortlichen
- Die Recherchen des Staatsanwalts
- Der Prozess für die Öffentlichkeit
- Die Konfetti-Kanonen
- III. Lissas Nachleben
- Persano als Symbol und Sündenbock
- Wer ist schuld?
- Rache für Lissa
- Der Löwe von Lissa
- Epilog – Eine Schlacht und ihre Folgen
- Danksagung
- Bibliografie
- I. Quellen
- 2. Tageszeitungen
- 3. Gedruckte Literatur
- II. Literatur
- Personenregister