Warum Liebe endet

Eine Soziologie negativer Beziehungen

Eva Illouz

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Eva Illouz, Warum Liebe endet (2018), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518759240

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Description / Abstract

Unsere Kultur ist unendlich reich an Darstellungen und Geschichten, die vom Erscheinen der Liebe im Leben der Menschen handeln – von jenem magischen Augenblick, in dem wir wissen, dass jemand für uns bestimmt ist. Erstaunlicherweise ist sie aber eher wortkarg, wenn es um den nicht weniger mysteriösen Moment geht, in dem die Liebe endet (oder erst gar nicht beginnt).


Seit zwei Jahrzehnten beschäftigt sich Eva Illouz mit der Frage, wie der Konsumkapitalismus und die Kultur der Moderne unser Gefühls- und Liebesleben transformiert haben. Warum Liebe endet bildet den Abschluss dieses grandiosen Forschungsprojekts und zeigt, warum mit Blick auf unsere sexuellen und romantischen Beziehungen vor allem eines selbstverständlich geworden ist: sich von ihnen zu verabschieden.


Anhand einer großen Vielfalt an literarischen und geistesgeschichtlichen Quellen sowie im Rückgriff auf zahlreiche Gespräche, die sie mit Frauen und Männern aus verschiedenen Ländern geführt hat, arbeitet Illouz souverän heraus, wie es um Beziehungen in Zeiten von Speed-Dating und Tinder, von Gelegenheitssex und Körperkult bestellt ist – und warum insbesondere Frauen die Leidtragenden dieser gleichermaßen sexualisierten wie sexuell befreiten Kultur sind. Zeitgemäßer geht es nicht. Ein großer Wurf.

Description

Eva Illouz, geboren 1961, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am Centre européen de sociologie et de science politique, CSE-EHESS in Paris. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anneliese-Meier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und den EMET-Preis für Sozialwissenschaften. Ihre Bücher werden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Table of content

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • 1. Einleitung: Von der Wahl zur Nichtwahl
  • Liebe als Freiheit
  • Das Unbehagen an einer Kritik der Freiheit
  • Eine Frage der Wahl
  • Die negative Wahl
  • 2. Vormodernes Liebeswerben, soziale Gewissheit und die Entstehung negativer Beziehungen
  • Das Liebeswerben als soziologische Struktur
  • Gewissheit als soziologische Struktur
  • Sexuelle Freiheit als Konsumfreiheit
  • Eine neue soziale und sexuelle Grammatik
  • 3. Verwirrender Sex
  • Die schwer fassbaren Auswirkungen der Gelegenheitssexualität
  • Gelegenheitssex und Ungewissheit
  • Ungewissheit und negative Sozialität
  • 4. Der Aufstieg der ontologischen Ungewissheit
  • Der Wert des Körpers
  • Symbolische und ökonomische Wertproduktion
  • Bewertung
  • Sexuelle Abwertung
  • Wechselnde Bezugspunkte der Bewertung
  • Der verworrene Status des Subjekts
  • 5. Eine Freiheit mit vielen Grenzen
  • Zustimmung zu was?
  • Unklarer Wille
  • Schwankende Gefühle
  • Abwanderung ohne Widerspruch
  • Vertrauen und Ungewissheit
  • 6. Die Scheidung als negative Beziehung
  • Das Ende der Liebe
  • Die Scheidung und die Position der Frau im emotionalen Feld
  • Die narrative Struktur der Trennung
  • Sexualität: The Great Separation
  • Konsumobjekte: Von Übergangs- zu Ausstiegsobjekten
  • Autonomie und Bindung: Das schwierige Paar
  • Emotionale Ontologien und nichtbindende emotionale Verträge
  • Emotionale Kompetenzen, Beziehungsdynamiken - und Frauen
  • Schluss: Negative Beziehungen und die Schmetterlingspolitik des Sexes
  • Danksagung
  • Anmerkungen
  • Literatur

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