Zu schnell für Gott?

Theologische Kontroversen zu Beschleunigung und Resonanz

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Michael Schüßler (Hg.), Tobias Kläden (Hg.), Zu schnell für Gott? (2017), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451822865

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Description / Abstract

Viele Gegenwartsanalysen sehen in der Beschleunigung das zentrale Kennzeichen modernen Lebens. Dem renommierten Soziologen Hartmut Rosa zufolge können sich moderne Gesellschaften nur dynamisch stabilisieren durch beständiges Wachsen, Steigern und Intensivieren. Entfremdung und Beziehungslosigkeit sind dabei jedoch eine weit verbreitete Folge. Anzustreben sind, so Rosa, resonante Weltbeziehungen, die sich etwa im Erleben von Liebe, Freundschaft, Kunst, Natur, aber auch Religion finden lassen. In Band 286 der Reihe Quastiones Disputatae werden die vielbeachteten Thesen Rosas zu Beschleunigung und Resonanz aus theologischen Perspektiven kontrovers diskutiert und die Herausforderungen der beschleunigten Gegenwart für exemplarische Felder kirchlicher Praxis durchgespielt.
Mit Beiträgen von: Rainer Bucher, Ottmar Fuchs, Stefan Gärtner, Bernhard Grümme, Friedhelm Hengsbach SJ, Hans-Joachim Höhn, Georg Horntrich, Ottmar John, Tobias Kläden, Kristin Merle, Martin Rohner, Hartmut Rosa, Michael Schüßler, Martin Spaeth, Stephan Winter, Hubert Wissing und Hildegard Wustmans.
Viele Gegenwartsanalysen sehen in der Beschleunigung das zentrale Kennzeichen modernen Lebens. Nach der vielleicht elaboriertesten Analyse des Soziologen Hartmut Rosa können sich moderne Gesellschaften nur dynamisch stabilisieren, d.h. ihre Strukturen lassen sich nur durch beständiges Wachsen, Steigern und Intensivieren erhalten. Entschleunigungsversuche sind demgegenüber meist vergeblich. Schnelligkeit oder Langsamkeit sind aber nicht an sich problematisch bzw. erstrebenswert. Zeitpraktiken sind dann problematisch, wenn sie zu Entfremdung und Beziehungslosigkeit führen. Anzustreben wären daher, so Rosa, resonante Weltbeziehungen, die sich etwa im Erleben von Liebe, Freundschaft, Kunst, Natur, aber auch Religion finden lassen. Resonanz bedeutet, in Beziehung zu sein mit etwas, das mit eigener Stimme spricht, ohne mir verfügbar oder komplett anverwandelbar zu sein.
In diesem Band werden diese Thesen Rosas zu Beschleunigung und Resonanz aus theologischen Perspektiven kontrovers diskutiert und die Herausforderungen der beschleunigten Gegenwart für exemplarische Felder kirchlicher Praxis durchgespielt.

Description

Tobias Kläden, geb. 1969, Dr. theol. Dipl.-Psych., Referent für Pastoral und Gesellschaft sowie stellv. Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP), Erfurt.
Michael Schüßler, geb. 1972, Dr. theol. Dipl.-Päd., Professor für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.

Table of content

  • Tobias Kläden und Michael Schüßler (Hg.) Zu schnell für Gott?
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung
  • I. Kontroversen zur Resonanzkrise beschleunigten Lebens
  • Hartmut Rosa Gelingendes Leben in der Beschleunigungsgesellschaft
  • Hans-Joachim Höhn Dialektik der Beschleunigung
  • Ottmar John Beschleunigungserfahrungen
  • Martin Rohner/Stephan Winter Religion in der Resonanzkrise
  • Ottmar Fuchs Beschleunigung aus der Perspektive eschatologischer Zeitpastoral
  • Michael Schüßler Beschleunigungsapokalyptik und Resonanzutopien
  • II. Theologie und Kirche vor der Herausforderung der Beschleunigung
  • Stefan Gärtner Die Zeitpraktiken der Spätmoderne und ihre paradoxen Folgen für die Pastoral
  • Martin Spaeth Seelsorgerinnen und Seelsorger in einer beschleunigten Gesellschaft
  • Kristin Merle Zwischen Chronos und Kairos
  • Hildegard Wustmans Zeit und Gender
  • Bernhard Grümme Kein Halten mehr?
  • Hubert Wissing Aus der Zeit gefallen?
  • Georg Horntrich Horizonte zum Leben
  • Friedhelm Hengsbach SJ Die Zeit gehört uns? – Wir sind die Zeit!
  • III. Fundamentalpastorale Reprise
  • Rainer Bucher Was erlöst?
  • Herausgeber / Autorinnen und Autoren

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