Geheime Depeschen aus Berlin

Der französische Botschafter Franà§ois-Poncet und der Nationalsozialismus

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Jean-Marc Dreyfus (Hg.), Geheime Depeschen aus Berlin (2018), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534743711

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Description / Abstract

Als französischer Botschafter in Berlin erlebte André Franà§ois-Poncet 1931–38 das Ende der Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus. Der Franzose war ein ausgezeichneter Kenner Deutschlands und seiner Kultur, sprach fließend Deutsch. Er gilt nicht nur als gut informierter Beobachter, sondern auch als scharfsinniger Analytiker. Bereits bei seinem Amtsantritt im Herbst 1931 schilderte er die Gefahren, denen er Deutschland und Europa mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten ausgesetzt sah.
Die Botschaftsberichte sind einmalige Dokumente über das nationalsozialistische Deutschland. Franà§ois-Poncet beobachtet und kommentiert die Ereignisse genau, dabei hat er einen Blick sowohl für die ökonomischen Probleme als auch für Spezialthemen wie etwa Verwaltungsreformen. Sensibel spiegelt er immer wieder nationalsozialistische Propaganda und öffentliche Meinung nach Paris. Zwei Themen räumt er besondere Aufmerksamkeit ein: der »Volksgemeinschaft« und der Judenverfolgung.

Description

André Franà§ois-Poncet war von 1931–38 französischer Botschafter in Berlin. Dieser Band präsentiert erstmals eine kommentierte Auswahl seiner hoch spannenden Berichte nach Paris, sortiert nach zentralen Themen wie der Einrichtung der Diktatur, nationalsozialistischer Ideologie, Propaganda und öffentlicher Meinung, Antisemitismus und Judenverfolgung.

Description

Jean-Marc Dreyfus unterrichtet an der University of Manchester. Forschungsaufenthalte am Marc-Bloch Zentrum, Berlin, in Yad Vashem, Jerusalem, am Deutschen Historischen Institut, Paris; 2006 Gastprofessor an der Universität Freiburg. Mitarbeit an der auf 16 Bde. angelegten Quellenedition zur „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“.

Table of content

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Widmung
  • Inhalt
  • Vorwort: Die Berichte aus Berlin
  • Einleitung: Franà§ois- Poncet, die Diplomatie und der Nationalsozialismus
  • Kapitel eins: Deutschland am Vorabend von Hitlers Machtergreifung
  • 3. Oktober 1931: NSDAP-Kundgebung in Berlin
  • 27. Oktober 1931: Versammlung der NSDAP in Berlin
  • 13. November 1931: Die Organisation der NSDAP
  • Bericht vom 18. November 1931: Die Organisation der NSDAP
  • 3. Dezember 1931: Die Boxheim-Affäre
  • 25. Januar 1932: Die Wahl der studentischen Vertretung an der Universität Berlin und die politische Orientierung der deutschen Studentenschaft
  • 9. Februar 1932: Militärschulen der NSDAP
  • 10. Februar 1932: Die Reichspräsidentenwahl und die Intrigen der nationalistischen Opposition
  • 3. März 1932: Das Wiedererstarken des deutschen Militarismus
  • 24. Februar 1932: »Eiserne Front« und republikanische Regierung
  • Kapitel zwei: Die Errichtung der Diktatur
  • 15. Februar 1933: Die Parteien am Vorabend der Wahlvom 5. März
  • 2. März 1933: Der Einfluss der NSDAP auf die Polizei.Gründung einer Hilfspolizei
  • 7. März 1933: Gründe und Auswirkungen des Wahlerfolgs der NSDAP vom 5. März
  • 16. März 1933: Die Wahl am 12. März und Hitlers weiteres Vorgehen
  • 22. März 1933: NS-Gewalt gegen Mitglieder linksextremer Parteien
  • 28. März 1933: Briefe deutscher Bürger an die französische Botschaft
  • 30. März 1933: Deutschland nach dem »Ermächtigungsgesetz«
  • 5. April 1933: Die Haltung der Opposition
  • 11. April 1933: Pierre Arnal, französischer Geschäftsträger in der Berliner Botschaft, über die »Säuberung« der Beamtenschaft durch das Gesetz vom 7. April
  • 12. April 1933: Pierre Arnal über die »Säuberung« der deutschen Wirtschaft
  • 24. April 1933: Das Auswärtige Amt und das Hitlerregime
  • 10. Mai 1933: Vorgehen der deutschen Kommunisten
  • 28. November 1933: Dresden, Durchschlag aus dem Archiv der französischen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom
  • Kapitel drei: Wirtschaftsfragen
  • 15. Juni 1934: Das Rohstoffproblem
  • 30. August 1935: Note über die öffentliche Meinung in Mecklenburg und im Raum Berlin im Juli/August 1935
  • 4. September 1935: Besuch des diplomatischen Korps in den Arbeitslagern der Ostmark
  • 11. Dezember 1935: Die Tätigkeit der »Freizeitorganisation«
  • 18. Juni 1936: Das Hitlerregime und der »totale Krieg«
  • 24. Juni 1936: Beginn der Bauarbeiten an der Autobahn Berlin–Köln
  • 6. Januar 1938: Legt das »Dritte Reich« insgeheim Vorräte an?
  • 13. Januar 1938: Die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands nach fünf Jahren NS-Politik
  • Kapitel vier: Die nationalsozialistische Ideologie
  • 8. März 1932: Nationalsozialismus und Homosexualität
  • 22. Juni 1933: Übersendung einer Studie über HitlersIdeologie
  • 13. Juli 1933: Rundschreiben des Reichsinnenministers zum Geschichtsunterricht
  • 31. Januar 1935: Rassenkunde im Schulunterricht
  • 23. Oktober 1935: »Ehegesundheitsgesetz« und Eheverbot für Menschen mit »Erbkrankheiten«
  • 9. August 1937: Deutsch-französischer Sportwettkampf
  • Kapitel fünf: Propaganda und öffentliche Meinung
  • 5. Juli 1933: Demonstrationen in Berlin für dieRusslanddeutschen
  • 13. Juni 1934: Feldzug gegen Miesmacher und »Kritikaster«
  • 10. Juli 1934: Die dramatischen Ereignisse des 30. Juni
  • 4. Januar 1935: Deutsche Meinungen zur politischenund wirtschaftlichen Lage
  • 1. Mai 1935: Die zunehmende Radikalisierung des Regimes
  • 24. Juli 1935: Die Ferienlager der Hitlerjugend
  • 7. August 1935: Die Offensive der NSDAP. Innenpolitische Probleme des Regimes
  • 19. Februar 1936: Die Lage der katholischen Kirche. Erneute antiklerikale Säuberungswellen
  • 23. Juni 1936: Nordische Kundgebung in Lübeck
  • 13. September 1936: Reichsparteitag in Nürnberg
  • 14. September 1936: Unverschlüsseltes Telegramm, per Luftpost
  • 15. Juli 1937: Dufort, französischer Konsul in Frankfurt und Mainz, zum Nationalfeiertag (14. Juli) im Konsulatin Frankfurt am Main
  • 6. Januar 1938: Rückblick der deutschen Presse auf das Jahr 1937
  • 17. Februar 1938: Die Indoktrinierung der Jugend im Reichsarbeitsdienst
  • 30. April 1938: Wien, vertraulich, Kopien an das Ministerkabinett und die Botschaft. Von Herrn Chauvel zur Lage in Österreich
  • 18. April 1939: Gabriel Richard, französischer Konsul in Königsberg, zur politischen Lage und Stimmung in Ostpreußen
  • Kapitel sechs: Die Olympischen Spiele in Berlin
  • 29. Juli 1936: Vorbereitungen für die Spiele der XI. Olympiade
  • 2. August 1936, 13.30 Uhr: Verschlüsseltes Telegramm
  • Kapitel sieben: Antisemitismus und Judenverfolgung
  • 5. März 1933: Judenfeindliche Entscheidungen der NSDAP
  • Am 5. April 1933 erhaltenes Schreiben
  • 11. April 1933: Pierre Arnal, französischer Geschäftsträger in der Berliner Botschaft, über Visa für politische Flüchtlinge und deutsche Juden
  • 2. August 1933: Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit
  • 6. Oktober 1933: Auswanderung deutscher Juden nach Frankreich
  • 5. März 1934: Der französische Konsul in Baden, zur Scheidung einer vor Beginn des »Dritten Reichs« geschlossenen Ehe zwischen einem Arier und einerJüdin durch das OLG Karlsruhe
  • 30. April 1934: München, Amé-Leroy, Gesandter der ständigen Vertretung Frankreichs in Bayern, im Nachgang zum Pogrom von Gunzenhausen
  • 3. Januar 1935: Antisemitische Demonstration in Stuttgart
  • 22. Juli 1935: Zunahme des Antisemitismus. Vorfälle in Berlin und andernorts
  • 13. September 1935: Reichsparteitag in Nürnberg
  • 26. September 1935: Der Aufkauf jüdischer Unternehmen
  • 30. September 1935: Eine Verurteilung wegen Rassenschande
  • 8. Oktober 1935: München, Vizekonsul de Bourdeille, Geschäftsführer des französischen Generalkonsulats in München, über Antisemitismus
  • 17. Januar 1936: Das Nürnberger »Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre«
  • 1. Februar 1936: Die Rückführung der Vermögen französischer Juden
  • 29. Februar 1936: Die Lage jüdischer Ärzte im »Dritten Reich«
  • 12. Oktober 1936: Antisemitismus an deutschen Hochschulen
  • 27. November 1936: München an Paris
  • 15. Juni 1937: Vizekonsul Saintes, Geschäftsführer des franzsischen Generalkonsulats in München, über das KZ Dachau
  • 12. November 1937: Botschaftsberater Vaux de Saint-Cyr, Bevollmächtigter des französischen Generalkonsulats in München, zur Ausstellung »Der ewige Jude«
  • 2. Februar 1938: Gilbert Arvengast, französischer Generalkonsul in Hamburg, über Zwangsmaßnahmen gegen Juden
  • 13. Juni 1938: Der Konsul und amtierende Geschäftsführer des französischen Generalkonsulats in München über den Abriss der Münchner Synagoge
  • 11. Juli 1938: Der französische Generalkonsul in Stuttgart
  • 9. August 1938: Judenverfolgungen im »Dritten Reich«
  • Berlin, 10. November 1938, per Kurier erhalten am 11. November
  • 10. November 1938: Georges Deniker, französischer Konsul in Stuttgart, über judenfeindliche Krawalle
  • 15. November 1938: Chatel, französischer Konsul in Mainz, über »spontane« judenfeindliche Demonstration in Mainz
  • 9. Mai 1939: Neue antisemitische Maßnahmen
  • Anhang
  • Literatur
  • Bildnachweis
  • Informationen zum Buch
  • Informationen zum Autor
  • Back Cover

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