Wie objektiv ist Wissenschaft?

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Georg Souvignier (Hg.), Ulrich Lüke (Hg.), Wie objektiv ist Wissenschaft? (2017), WBG, Darmstadt, ISBN: 9783534743247

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Wie objektiv ist Wissenschaft? – Fest steht: Auch die modernen Wissenschaften kommen nicht ohne Hypothesen und Denkvoraussetzungen aus. Im vorliegenden Band berichten renommierte Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftler aus erster Hand, kompakt und aktuell über die Grundlagen, auf denen die Forschungspraxis ihrer Disziplinen beruht.

Description / Abstract

Von lebensweltlichen Urteilen unterscheiden sich die Erkenntnisse der Wissenschaft nach allgemeiner Auffassung vor allem durch ihre Objektivität. Es wäre aber ein Missverständnis anzunehmen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigten sich nur mit den Tatsachen dieser Welt und arbeiteten ansonsten voraussetzungslos. Forschungsmotivation und Fragestellung, Methodik und Sprache, Vorwegannahmen und unter Umständen auch Glaubensüberzeugungen prägen ihre Ergebnisse mit. Das macht die Wissenschaften nicht per se unglaubwürdig; wohl aber gehört das stetige Mitbedenken der Erkenntnisvoraussetzungen zum Kerngeschäft seriöser Wissenschaft.

Im vorliegenden Band kommen die Fachdisziplinen selbst zur Wort - renommierte Wissenschaftler reflektieren über die Vorwegannahmen und Denkvoraussetzungen, mit denen die eigene Disziplin arbeitet. Vertreten sind die Fächer Biologie, Chemie, Klimaökonomie, Kosmologie, Mathematik, Physik, Psychologie, Soziologie und Theologie.

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Dr. Georg Souvignier ist promovierter Physiker und war Dozent für Grenzfragen von Theologie und Naturwissenschaft in der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen.

Ulrich Lüke ist Biologe und Theologe, Univ.-Prof. für Systematische Theologie an der RWTH Aachen und derzeit Direktor des Instituts für interdisziplinäre Forschung der Görres-Gesellschaft.

Table of content

  • Front Cover
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einführung
  • Metaphysische und methodologische Hintergrundannahmen in den Naturwissenschaften: Was die Naturwissenschaften, insbesondere die Chemie, diesseits und jenseits von „Natur“ zu wissen meinen
  • 1. Wissenschaft und Metaphysik: Begriffliche Klärungen?
  • 2. Metaphysische Hintergrundannahmen mit Blick auf den Elementbegriff in der Chemie
  • 3. Naturbegriffe in den Naturwissenschaften
  • 4. Methodologische Hintergrundannahmen
  • 5. Fazit
  • Erkenntnis durch Stoffe
  • 1. Chemische Synthese als Leitkonzept
  • 2. Serendipität
  • 3. Naturstoffe
  • 4. Unmögliche Stoffe
  • 5. Chemie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin
  • Denkvoraussetzungen und weltanschauliche Überzeugungen in der Biologie
  • 1. Einleitung
  • 2. Methodische Denkvoraussetzungen in der Biologie
  • 3. Methodisch bedingte Erkenntnisgrenzen und die weltanschauliche Neutralität der Biologie
  • 4. Die non-interventionistische Vereinbarung: Ein Deutungsfilter für empirische und historische Daten
  • 5. Der Darwinsche Evolutionsmechanismus als absolut gesetzte Überzeugung in der Evolutionsbiologie
  • 6. Scheitert eine materialistische Deutung der Biologie am Leben?
  • Annahmen in der Physik: Ein Beispiel aus der Quantenmechanik
  • 1. Einleitung
  • 2. Das Doppelspaltexperiment
  • 3. Der Doppelspalt in der Quantenmechanik
  • 4. Der Doppelspalt in der Bohmschen Mechanik
  • 5. Pro & Contra Bohmsche Mechanik
  • 6. Beispiel für eine Diskussion zwischen Anhängern und Gegnern
  • Die Lebenswelt als Sinnfundament der Wissenschaft, aufgezeigt an Grundbegriffen der Kosmologie
  • 1. Kosmologische Prinzipien
  • 2. Kosmologische Grundbegriffe
  • 3. Die Bedeutung der Lebenswelt für die Kosmologie
  • 4. Die Lebenswelt als Sinnfundament der Wissenschaft
  • 5. Äquivalente Struktur von lebensweltlichem und kosmologischem Raum
  • 6. Der Mensch als kosmischer Sinnsucher
  • 7. Lebensweltliche Sinnerschließung im kosmologischen Kosmos
  • Denkvoraussetzungen – Theologie angesichts einer naturalistisch konzipierten Weltsicht
  • 1. Vorbemerkung
  • 2. Der Wissenschaftsbegriff der Evolutionären Erkenntnistheorie in theologischem Interesse
  • 3. Die Grenzen der Mesokosmostheorie und das theologische Nootop
  • 4. Die Theologie und ihr Bezug zur kognitiven Nische Mesokosmos
  • 5. Das Nootop Inkarnation
  • Vorausgesetzt, ein Beweis überzeugt – Aspekte mathematischen Denkens
  • 1. Zwei Vorbemerkungen
  • 2. Prinzipien in der Antiken Mathematik
  • 3. Mathematische Gegenstände – Vorausgesetzte Objekte mit prekärem Status
  • 4. Zur Mathematischen Argumentationsweise – Vorausgesetzt, ein Beweis überzeugt
  • 5. Konstruktion in reiner Anschauung oder der Satz vom auszuschließenden Widerspruch – Gibt es eine Wurzel aller Mathematik?
  • 6. Unendlichkeit – Lebendiger Mittelpunkt der Mathematik
  • 7. Abschließende Bemerkungen zur Reflexionsfähigkeit und -bedürftigkeit der Mathematik
  • Menschliches Verhalten ist erklärbar? Experimentalpsychologische Zugänge zur intentionalen Handlungssteuerung
  • 1. Erklärbarkeit des menschlichen Verhaltens
  • 2. Kognitive Kontrolle: Mentales Set als kognitive Aufgabenrepräsentation
  • 3. Empirische Zugänge zur intentionalen Handlungssteuerung
  • 4. Experimentalpsychologische Forschung zum Aufgabenwechsel
  • 5. Ausblick
  • Soziologie und Soziologie der Religion – Überzeugungen und Denkvoraussetzungen
  • 1. Kontinuitäten und Brüche in der Geschichte der „Soziologie“
  • 2. Gesellschaftsreform
  • 3. Krise
  • 4. Sozial-Wissenschaft
  • 5. „Askese“
  • 6. Differenzierung der Perspektiven
  • 7. Konkomitanz
  • 8. Ideologiekritik
  • 9. Der soziologische Zugriff auf das Feld der „Religion“
  • Möglichkeiten und Grenzen des Wissenschaftsverständnisses in der Klimaökonomik
  • 1. Zwei Begründungsstränge für Klimapolitik
  • 2. Kosten-Nutzen-Analyse des Klimaproblems
  • 3. Kosten-Nutzen-Analyse unter Knightscher Unsicherheit?
  • 4. Klimaziele als Ausprägungen Starker Nachhaltigkeit und des Vorsorgeprinzips
  • 5. Das Konzept der Kosten-Effektivitäts-Analyse des 2°-Ziels
  • 6. Modellierungs-Voraussetzungen einer Kosten-Effektivitäts-Analyse des 2°-Ziels
  • 7. Was kostet uns das 2°-Ziel?
  • 8. Verallgemeinerungsbedarf der Kosten-Effektivitäts-Analyse
  • 9. Die Kosten-Risiko-Analyse des 2°-Ziels
  • 10. Zusammenfassung
  • Autoren
  • Back Cover

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