Abwege und Extreme

Herausforderungen der Forensischen Psychiatrie

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Nahlah Saimeh (Hg.), Abwege und Extreme (2016), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954663811

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Description / Abstract

Die Forensische Psychiatrie befasst sich von jeher mit den Abwegen, auf die psychisch kranke Menschen unverschuldet geraten können, und sie befasst sich von jeher auch mit den Extremen menschlicher Verhaltensweisen, psychischen Erlebens und Wollens. Von daher gilt Vielen die Forensik per se schon als Extremfeld der Psychiatrie.

Der aktuelle Band aus der Eickelborner Schriftenreihe spannt den Bogen der Abwege und Extreme – angefangen vom forensisch-psychiatrischen Krisenmanagement, einem Extremfall in der klinischen Arbeit, einem Abweg vom Regelbetrieb, über die dramatischen Extreme psychischen Erlebens bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung, bis hin zu den desolaten Folgen extremer Gewalt in der Erziehung.

Der vorliegende Band zeigt mit der breiten Palette von forensisch-psychiatrischen Themen aus der angewandten klinischen Arbeit, dass die Forensische Psychiatrie nicht nur die psychiatrische Regelversorgung für all jene Patienten ist, deren Störung dazu geführt hat, dass sie innerhalb der Regelversorgung nicht mehr genügend Halt gefunden haben. Vielmehr sind die Forensischen Wissenschaften mehr denn je unverzichtbar für den modernen Rechtsstaat.

Description

mit Beiträgen von

J. Aukofer, S. Baar, L. Beckmann, K. Berger, B. Dimmek, M. Dudeck, K. Eichler, J. Endrass, M. Feist, C. Franck, F. Goldbeck, M. Graf, M. Henderson, R. Holzbach, T. Klemm, P. Kling-Lourenco, S. Klingner, G. Konrad, B. Kuhlmann, K. Leichauer, A. Maasch, I. Markiewicz, R. Merkel, A. Mokros, T. Nitsche, S. Otte, C. Pfeiffer, A. Rossegger, F. Sadowski, N. Saimeh, R. Schulte, M. Schulz, R.R. Stammberger, M. Stiels-Glenn, J. Streb, S. Tippelt, N. Vasic, E.R. Vieth, S. Wiecek, K. Wolschina

Review

„Die Schriftenreihe zur Forensischen Psychiatrie und der vorliegende Tagungsband geben einen kompakten Überblick zur aktuellen Entwicklung der Forensischen Psychiatrie, neuen Praxisansätzen, Anwendungsforschung, kriminologischen, rechtsphilosophischen, pflegewissenschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen. Für Fachkräfte im Bereich der Forensischen Psychiatrie ein unverzichtbares Kompendium zum state of the art der Forensischen

Psychiatrie.“

Table of content

  • Cover
  • Titel
  • Vorwort
  • Die Autoren
  • Inhalt
  • 1 Das Forensisch Ergotherapeutische Aufnahmeverfahren Regensburg – FETA-R
  • 1.1 Theoretische Grundlagen
  • 1.2 Abgleich verschiedener Assessments
  • 1.3 Das Aufnahmeverfahren
  • 1.4 Stärken und Schwächen der Patienten aus eigener Sicht
  • 1.5 Zielsetzungen
  • 1.6 Erleben der Patienten während des Aufnahmeverfahrens
  • 1.7 Fallbeispiel
  • 1.8 Fazit und Ausblick
  • 2 Erst stehlen, drauf hauen, vergewaltigen – und sich dann auch noch beschweren?! Über die Chancen und Grenzen eines professionellen Beschwerde­managements
  • 2.1 Warum Beschwerden vielen Beschäftigten Beschwerden machen
  • 2.2 Das Erfordernis von unabhängigen Beschwerdestellen im Maßregelvollzug
  • 2.3 Beschwerdeverfahren im Landschaftsverband Westfalen-Lippe
  • 2.4 Die Chancen einer professionellen Beschwerdebearbeitung
  • 2.5 Beschwerden und Fehlerkultur
  • 2.6 Fazit
  • 3 Asylrecht – Grundzüge des Ausländerrechts
  • 3.1 Die Aufenthaltspapiere nach dem Aufenthalts- und Asylgesetz
  • 3.2 Die Erfüllung der ausländerrechtlichen Passpflicht nach § 3 AufenthG
  • 3.3 Der Verlust des Aufenthaltsrechtes durch Ausweisung gemäß § 53ff.
  • 3.4 Die Rechtsfolgen einer Ausweisung
  • 3.5 Fazit
  • 4 Der Maßregelvollzug als Lebens­perspektive? – Lebensqualität und Bedürfnisse forensisch-psychiatrischer Langzeitpatienten
  • 4.1 Einleitung und Hintergrund
  • 4.2 Vorgehen und Methode
  • 4.3 Anmerkungen zur Lebensqualität
  • 4.4 Erste Einblicke in die Auswertung
  • 4.5 Zusammenfassung und Ausblick
  • 5 Kehrtwende – Bericht einer Erfahrenen aus dem 64er-Maßregelvollzug für Frauen
  • 5.1 Die Ausgangslage
  • 5.2 Die stationäre Unterbringung
  • 5.3 Der therapeutische Prozess
  • 5.4 Ausblick
  • 6 Suizidale Patienten im Maßregelvollzug
  • 6.1 Ausgangslage
  • 6.2 Ergebnisse der Projektgruppe
  • 6.3 Deskriptive Auswertung der Eigengefährdungsbögen
  • 6.4 Fallbeispiel zur Anwendung des Suizidstandards
  • 6.5 Ausblick
  • 7 Worst-Case-Szenarien in der forensischen Psychiatrie
  • 7.1 Einleitung und Definition
  • 7.2 Wozu dienen uns Worst-Case-Szenarien?
  • 7.3 Risikomanagement
  • 7.4 Die forensisch-psychiatrischen Paradoxa
  • 8 § 456a StPO – Rückführungen aus dem Maßregelvollzug in die Herkunftsländer
  • 8.1 Ausländische Patienten in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina
  • 8.2 Ausländerberatung in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina
  • 8.3 Juristischer Hintergrund
  • 8.4 Praxis des § 456a StPO
  • 9 Aktuelle Entwicklungen in der Sucht­behandlung – Was taugt für die Forensik?
  • 9.1 Neues im Bereich Alkoholbehandlung
  • 9.2 Neues zur Begutachtung, Motivation und Behandlung von Benzodiazepinabhängigen
  • 9.3 Substitution
  • 9.4 Legal highs
  • 10 Forensische Ressourcendiagnostik und Lebensqualität
  • 10.1 Grundlagen und Abgrenzung forensischer Ressourcendiagnostik
  • 10.2 Methoden forensischer Ressourcendiagnostik
  • 10.3 Das Leipziger Ressourcen-Inventar (LRI-A)
  • 10.4 Behandlungsplanung anhand ressourcenorientierter Diagnostik
  • 10.5 Fazit
  • 11 Neuropsychologische Charakterisierung von Maßregelvollzugspatienten mit einem pädophilen Delikt
  • 11.1 Pädophilie – Begriffsklärung
  • 11.2 Neuropsychologie pädophiler Täter – der Stand der Wissenschaft
  • 11.3 Fragestellung
  • 11.4 Erste Ergebnisse
  • 11.5 Schlussfolgerungen und Ausblick
  • 12 Das Behandlungsprogramm für Sexual­straftäter (BPS) im forensischen stationären Setting. Beschreibung, Evaluation und erste katamnestische Daten
  • 12.1 Das BPS in der Forensischen Klinik für Psychiatrie und Psychologie in Wiesloch
  • 12.2 Allgemeine Überlegungen zur Behandlung von Sexualstraftätern
  • 12.3 Das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS)
  • 12.4 Vorstellen unserer 3 BPS-Gruppen – Spezifizierung der Patienten nach ihren Straftaten
  • 12.5 Multimodales Therapieprogramm
  • 12.6 Evaluationsergebnisse
  • 12.7 Schlussfolgerungen
  • 13 Evaluation der Behandlung in der psychotherapeutischen Fach­ambulanz für Sexualstraftäter in Nürnberg. Rückfallraten in Abhängigkeit vom statischen Rückfallrisiko
  • 13.1 Theoretischer Hintergrund
  • 13.2 Fragestellung
  • 13.3 Methode
  • 13.4 Ergebnisse
  • 13.5 Diskussion
  • 14 Willensfreiheit, Schuld und Strafe – Zusammenhänge, Grundlagen, Grenzen
  • 14.1 Grundbegriffe, Unterscheidungen
  • 14.2 Gründe vs. Ursachen
  • 14.3 Andershandelnkönnen? Harry Frankfurts Angriff auf PAM
  • 14.4 Ein knappes Resümee der philosophischen Freiheitslehren
  • 14.5 Zum Schuldbegriff des Strafrechts: Andershandelnkönnen?
  • 14.6 Normative Ansprechbarkeit
  • 14.7 Der dunkle Rest
  • 15 Emotionserkennung und -ausdruck bei Psychopathie
  • 15.1 Begriffsgeschichte
  • 15.2 Gemütlos, furchtlos, sorglos?
  • 15.3 Theorien zur Entstehung von Psychopathie
  • 15.4 Emotionserkennung und -ausdruck: empirische Befunde
  • 15.5 Fazit
  • 16 „Weniger Hiebe, mehr Liebe“ – der neue Trend elterlicher Erziehung und seine Auswirkungen
  • 16.1 Die KFN-Forschung zur Gewalt in der Erziehung
  • 16.2 Was hat den Wandel der elterlichen Erziehung ausgelöst?
  • 16.3 Die Auswirkungen des Wandels der Erziehungskultur
  • 17 Risikobeurteilung zur Ausführungsgefahr bei extremistisch eingestellten Personen
  • 17.1 Einführung – Herausforderungen der Risikobeurteilung von extremistisch eingestellten Personen
  • 17.2 „Best practice“ zur Beurteilung der Ausführungsgefahr: ein mehrdimensionales Risikomodell
  • 17.3 Fazit
  • 18 Über die Irrtümer von Psychiatrie und Justiz – zur Komplexität der Maßregel­indikation bei Menschen mit Migrationshintergrund
  • 18.1 Zu den Begriffen Kultur und Migration
  • 18.2 Zum Problem der Persönlichkeitsstörungen bei Menschen mit Migrationshintergrund
  • 18.3 Kritik im Fall des Herrn Aldalarmi
  • 19 Die Kunst ist frei. Auch im Maßregelvollzug? – Die Kunst ist frei? Auch im Maßregelvollzug.
  • 19.1 Hatte ich es überhaupt mit Künstlern zu tun? Täter als Künstler
  • 19.2 Über das Betrachten und den Betrachter (Kontext) – Kunst als Selbstverständigung
  • 19.3 Kunstfreiheit
  • 19.4 USER EMBLEM
  • 20 Erweiterung, Vertiefung, Spezialisierung – psychiatrische Pflege in der Forensik im Wandel
  • 20.1 Anmerkungen zur psychiatrischen Pflege in Deutschland
  • 20.2 Entwicklung psychiatrischer Pflege in Deutschland fern von Hochschule und Forschung
  • 20.3 Psychiatrische Pflege und der lange Weg zur wissenschaftlichen Fundierung ihres Handelns
  • 20.4 Weiterbildungen im tertiären Bereich
  • 20.5 Erweiterung, Vertiefung und Spezialisierung als Folge der Akademisierung der Pflege in der Forensik
  • 20.6 Low-Intensity-CBT und Adherence-Therapie als Beispiel für eine Erweiterung und Vertiefung des Aufgabenprofils für Experten der psychiatrischen Pflege
  • 20.7 Fazit
  • 21 Wirkfaktoren bei Pädophilen im MRV aus Patientensicht
  • 21.1 Problemlage und Ziele der Studie
  • 21.2 Methoden und Studiengruppe
  • 21.3 Ergebnisse
  • 21.4 Wirkfaktor Therapeuten, Patient-Therapeut-Beziehung und Einzeltherapien
  • 21.5 Wirkfaktoren in Gruppentherapien
  • 21.6 Wirkfaktor Persönlichkeit von Patienten
  • 21.7 Wirkfaktor MRV als Kontext
  • 21.8 Die Identifikation mit Therapeuten
  • 21.9 Begrenzungen der Studie
  • 21.10 Diskussion und Schlussfolgerungen
  • 22 Anti-Gewalt-Training im Rahmen der Delinquenzbearbeitung im MRV für gehemmte aggressive und traumatisierte Gewalttäter
  • 22.1 Grundlagen
  • 22.2 Ziele
  • 22.3 Auswahl der Teilnehmer
  • 22.4 Allgemeine Rahmenbedingungen
  • 22.5 Ablauf des Trainings
  • 22.6 Unterteilung des Trainings
  • 22.7 Schlussbemerkung
  • 23 Die Rolle der künstlerischen Tätigkeit für das Selbst – eine Einzelfallstudie im Kontext forensischer Psychiatrie
  • 23.1 Einleitung
  • 23.2 Forschungsfrage
  • 23.3 Kasuistik
  • 23.4 Forschungsdesign und Auswertung
  • 23.5 Ergebnis und Ausblick
  • Die Herausgeberin

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