Einrichten im Übergang

Das Aufnahmelager Gießen (1946-1990)

Jeannette van Laak

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Jeannette van Laak, Einrichten im Übergang (2017), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593437415

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Description / Abstract

Zwischen 1946 und 1989 begehrten 4,5 Millionen Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone und der DDR Aufnahme in die Bundesrepublik Deutschland. Für knapp ein Viertel von ihnen war das Gießener Notaufnahmelager die erste Anlaufstation. Hier fand zum einen die formale Aufnahme in die Bundesrepublik statt, zum anderen gewann man hier wichtige Informationen, die Aufschluss über politische, wirtschaftliche und militärische Einrichtungen der DDR gaben. Die erste umfassende Studie hierzu verschränkt die Entwicklung der bundesdeutschen Aufnahme- und Integrationspraxis mit den Erinnerungen übergesiedelter DDR-Bürger an den Funktionsraum des Lagers Gießen und das Aufnahmeverfahren. Exemplarisch kristallisieren sich dabei die Stärken und Schwächen eines bundesdeutschen Aufnahmerituals heraus.

Description

Jeannette van Laak, Dr. habil., ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig.

Table of content

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Provisorische Ordnungssystemenach 1945
  • 1.1 Nachkriegslager in Gießen
  • 1.2 Die Alliierten und die Lager
  • 1.3 Zuwanderer zwischen Aufnahme und Rückführung
  • 1.4 Zwischenresümee
  • 2. Das Lager zwischen Auflösung undVerstetigung (1948–1961)
  • 2.1 Eine Stadt wehrt sich
  • 2.2 Das Land Hessen behauptet sich
  • 2.3 Der Bund wird arbeitsfähig
  • 2.4 Das Lager als »Schaufenster des Westens«?
  • 2.5 Zwischenresümee
  • 3. Das Lager als hessischeLandeseinrichtung
  • 3.1 Zum infrastrukturellen Aufbau des Lagers
  • 3.2 Die bundesdeutsche Gesellschaft en miniature? –Zur Vielfalt der karitativen Verbände und Interessenvertretungenim Lager
  • 3.3 Lager-Zeremonien
  • 3.4 Zwischenresümee
  • 4. Die Sichtbaren und die Unsichtbaren –Die Dienststellen des Bundes
  • 4.1 Die »sichtbare« Dienststelle desBundesnotaufnahmeverfahrens
  • 4.2 Die »unsichtbaren« Dienststellen – Zur Arbeit derGeheimdienste im Lager Gießen
  • 4.3 Die geheimdienstlichen Befragungen –Balanceakt zwischen Transparenz, Freiwilligkeit undVerschwiegenheit
  • 4.4 Zwischenresümee
  • 4.5 Die »Unsichtbaren II«: Zur Arbeit des Ministeriumsfür Staatssicherheit der DDR im Lager Gießen.
  • 5. Herausforderungen
  • 5.1 Das Lager zwischen Funktionalität und Repräsentativität
  • 5.2 Vom kleinsten zum einzigen Bundesnotaufnahmelager –Das Lager nach dem Mauerbau
  • 5.3 Sonderaufgaben – Die Aufnahme der freigekauftenpolitischen Häftlinge aus der DDR
  • 5.4 Zurück zu den Anfängen? Die Zentrale Aufnahmeeinrichtungdes Landes Hessen in den 1980er Jahren
  • 5.5 Zwischenresümee
  • 6. Einrichten im Übergang –Migrationserfahrungen
  • 6.1 Migrationsgeschichten – Zum Narrativ derÜbersiedlungserfahrung
  • 6.2 Die Entscheidung »Gehen oder Bleiben?«
  • 6.3 Keine Erinnerungen an den Lageralltag?
  • 6.4 Erste Begegnung mit bundesdeutschen Behörden
  • 6.5 Ausblicke
  • Zusammenfassung
  • Dank
  • Abkürzungen
  • Abbildungsnachweise
  • Quellen, Interviews und Literatur

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