Das metrische Wir

Über die Quantifizierung des Sozialen

Steffen Mau

Cite this publication as

Steffen Mau, Das metrische Wir (2017), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518751732

6303
accesses
245
quotes

Description / Abstract

Ob Bildung, Gesundheit oder Konsum: Über so ziemlich jeden Aspekt unserer Person und unseres Verhaltens werden inzwischen Daten gesammelt. Schritt für Schritt entsteht so eine Gesellschaft der Sternchen, Scores, Likes und Listen, in der alles und jeder ständig vermessen und bewertet wird. Das beginnt beim alljährlichen Hochschulranking, reicht über die Quantified-Self-Bewegung fitnessbegeisterter Großstädter, die über das Internet ihre Bestzeiten miteinander vergleichen, bis hin zur Beurteilung der Effizienz politischer Maßnahmen. Steffen Mau untersucht die Techniken dieser neuen Soziometrie und zeigt ihre Folgen auf. Die Bewertungssysteme der quantifizierten Gesellschaft, so sein zentraler Gedanke, bilden nicht einfach die Ungleichheiten in der Welt ab, sondern sind letztlich mitentscheidend bei der Verteilung von Lebenschancen.

Description

Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor f&uuml;r Makrosoziologie an der Humboldt-Universit&auml;t zu Berlin. Sein Buch <em>L&uuml;tten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft</em> (st 5092) stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von <em>ZDF</em>, <em>Zeit</em> und <em>Deutschlandfunk Kultur</em>. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Table of content

  • [Cover]
  • [Informationen zum Buch/Autor]
  • [Titel]
  • [Impressum]
  • Inhalt
  • Einleitung
  • 1. Die Vermessung des Sozialen
  • Was bedeutet Quantifizierung?
  • Die kalkulativen Praktiken des Marktes
  • Der Staat als Datenmanager
  • Zahlentreiber: Digitalisierung und Ökonomisierung
  • 2. Statuswettbewerb und die Macht der Zahlen
  • Vergleichsdispositive
  • Kommensurabilität und Inkommensurabilität
  • Neue Vergleichshorizonte
  • Register des Vergleichs und investive Statusarbeit
  • 3. Hierarchisierung: Rankings und Ratings
  • Visibilisierung und Erzeugung von Differenz
  • Plätze einnehmen!
  • Universitätsrankings
  • Treppauf, treppab: Die Marktmacht der Ratingagenturen
  • 4. Klassifizierung: Scorings und Screenings
  • Kreditscoring
  • Der quantifizierte Gesundheitsstatus
  • Mobilitätswertigkeit
  • »Boost your score« - Statusmarker in der Wissenschaft
  • Ermittlungen sozialer Wertigkeit
  • 5. Bewertungskult: Sterne und Punkte
  • Zufriedenheitsfeedbacks
  • Bewertungsportale als Selektoren
  • Peer-to-Peer-Bewertungen
  • Professionen im Bewertungsfokus
  • Gefällt-mir-Reputation in den sozialen Medien
  • 6. Quantifizierung des Selbst: Balken und Kurven
  • Gesundheit, Bewegung, Stimmungen
  • Der kollektive Körper
  • Motivationstechniken
  • 7. Benennungsmacht
  • Die Benennungsmacht des Staates
  • Leistungsmessung und die Inszenierung von Wettbewerb
  • Benennungsmacht der Experten
  • Algorithmische Autorität
  • Kritik der Benennungsmacht
  • 8. Risiken und Nebenwirkungen
  • Reaktive Messungen
  • Verlust professioneller Kontrolle
  • Zeit- und Energieverluste
  • Monokultur versus Diversität
  • 9. Transparenz und Disziplinierung
  • Normativer und politischer Druck
  • Die Macht des Feedbacks
  • Technologische Überwachung in der Arbeitswelt
  • Die neuen Tarifsysteme
  • Die Verquickung von Selbst- und Fremdüberwachung
  • Das Regime der Durchschnitte, Benchmarks und Körperschemata
  • 10. Das Ungleichheitsregime der Quantifizierung
  • Herstellung von Wertigkeit
  • Reputationsmanagement
  • Kollektive der Ungleichen
  • Vom Konflikt der Klassen zum Wettbewerb der Individuen
  • Unentrinnbarkeit und Statuslabilität
  • Sich selbst verstärkende Effekte
  • Literatur

Related titles

    More of this author(s)