Praxisbuch Ethik in der Intensivmedizin

Konkrete Entscheidungshilfen in Grenzsituationen

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Fred Salomon (Hg.), Praxisbuch Ethik in der Intensivmedizin (2017), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954663392

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Description / Abstract

Wie kein anderes Fach stellt die Intensivmedizin Ärzte, Pflegende und nicht zuletzt auch Patienten und Angehörige regelmäßig vor Entscheidungen, deren Konsequenzen eine bis dahin nicht erfahrene Dimension haben. Intensivmedizin ist Grenzerfahrung und Handeln am Rande der emotionalen Belastbarkeit. In diesem Kontext sind Handlungsleitlinien sowie Ethik- und Wertekonzepte, die sich an den konkreten Fragestellungen der täglichen Arbeit orientieren, unendlich wertvoll.

Das Praxisbuch Ethik in der Intensivmedizin liefert praxisnah Entscheidungshilfen, Denkanstöße und ethische Argumente für den klinischen Alltag. Berufsgruppenübergreifend spricht es sowohl Ärzte, Pflegende und Klinikleitungen als auch Ethikberater oder Ethikkomitees an, die an Entscheidungen zu intensivmedizinischen Behandlungen beteiligt sind. Die ethischen Dimensionen von Entscheidungen sind versteh- und handhabbar gemacht.

Neben dem Verständnis von Ethik, rechtlichen Aspekten und der Zielorientierung von Intensivmedizin wird den Lesern Handwerkszeug vermittelt, auf das sie wie in einem Nachschlagewerk bei konkreten Fragestellungen zurückgreifen können.

Neu in der 3. Auflage:

- neue Beiträge zu pulmologischen, neurologischen und hämato-onkologischen ethischen Herausforderungen

- Spannungsfeld der verschiedenen Berufsgruppen in der Intensivmedizin

- aktuelle Rechtsprechung

Table of content

  • Cover
  • Titel
  • Vorwort
  • Autorenverzeichnis
  • Inhalt
  • 1 Ethik in der Medizin – eine praxisbezogene Einführung
  • 1.1 Einleitung
  • 1.2 Medizinethische Prinzipien und der Hippokratische Eid
  • 1.3 Das Prinzip der Autonomie
  • 1.4 Das Prinzip des Nichtschadens
  • 1.5 Das Prinzip der Fürsorge
  • 1.6 Das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge
  • 1.7 Das Prinzip der Gerechtigkeit
  • 1.8 Praktische Anwendung der medizinethischen Prinzipien
  • 1.9 Weitere medizinethische Methoden
  • 1.10 Zur Kernidentität der Medizin
  • 2 Ziele und Aufgaben der Intensivmedizin
  • 2.1 Konzentration von Mitteln und Kompetenz
  • 2.2 Fachexpertise und Interdisziplinarität
  • 2.3 Verantwortlicher Einsatz der intensivmedizinischen Technologien
  • 2.4 Beachten von Kosten
  • 2.5 Intensivmedizin – Disziplin mit ständig neuen Herausforderungen
  • 2.6 Kompetenzförderung als gemeinsame Aufgabe
  • 2.7 Intensivmedizinisch induzierte Probleme
  • 2.8 Zielorientiertes Handeln
  • 3 Ethische Reflexion und Entscheidungsfindung in der intensivmedizinischen Praxis
  • 3.1 Das Umfeld der Entscheidungen in der Intensivmedizin und -pflege
  • 3.2 Modelle zur ethischen Reflexion/Entscheidungsfindung
  • 3.3 Faktoren wohlabgewogener, verantwortlicher Entscheidungen
  • 3.4 Institutioneller Rahmen für die Entstehung einer dialogischen Kultur
  • 4 Hilfestellung in ethischen Entscheidungskonflikten – Basiswissen zur Ethikberatung in der Klinik
  • 4.1 Problemstellung
  • 4.2 Formen der ethischen Unterstützung (Ethikberatung) im Krankenhaus
  • 4.3 Ein authentisches Fallbeispiel
  • 4.4 Kommentar zum Vorgehen
  • 4.5 Ein integratives Modell
  • 4.6 Do†™s und Don†™ts der Ethikberatung
  • 4.7 Schlussfolgerungen
  • 5 Erst kommt das Fressen, dann die Moral – Geordnete Arbeitsverhältnisse als Voraussetzung, sich mit ethischen Fragen angemessen zu befassen
  • 5.1 Bedürfnisse motivieren zum Handeln
  • 5.2 Bedürfnisbefriedigung macht wahrnehmungsfähig
  • 5.3 Nur wertgeschätzte Mitarbeitende können mit Patienten wertschätzend umgehen
  • 6 Menschenwürde auf der Intensivstation – ist das überhaupt möglich?
  • 6.1 Was ist Menschenwürde?
  • 6.2 Menschenwürde in Grenzsituationen
  • 6.3 Paradigmatische Erfahrungen der Missachtung der Menschenwürde
  • 6.4 Würde als Reflexionsbegriff und Grundform moralischer Kultur
  • 6.5 Plädoyer für die Würde des (Hirn-)Toten
  • 6.6 Institutionelle Rahmenbedingungen
  • 7 Das Menschenbild als Entscheidungshintergrund intensivmedizinischen Handelns
  • 7.1 Blickrichtung Mensch
  • 7.2 Die naturwissenschaftliche Sicht
  • 7.3 Erweiterter Blickwinkel
  • 7.4 Der ökonomisierte Mensch
  • 7.5 Der Mensch in seiner Mehrdimensionalität
  • 7.6 Konsequenzen für die Intensivmedizin
  • 7.7 Fähig zum Dialog
  • 8 Die Rolle des Rechts bei Behandlungsentscheidungen am Lebensende
  • 8.1 Einleitung: Zum Verhältnis von Recht und Ethik
  • 8.2 Fokussierung auf die sog. Sterbehilfe
  • 8.3 Tabellarische Übersicht
  • 9 Der Wille des Patienten in der Intensivmedizin
  • 9.1 Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts
  • 9.2 Formen der Vorsorgedokumente
  • 9.3 Patientenverfügungen
  • 9.4 Entscheidungsfindung
  • 10 Die institutionelle moralische Verantwortung der Klinik
  • 10.1 Einleitung
  • 10.2 Was ist Organisationsethik?
  • 10.3 Ein Fallbeispiel mit organisationsethischer Relevanz
  • 10.4 Wie kann die Klinik ihrer moralischen Verantwortung nachkommen?
  • 11 Begrenzte Ressourcen in der Intensivmedizin als ethische Herausforderung
  • 11.1 Einleitung
  • 11.2 Strategien zum Umgang mit der Mittelknappheit
  • 11.3 Ethisch vertretbarerer Umgang mit knappen Ressourcen in der Intensivstation: Ein Stufenmodell
  • 11.4 Akzentuierung traditioneller ethischer Verpflichtungen
  • 11.5 Ethisch vertretbare Rationierung
  • 11.6 Evaluation einer teuren Maßnahme im Einzelfall
  • 12 Die Begleitung Sterbender in der Intensivmedizin
  • 12.1 Sterbehilfe
  • 12.2 Palliative und terminale Sedierung
  • 12.3 Rituale des Abschiednehmens
  • 13 Spezifische ethische Konflikte in der pädiatrischen und neonatologischen Intensivmedizin
  • 13.1 Spezifische Aspekte der pädiatrischen Ethik
  • 13.2 Ethische Überlegungen in der Neonatologie
  • 14 Der alte Mensch in der Intensivmedizin
  • 14.1 Einleitung
  • 14.2 „Alter“ ein Kriterium zur Aufnahme auf der Intensivstation?
  • 14.3 Behandlung im „Alter“ auf Intensivstationen
  • 14.4 Wahrnehmung und Empfindungen des ICU Teams zu „Alter“
  • 15 Angehörige – eine Frage der Ethik?
  • 15.1 Angehörige – weshalb ethische Überlegungen?
  • 15.2 Der Patient – Teil eines familiären Systems
  • 15.3 Angehörigen begegnen – Realität und Möglichkeiten
  • 15.4 Angehörige – integraler Teil des therapeutischen Prozesses
  • 16 Schweigepflicht als Teil des Persönlichkeitsschutzes in der Intensivmedizin
  • 16.1 Einleitung
  • 16.2 Rechtliche Grundzüge zur ärztlichen Schweigepflicht
  • 17 Datenschutz als Persönlichkeitsschutz in der Intensivmedizin
  • 17.1 Allgemeines
  • 17.2 Datenschutz auf der Intensivstation
  • 18 Kooperation und Kommunikation – gute Entscheidungen in der Intensivmedizin brauchen ein gutes Team
  • 18.1 Patient und Personal im Spannungsfeld medizinischer Möglichkeiten
  • 18.2 Patient und Personal im Spannungsfeld verschiedener Wertesysteme
  • 18.3 Entscheidungsprozesse und Dialog
  • 18.4 Ethik in der Medizin und in der Pflege
  • 18.5 Konflikte zwischen den Berufsgruppen im Arbeitsalltag
  • 18.6 Konfliktlösungsstrategien
  • 19 Visitenablauf in der Intensivmedizin als Beispiel eines patientenorientierten Verhaltens
  • 19.1 Bedeutung einer patientenorientierten Visite auf der Intensivstation
  • 19.2 Grundzüge einer patientenorientierten Visite
  • 20 Therapiebegrenzung und Therapiereduktion – praktisch umgesetzt
  • 20.1 Wer entscheidet über die Änderung des Therapieziels?
  • 20.2 Die Entscheidung zur Therapiereduktion
  • 20.3 Praktische Umsetzung der Therapiereduktion
  • 20.4 Verzicht auf Wiederbelebung (VaW/DNR-Order)
  • 20.5 Familienkonferenz/Besprechung mit den Angehörigen
  • 20.6 Terminale Respiratordiskonnektion versus Extubation
  • 20.7 Maßnahmen zur Palliation
  • 21 Intensivpflege – interkulturelle Perspektiven der Pflege
  • 21.1 Einleitung
  • 21.2 Diversity Management oder: von der Schönheit der Vielfalt
  • 21.3 Zur Ausgangslage der Flüchtlinge
  • 21.4 Soziale und individuelle Deutungsstrukturen als Grundlage kultursensibler Pflege
  • 21.5 Soziokulturelle Besonderheiten auf der Körperebene
  • 22 Intensive Emotionen
  • 22.1 Emotionale Belastungen bei Ärzten/innen und Gesundheits- und Krankenpflegern/innen
  • 22.2 Regulierung und Bewältigung von Emotionen
  • 22.3 Veränderungsbedarf und mögliche Realisierungsschritte
  • 23 Palliativmedizinische Kompetenz in der Intensivmedizin
  • 23.1 Einleitung
  • 23.2 Intensiv- und Palliativmedizin – Ergänzung oder Gegensätze?
  • 23.3 Therapieziele der Palliativmedizin – umsetzbar in der Intensivmedizin?
  • 23.4 Therapiezieländerung
  • 23.5 Entscheidungsfindung in der Intensivmedizin
  • 23.6 Palliativmedizinische Behandlung in der letzten Lebensphase bei Intensivpatienten
  • 23.7 Einbeziehung der Angehörigen
  • 24 Lebensqualitätsbewertung in der Intensivmedizin
  • 24.1 Einleitung
  • 24.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität
  • 24.3 Lebensqualität in der Forschung
  • 24.4 Lebensqualitätsbeurteilung im Einzelfall
  • 25 Ethische Entscheidungskonflikte in der Intensivmedizin bei pulmonalen Erkrankungen und Therapien
  • 25.1 Hintergrund
  • 25.2 Daten zur Sterblichkeit in der Intensiv- und Beatmungsmedizin
  • 25.3 Epidemiologie zu Therapieabbruch und -verzicht
  • 25.4 Medizin-ethische Betrachtung
  • 25.5 Wann erscheint eine Beatmung gerechtfertigt?
  • 25.6 Was tun, wenn die Beatmung nicht mehr sinnvoll ist?
  • 25.7 Aspekte zur praktischen Umsetzung der Beendigung der Beatmung
  • 25.8 Daten aus wissenschaftlichen Untersuchungen
  • 25.9 Einbeziehung von Familien/Angehörigen in die palliativmedizinischen Entscheidungen
  • 25.10 Vorausschauende Behandlungsplanung (Advance Care Planning) und Patientenverfügung
  • 26 Ethische Herausforderungen in der neurologischen Intensivmedizin
  • 26.1 Rolle der Neurologie in der Intensivmedizin
  • 26.2 Besondere ethische Aspekte der neurologischen Intensivmedizin
  • 26.3 Lebensqualität und Funktionalität nach Interventionen
  • 26.4 Neurodegenerative Erkrankungen
  • 26.5 Verhältnis irreversibler Hirnfunktionsausfall und Organspende
  • 26.6 Resümee
  • 27 Onkologie und Intensivmedizin – ethische Überlegungen bei Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen
  • 27.1 Sind hämatologische und onkologische Patienten anders?
  • 27.2 Sind Hämatologen anders?
  • 27.3 Übertherapie bei onkologischen Patienten, oder …
  • 27.4 Untertherapie von onkologischen Patienten?
  • 27.5 Unzureichende oder zu späte Kommunikation vor Intensivtherapie
  • 27.6 Aktuelle Therapieergebnisse und Aufnahmekriterien
  • 27.7 ICU Trial
  • 27.8 Bewertung durch Betroffene und Angehörige
  • 28 Umgang mit Fehlern
  • 28.1 Traditioneller Umgang mit Fehlern
  • 28.2 Betriebskultur – Sicherheitskultur
  • 28.3 Team-basierte Kultur der positiven Kritik
  • 28.4 Risikomanagement
  • 28.5 Das Prinzip der kontinuierlichen Veränderung (change management)
  • 28.6 Umgang mit Fehlern – Zusammenfassung
  • 29 Offener Umgang mit Suchtgefahren für intensivmedizinisches Personal und Gegenmaßnahmen
  • 29.1 Einleitung
  • 29.2 Gründe für die Suchtentstehung
  • 29.3 Coabhängigkeit
  • 29.4 Behandlung und Nachsorge
  • 30 Ethische Herausforderungen realer Fälle
  • Fall 1: Herr Blumenthal
  • Fall 2: Herr Malkowski
  • Fall 3: Herr Altenberg
  • Fall 4: Herr Wegner
  • Fall 5: Frau Erbentrup
  • Fall 6: Frau Kuselbeck
  • Fall 7: Markus Feiler
  • Fall 8: Herr Dick
  • Fall 9: Frau Rogalla
  • Fall 10: Herr Horn
  • Fall 11: Herr Metz
  • Fall 12: Herr Grundmann
  • Fallbeispiele in den Theoriebeiträgen
  • Internetadressen
  • Sachwortverzeichnis
  • Die Autoren

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