Praxisbuch Ethik in der Notfallmedizin

Orientierungshilfen für kritische Entscheidungen

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Fred Salomon (Hg.), Praxisbuch Ethik in der Notfallmedizin (2015), Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin, ISBN: 9783954662678

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Description / Abstract

Das Werk stellt ethische Herausforderungen und Entscheidungskonflikte aus dem breiten Feld der inner- und außerklinischen Notfallmedizin dar und liefert durch Denkanstöße und ethische Argumente praxisnahe Entscheidungshilfen. Es richtet sich disziplin- und berufsgruppenübergreifend an Ärzte und Pflegende unterschiedlicher Fachrichtungen, Rettungsdienstmitarbeitende verschiedener Organisationen und Einrichtungen, Leitungen und Träger von Kliniken und Rettungsdiensten, Mitarbeitende von Kriseninterventionsteams sowie Ethikberatende und Ethikkomitees.

Die Beiträge sind darauf ausgerichtet, sowohl Hilfe in kritischen Entscheidungssituationen zu bieten als auch die Klärung in der Nacharbeit zu solchen belastenden Ereignissen zu erleichtern.

Den Lesern wird das nötige Handwerkszeug vermittelt, die ethischen Fragen von den übrigen Problemen, mit denen diese immer verwoben sind, zu differenzieren und zu bearbeiten.

Das Buch antwortet als Nachschlagewerk auf ethische Fragen in der Notfallmedizin. Dazu werden in verschiedenen Fachbeiträgen ethische Themen praxisnah entfaltet und versteh- und handhabbar gemacht. In einer Fallsammlung werden diese Darstellungen an konkreten Situationen erprobt. Die Fälle können sowohl für Vor- und Nachbereitung in der Praxis als auch für den Unterricht aller in der Notfallmedizin Tätigen genutzt werden.

Internetadressen, die auf offizielle Stellungnahmen von Fachgesellschaften und ethischen Arbeitsgruppen hinweisen, ergänzen die Darstellungen.

Description

mit Beiträgen von M. Allwinn, R. Bering, T.M. Boesing, D. Brosey, C. Dodt, T. Fleischmann, F. Gerwinn, M. Gommel, E. Hamelmann, U. Harding, K.-H. Henze, J. Hoffmann, M. Jaster, D. Kietzmann, O. von dem Knesebeck, K. Kobert, B. Kretschmer, H. Krieter, K. Lammer, M. Langer, F. Lasogga, T. Löbbing, T. Luiz, G. Maio, G. Marckmann, H. Marung, A.T. May, M. Nüßen, J. Padberg, M. Parzeller, G. Piechotta-Henze, C. Pompe, F. Reifferscheid, S. Rixen, K. Roshdi, F. Salomon, C. Schedlich, S. Schmidt, J. in der Schmitten, S. Trzeczak, N. Vonneilich, C.H.R. Wiese, G. Zurek

Table of content

  • Cover
  • Titel
  • Der Herausgeber
  • Vorwort
  • Die Autoren
  • Inhalt
  • 1 Ethische Entscheidungsfindung in der Notfallmedizin – eine Einführung
  • 1.1 Einleitung
  • 1.2 Medizinethische Prinzipien und der Hippokratische Eid
  • 1.3 Das Prinzip der Autonomie
  • 1.4 Das Prinzip des Nichtschadens
  • 1.5 Das Prinzip der Fürsorge
  • 1.6 Das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge
  • 1.7 Das Prinzip der Gerechtigkeit
  • 1.8 Praktische Anwendung der medizinethischen Prinzipien
  • 1.9 Weitere medizinethische Methoden
  • 1.10 Zur Kernidentität der Medizin
  • 2 Der medizinische Notfall
  • 2.1 Definition(†‘sversuch) des medizinischen Notfalls
  • 2.2 Ziele und Aufgaben der Notfallmedizin
  • 2.3 Entwicklung beim Umgang mit Notfällen
  • 2.4 Konzepte der Notfallmedizin
  • 2.5 Organisationsformen – dreigliedrige Notfallversorgung
  • 2.6 Implementierung von Ethik in Rettungsdienst und Notfallmedizin
  • 3 Das Menschenbild als Entscheidungshintergrund in der Notfallmedizin
  • 3.1 Blickrichtung Mensch
  • 3.2 Die naturwissenschaftliche Sicht
  • 3.3 Erweiterter Blickwinkel
  • 3.4 Der ökonomisierte Mensch
  • 3.5 Der Mensch in seiner Mehrdimensionalität
  • 3.6 Konsequenzen für die Notfallmedizin
  • 3.7 Fähig zum Dialog
  • 4 Ethische Herausforderungen in der präklinischen Notfallmedizin
  • 4.1 Einleitung
  • 4.2 Erster Eindruck
  • 4.3 Team
  • 4.4 Haltung
  • 4.5 Individualität und Willensäußerung
  • 4.6 Kommunikation
  • 5 Ethische Probleme in der Notaufnahme
  • 5.1 Ausgangslage
  • 5.2 Probleme und Spannungsfelder
  • 5.3 Fallbeispiel
  • 5.4 Lösungsansätze, Hilfsmittel und Strukturmodelle
  • 5.5 Aus- und Weiterbildung
  • 5.6 Schlussbemerkung
  • 6 Kritische Entscheidungssituationen und ethische Herausforderungen bei Notfällen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen
  • 6.1 Bedeutung
  • 6.2 Allgemeine ethische Grundsätze und grundsätzliche Herausforderungen bei der Versorgung pflegebedürftiger Patienten im Rettungsdienst
  • 6.3 Wahrung der Patientenautonomie und ihre Grenzen
  • 6.4 Sterbende Patienten
  • 6.5 Kreislaufstillstand
  • 6.6 Notfälle bei Pflegenden
  • 6.7 Fazit und Ausblick
  • 7 Recht in der Notfallmedizin
  • 7.1 Grundlagen
  • 7.2 Pflicht zum Handeln
  • 7.3 Unterlassene Hilfeleistung
  • 7.4 Hinzuziehung der Polizei
  • 7.5 Beschlagnahme und Freigabe von Leichen
  • 7.6 Leichenschau
  • 7.7 Sektion
  • 7.8 Organentnahme bei Unfallopfern
  • 8 Wahrung der Patienten-Selbstbestimmung in der Notfallmedizin durch vorausschauende Behandlungsplanung (Advance Care Planning)
  • 8.1 Einleitung
  • 8.2 Vorausschauende Behandlungsplanung/Advance Care Planning: ein neues Konzept
  • 8.3 Rechtsverbindlichkeit von Patientenverfügungen in der Rettungs- und Intensivmedizin
  • 8.4 Wirksame Vorausplanung in der Rettungs- und Intensivmedizin durch ärztliche Anordnungen für den Notfall (Notfallbögen)
  • 8.5 Fazit
  • 9 Der alte Patient in der Notaufnahme – Entscheidungen am Lebensende
  • 9.1 Einführung
  • 9.2 Der alte Patient
  • 9.3 Der alte Patient in der Notaufnahme
  • 9.4 Der alte Patient in der Notaufnahme am Lebensende: Therapieentscheidungen
  • 9.5 Abschluss: ethische Überlegungen zu Alter und Tod
  • 10 Ethische Konflikte bei Kindernotfällen
  • 10.1 Einführung
  • 10.2 Außerklinische Notfälle
  • 10.3 Innerklinische Notfälle
  • 10.4 Pädiatrische Entwicklungsphasen
  • 10.5 Autonomie bei Kindern und Jugendlichen
  • 10.6 Der notfallmedizinische Einsatz und besondere pädiatrische Notfallsituationen
  • 10.7 Anwesenheit der Eltern bei Reanimationsvorgängen
  • 10.8 Tod und Abschied
  • 11 Medizinethische Entscheidungen in der geburtshilflichen Notfallmedizin
  • 11.1 Einleitung
  • 11.2 Charakteristik medizinethischer Probleme
  • 11.3 Notfallmedizin
  • 11.4 Benefizienzkonflikte
  • 11.5 Autonomiekonflikte
  • 11.6 Andere Konfliktfelder
  • 11.7 Lösungsansätze für ethische Probleme in der geburtshilflichen Notfallmedizin
  • 11.8 Präventive Ethik
  • 12 Ethische Herausforderungen beim Massenanfall von Notfallpatienten
  • 12.1 Definition
  • 12.2 Einsatzarten und Besonderheiten
  • 12.3 Einsatzkonzepte
  • 12.4 MTF und weitere Katastrophenschutzeinheiten
  • 12.5 Hilfe nach dem Maß der Not – die Sichtung
  • 12.6 Vorsichtung
  • 12.7 Dokumentation
  • 12.8 Krisenintervention und Notfallseelsorge
  • 12.9 Training und Vorbereitung
  • 13 Ethische Herausforderungen bei psychisch bedingten Notfallsituationen
  • 13.1 Was für Notfallpatienten und Situationen gibt es?
  • 13.2 Autonomie, Urteilsfähigkeit
  • 13.3 Von Entscheidungen betroffene Personengruppen
  • 13.4 Aufarbeitung
  • 13.5 Fazit
  • 14 Palliativmedizinische Kompetenz im Rettungsdienst
  • 14.1 Einleitung
  • 14.2 Erkennen des Palliativpatienten in der Notfallsituation
  • 14.3 Klassifizierung des palliativen Notfalls
  • 14.4 Besonderheiten der Kategorien palliativer Notfälle
  • 14.5 Therapie des palliativen Notfalls als multidimensionales Geschehen
  • 14.6 Rechtliche Fragestellungen bei palliativen Notfällen
  • 14.7 Zusammenfassung
  • 14.8 Zwei Fallbeispiele
  • 15 Begrenzte Ressourcen in der Notfallmedizin als ethische Herausforderung
  • 15.1 Einleitung
  • 15.2 Verteilungsrelevante Besonderheiten der Notfallmedizin
  • 15.3 Ebenen der Verteilungsentscheidungen
  • 15.4 Kriterien einer gerechten Ressourcen-Verteilung
  • 15.5 Makroebene: Ressourcen-Allokation in die Notfallmedizin
  • 15.6 Mesoebene: Stellenwert der Notaufnahme innerhalb des Krankenhauses
  • 16 Notfallseelsorge als Hilfe zur Bewältigung
  • 16.1 Strukturen der Notfallseelsorge
  • 16.2 Aufgabe der NFS bei Betroffenen und bei den Fachkräften der Hilfsinterventionen
  • 16.3 Qualifikation für Notfallseelsorger/innen
  • 16.4 Umgang mit Sterben und Tod
  • 17 Soziale Kompetenz in Notfall- und Krisensituationen
  • 17.1 Einleitung
  • 17.2 Patienten in Not
  • 17.3 Besondere Patientengruppen
  • 17.4 Kommunikation im Team
  • 17.5 Hilfsmöglichkeiten
  • 18 Interkulturelle Aspekte in der Notfallversorgung
  • 18.1 Einführung
  • 18.2 Die interkulturelle Notfallsituation
  • 18.3 Kultur
  • 18.4 Mögliche Herausforderungen in interkulturellen Notfallsituationen
  • 18.5 Fazit
  • 19 Schweigepflicht als Teil des Persönlichkeitsschutzes in der Notfallmedizin
  • 19.1 Einleitung
  • 19.2 Rechtliche Grundzüge zur ärztlichen Schweigepflicht
  • 19.3 Fazit
  • 20 Datenschutz als Persönlichkeitsschutz in der Notfallmedizin
  • 20.1 Allgemeines
  • 20.2 Datenschutzrechtliche Grundlagen
  • 20.3 Präklinische Notfallmedizin
  • 20.4 Innerklinische Notfallmedizin
  • 21 Ethik der Prävention am Beispiel von Notfällen
  • 21.1 Einleitung
  • 21.2 Prävention: Definitionen und Konzepte
  • 21.3 Ethische Aspekte in der Prävention
  • 21.4 Prävention in der Notfallmedizin
  • 21.5 Ethische Aspekte in der Prävention von Notfällen
  • 22 Selbstschutz und Selbstgefährdung als ethischer Konflikt in der Notfallsituation
  • 22.1 Einleitung
  • 22.2 Normative Vorgaben
  • 22.3 Einhalten von Sicherheitsstandards
  • 22.4 Überforderung des Retters
  • 23 Erst kommt das Fressen, dann die Moral – Geordnete Arbeitsverhältnisse als Voraussetzung, sich mit ethischen Fragen angemessen zu befassen
  • 23.1 Bedürfnisse motivieren zum Handeln
  • 23.2 Bedürfnisbefriedigung macht wahrnehmungsfähig
  • 23.3 Nur wertgeschätzte Mitarbeitende können mit Patienten wertschätzend umgehen
  • 24 Umgang mit Fehlern
  • 24.1 Einleitung
  • 24.2 Fehler in der Notfallmedizin
  • 24.3 Ethischer Umgang mit Fehlern Patienten und Angehörigen gegenüber
  • 24.4 Ethischer Umgang mit Fehlern Helfern gegenüber
  • 24.5 Ethischer Umgang mit Fehlern künftigen Patienten gegenüber
  • 24.6 Ausblick
  • 25 Umgang mit bedrohlichen Personen in der Notfallmedizin
  • 25.1 Einführung
  • 25.2 Zwei Grundformen der Gewalt – affektive und zielgerichtete Aggression
  • 25.3 Deeskalation und Verhindern gefährlicher Situationen bei „heißer“ Wut
  • 25.4 Schwere und potenziell tödliche zielgerichtete Gewalt
  • 25.5 Gewalt am Arbeitsplatz im Gesundheitswesen
  • 25.6 Umgangsstrategien bei schwerer und potenziell tödlicher zielgerichteter Gewalt
  • 26 Welche Hilfestellung benötigen Behinderte in Schadensfällen? Target Group Intervention Program-Disability
  • 26.1 Einführung
  • 26.2 Target Group Intervention Program
  • 26.3 Welche Hilfestellung benötigen Behinderte in Schadensfällen?
  • 26.4 Ausblick
  • 27 Schuld in der Notfallmedizin und in der Notfallseelsorge
  • 27.1 Ethische Orientierung: Was ist Schuld, und wie ist Schuld zu bewerten? Sechs Kategorien von Schulderleben mit und ohne Verschulden
  • 27.2 Theologisch-konfessionelle Orientierung: Modelle von Schuldentlastung und Schuldbewältigung
  • 27.3 Psychologische Orientierung: Zum positiven Sinn „falscher“ oder „neurotischer“ Schuldgefühle bei Menschen, die keine wirkliche Schuld haben
  • 27.4 Theologisch-existentiale Orientierung: Das Maß des Menschseins – heilsamer Umgang mit Schulderleben
  • 27.5 Interprofessionelle Orientierung: Zu Rolle und Funktion der Seelsorge
  • 28 Zwang und Zwangsmaßnahmen in der Notfallmedizin
  • 28.1 Handlungspflicht im Notfall
  • 28.2 Wann liegt Zwang vor?
  • 28.3 Gesetzliche Regelung über Zwangsmaßnahmen
  • 28.4 Kriterien für eine Zwangsbehandlung
  • 28.5 Zwangsmaßnahme zur Durchsetzung der medizinischen Behandlung
  • 28.6 Zusammenfassung
  • 29 Emotionale Belastungen in der Notfallmedizin
  • 29.1 Einleitung
  • 29.2 Emotionale Belastungen und ihre Auswirkungen
  • 29.3 Umgang mit emotionalen Belastungen
  • 29.4 Weitere Überlegungen und Folgerungen
  • 30 Ethische Herausforderungen realer Fälle
  • Fall 1: Frau Eigen
  • Fall 2: Kind Ali
  • Fall 3: Herr Holsten
  • Fall 4: Herr Palinko
  • Fall 5: Herr Naumann, Frau Zander und Sohn Jörg
  • Fall 6: Herr Demmer
  • Fall 7: Stephanie Carl
  • Fall 8: Frau Welter
  • Fall 9: Herr Wilkowski
  • Fall 10: Frau Sauer
  • Fallbeispiele in den Theoriebeiträgen
  • Internetadressen, über die Informationen, Stellungnahmen, Leitlinien und Literatur zu den Themenfragen dieses Buches gefunden werden können (Stand 15.08.2015)
  • Sachwortverzeichnis

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