Die Zeit heilt keine Wunden

Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Susanne Schäfer-Walkmann, Constanze Störk-Biber and Hildegard Tries

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Susanne Schäfer-Walkmann, Constanze Störk-Biber, Hildegard Tries, Die Zeit heilt keine Wunden (2011), Lambertus Verlag, Freiburg, ISBN: 9783784125848

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Description / Abstract

Mit diesem Buch legt die Diözese Rottenburg-Stuttgart ihre Studie zur Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren vor. Bereits 2009 entschied sich die Diözese Rottenburg-Stuttgart zu einer eigenen Aufarbeitung der Heimerziehung und nahm damit eine zentrale Forderung des "Runden Tisches Heimerziehung" vom Dezember 2010 vorweg.
Grundlage für die Entscheidung war allein die Überzeugung, dass die Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren auch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart einer gründlichen und kritischen Aufarbeitung bedarf.
Die Studie hat mehrere Intentionen. Sie soll ein qualitativer und eigenständiger Beitrag zu einer ergebnisoffenen und differenzierten Aufarbeitung der Lebenswirklichkeit in den Heimen der Erziehungshilfe sein, den Opfern Raum geben für eine Artikulation von erlittenem Unrecht und von erfahrenem Leid, die subjektiven Erfahrungen Betroffener konsequent in einen historischen Kontext einbetten und so Perspektiven eröffnen für die Frage, worin heute und morgen in der Kinder- und Jugendhilfe neue Gefahrenmomente liegen und wo präventiver Handlungsbedarf besteht.

Table of content

  • Die Zeit heilt keine Wunden
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Statt einer Einleitung ...
  • 1 Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren in der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Hintergründe und Arbeitsauftrag
  • 1.1 Sozialwissenschaftlicher Bezugsrahmen
  • 1.2 Methodische Aspekte
  • 2 Heimerziehung nach dem 2. Weltkrieg als Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse: Historische Einordnung
  • 2.1 Wirtschaft und Politik: Materieller Überlebenskampf und kulturpolitische Identitätsfindung
  • 2.2 Familie und Kindheit zwischen Ideal und Wirklichkeit
  • 2.3 Erziehungsvorstellungen
  • 2.4 Staatliche Ersatzerziehung in Heimen
  • 2.5 Eine Zusammenfassung wichtiger Eckpunkte (konfessioneller) Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren
  • 3 Stationäre Erziehung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Kinderheime mit Geschichte – damals und heute
  • 3.1 Franziskusheim, Schwenningen am Neckar
  • 3.2 guterhirte, Zentrum für Kinder-, Jugend- und 3.2 Familienhilfe, Ulm
  • 3.3 Marienpflege, Ellwangen
  • 3.4 Rupert-Mayer-Haus, Göppingen und Haus Dorothee, Heidenheim
  • 3.5 Stiftung St. Anna, Leutkirch
  • 3.6 St. Canisius, Schwäbisch Gmünd
  • 3.7 St. Josef, Heudorf
  • 3.8 St. Josef, Neuhausen auf den Fildern
  • 3.9 St. Josef, Stuttgart
  • 3.10 St. Josef, Unterriffingen
  • 3.11 St. Josefspflege, Mulfingen
  • 3.12 St. Konradihaus, Schelklingen
  • 3.13 St. Raphael, Unterdeufstetten
  • 3.14 St. Vinzentiuspflege, Donzdorf
  • 3.15 Guter Hirte, Untermarchtal
  • 3.16 Marienheim, Schwäbisch Gmünd
  • 3.17 Piuspflege, Oggelsbeuren
  • 3.18 St. Antonius, Heiligenbronn
  • 3.19 St. Josef, Hürbel
  • 4 Zeitzeugenberichte von ehemaligen Heimkindern der 1950er und 1960er Jahre: Blick auf 256 Lebensjahre im Heim
  • 4.1 "Es hat ein paar gute Seiten auch gegeben, sonst wärst Du ja total tot": Erinnerungen an das wenige Positive
  • 4.2 Halb- oder Vollwaise, uneheliche Geburt, Flüchtlingskind: Gründe für die Unterbringung im Heim
  • 4.3 "Sobald Familienfeste waren, hat sie nicht wollen, dass ich da bin": Familienbande und Beziehungen zur Ursprungsfamilie
  • 4.4 "Schau mal! Die Heimkinder!": Leben mit einem Stigma
  • 4.5 "Das ist eine traurige Sache, ja, Du wirst verlassen": Im Heim war alles anders
  • 4.6 "Man musste erst mal die Zäune überwinden": Organisierte Erziehung im Heim
  • 4.7 "Schwester, Ihr Hass auf das Kind geht zu weit": Gewalterfahrungen
  • 4.8 "Es ist wohl die einzige Möglichkeit, dass Du sagst, Du nimmst es an": Strategien der Verarbeitung zwischen Liebe und Hass
  • 4.9 "Seien Sie so nett und verlassen Sie sofort das Gelände, sonst ruf ich die Polizei": Schwierige Begegnungen in der Gegenwart
  • 5 Ein halbes Leben im Heim: Zeitzeugenberichte von Erziehungspersonen aus den 1950er und 1960er Jahren
  • 5.1 "Mal eine freie Minute, das gab es nicht": Institutionelle Rahmenbedingungen und strukturelle Defizite der Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren
  • 5.2 "Und dann ist man im Sommer oder im Herbst auf den Bauernhof": Tagesstrukturen, Arbeitsalltag und Regeln in der Heimerziehung der 1950er und 1960er Jahre
  • 5.3 "Wir gehen am Sonntag in die Kirche, und ob katholisch oder evangelisch, die gehen dann mit!": Werteorientierung und Verbindlichkeit der ,katholischen Lebensordnung†˜
  • 5.4 "Also es waren gefährdete Kinder": Erziehungspersonen erinnern sich an ihre "Zöglinge"
  • 5.5 "Ach, das hat man fast alles selber rausfinden müssen": Methodische Grundlagen, Erziehungsbegriff und praktische Umsetzung des konfessionellen Erziehungsauftrags
  • 5.6 "Natürlich war es in den 50er Jahren noch anders, dass da sehr wohl noch gestraft worden ist": Erfahrungen mit Gewalt aus der Perspektive von Erziehungspersonen
  • 5.7 "Wir hatten strenge Schwestern. Wir hatten auch gutherzige": Kollegiale Strukturen und Formen der Zusammenarbeit
  • 5.8 Lebenswirklichkeit in den Heimen der Erziehungshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart zwischen 1945 und 1969: Ein Mosaik der Erinnerungen
  • 6 Heimerziehung in jüngerer Zeit: Reformen zeigen Wirkung
  • 6.1 Die Struktur der repräsentierten Heime verdeutlicht den Wandel in der Heimerziehung
  • 6.2 „Da wussten die Kinder, dass sie zu Hause waren“: Erziehung ist Beziehungsarbeit
  • 6.3 Erfahrungen mit Gewalt in den 1980er und 1990er Jahren
  • 6.4 "Das war das Beste, was mir passieren konnte": Kindheit im Heim während der 1980er und 1990er Jahre
  • 6.5 "Das sind Welten": Erlebte Lebenswirklichkeit in Heimen der Erziehungshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart im historischen Vergleich – und ein Blick in die Zukunft
  • 7. "Die Zeit heilt keine Wunden": Über den schwierigen Umgang mit Vergangenem in der Gegenwart
  • Im Nachgang
  • Nachwort
  • Quellen und Literatur

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