Krieg um die Erinnerung

Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards

Ljiljana Radonic

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Ljiljana Radonic, Krieg um die Erinnerung (2010), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593409740

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Description / Abstract

Seit dem Zerfall Jugoslawiens tobt in den Nachfolgestaaten ein "Krieg um die Erinnerung". Ljiljana Radonic untersucht erstmals den Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust in Kroatien seit 1990. Sie weist nach, dass nach dem Revisionismus der 1990er-Jahre eine Annäherung an europäische "Erinnerungsstandards" erfolgte, die jedoch nicht nur positiv zu beurteilen ist. Damit ist Kroatien ein Beispiel für die "gespaltene" Erinnerung in Ost- und Westeuropa.

Description

Ljiljana Radonic verfasst ihre Habilitation über den "Zweiten Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen" an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.

Table of content

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Danksagung
  • Vorwort
  • 1. Einleitung
  • 1.1. Fragestellung und Gliederung
  • 1.2. Theoretische Zugänge und Begriffsklärung
  • 1.3. Methodologische Vorüberlegungen
  • 1.4. Die historisch-diachrone Analyse kroatischer Vergangenheitsdiskurse
  • 2. Europäischer Kontext: Post-sozialistische Geschichtsdeutungen und die Europäisierung des Holocaust
  • 2.1. Von Entschädigungsfragen zur symbolischen Erinnerung
  • 2.2. Enthistorisierung der Holocaust-Erinnerung
  • 2.3. Identitätsstiftung und politische Instrumentalisierung
  • 2.4. Holocaust vs. Gulag – Konkurrierende Erinnerungen in »West« und »Ost«?
  • 2.5. Resümee: Transnationale Praktiken statt eines europäischen Geschichtskanons
  • 3. Geschichtlicher Überblick: Der Zweite Weltkrieg (1941–1945)
  • 3.1. Der »Unabhängige Staat Kroatien« – Die NDH
  • 3.2. Vom Boykott zur Vernichtung: Shoa und Genozid in Kroatien
  • 3.3. Bleiburg und der »Kreuzweg«
  • 4. Jugoslawien: Vom »supra-nationalen« Gründungsmythos zum nationalistischen Kampf um die Erinnerung (1945–1990)
  • 4.1. Rechtliche und justizielle Vergangenheitspolitik
  • 4.2. Eckpunkte des antifaschistischen Vergangenheitsnarratives
  • 4.3. Institutionen des konkurrierenden Erinnerns
  • 4.4. Schulbücher: letzte Residuen der »Brüderlichkeit und Einheit«
  • 4.5. Der vergangenheitspolitische Diskurs 1985–1990
  • 5. Die TuÄ‘man-Ära: »Nationale Versöhnung« zwischen Jasenovac und Bleiburg (1990–1999)
  • 5.1. Defizite in demokratischen Kernbereichen
  • 5.2. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
  • 5.3. Der vergangenheitspolitische Diskurs im Detail: Die Gleichsetzung von Jasenovac und Bleiburg
  • 6. Nach den Wendewahlen: Annäherung an europäische Standards unter sozialdemokratischer Führung (2000–2003)
  • 6.1. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
  • 6.2. Der vergangenheitspolitische Diskurs ohne manichäische Feindzuschreibungen
  • 7. Die europäische Integration und eine »neue« HDZ (2003–2008)
  • 7.1. Justizielle und symbolische Vergangenheitspolitik
  • 7.2. Der Europa-kompatible vergangenheitspolitische Diskurs
  • 8. Ergebnisse
  • 9. Literatur
  • Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

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