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Teilhabe trotz Duldung?

Prekäre Wege in Arbeit, Ausbildung und Aufenthalt

Karin Scherschel, Susanne Spindler, Ilker Ataç, Gesa Langhoop, Sara Madjlessi-Roudi und Marina Mayer
Teilhabe trotz Duldung?

Diese Publikation zitieren

Karin Scherschel, Susanne Spindler, Ilker Ataç, Gesa Langhoop, Sara Madjlessi-Roudi, Marina Mayer, Teilhabe trotz Duldung? (2025), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779991052

Beschreibung / Abstract

In diesem Buch werden die Lebenssituationen junger Menschen in Duldung in Deutschland untersucht – mit Fokus auf ihre Teilhabechancen in den Bereichen Ausbildung, Arbeit und Aufenthaltssicherung. Basierend auf einer dreijährigen qualitativen Studie in sechs Städten bietet die Untersuchung tiefgehende Einblicke in die Dynamiken sozialer Teilhabe und Ausschließung. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Auswirkungen die Ausgrenzung von Personengruppen aus zentralen gesellschaftlichen Bereichen hat und wie soziale Netzwerke sowie Akteur:innen der Sozialen Arbeit, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zur Realisierung von Teilhabe beitragen können.

Beschreibung

Ilker Ataç ist Professor am Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule Fulda. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen Migrations- und Sozialpolitik, Zivilgesellschaft und Soziale Bewegungen, Urban Citizenship, Politik in der Sozialen Arbeit, Migrant*innen mit prekärem Aufenthaltsstatus und Rassismuskritik. Gesa Langhoop, M. A. Flucht- und Migrationsforschung, ist Sozialarbeiterin (B. A.) und promoviert am Promotionszentrum Soziale Arbeit Hessen, Hochschule Fulda. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der politischen und professionellen Sozialen Arbeit mit geflüchteten und geduldeten Menschen in prekären Lebenslagen. Sara Madjlessi-Roudi, Dr.in, arbeitet als freiberufliche wissenschaftliche Beraterin insbesondere in der Sozialen Arbeit und internationalen politischen Bildung. Sie forscht und schreibt zu Rassismus, Flucht und Teilhabe unter Berücksichtigung intersektionaler Perspektiven. Marina Mayer, Dipl.-Soz., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Flucht und Migration der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen Rassismus und Citizenship sowie Entstehungsbedingungen von Gewalt. Karin Scherschel, Dr.in, ist Professorin für Flucht- und Migrationsforschung (Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt) und Leiterin des Zentrums Flucht Migration. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Flucht, Migration, Erinnerung, Rassismus, Arbeit und Prekarität. Susanne Spindler, Prof. Dr., ist Professorin für Soziale Arbeit und Migration an der Hochschule Düsseldorf.

Lizenz

Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0) (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode)

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Karin Scherschel, Susanne Spindler
  • Begrifflicher Analyserahmen
  • Policy Brief und Forschungsfragen
  • Aufbau der Studie
  • 1. Theoretischer Rahmen: Stratifizierung von Rechten und differentielle Inklusion in der Migrationsgesellschaft
  • Ilker Ataç
  • 1.1. Das Modell der Civic Stratification
  • 1.2. Migrationspolitische Steuerung und Konditionalität
  • 1.3. Prekarisierung, differentielle Inklusion und multiple Prekarität
  • 1.4. Fazit
  • Literatur
  • 2. Methodische Zugänge zur Analyse der Aufenthalts-, Ausbildungs- und Arbeitssituation von Menschen in Duldung
  • Karin Scherschel, Marina Mayer
  • 2.1. Die Auswahl der Städte
  • 2.2. Überlegungen zur Forschungsethik
  • 2.3. Die Dokumentenanalyse zur Vorbereitung der Länder- und Kommunalanalysen
  • 2.4. Die Interviews mit Stakeholder:innen, Fachkräften und Menschen in Duldung
  • 2.5. Die Auswertung der Daten
  • Literatur
  • 3. Profilanalysen: Länder und Kommunen
  • Gesa Langhoop, Sara Madjlessi-Roudi, Marina Mayer
  • 3.1. Bayern
  • 3.2. Hessen
  • 3.3. Nordrhein-Westfalen
  • Literatur
  • 4. Duldung und Aufenthaltsperspektiven: Ein Überblick
  • Sara Madjlessi-Roudi, Susanne Spindler
  • 4.1. Perspektive: Recht auf Regularisierung
  • 4.2. Überblick: Rechtliche Wege der Aufenthaltssicherung
  • 4.3. Aufenthaltssicherung durch Ausbildung und Beschäftigung
  • 4.4. Aufenthaltssicherung durch Bleiberechtsregelungen (§§ 25a und 25b AufenthG)
  • 4.5. Petitions- und Härtefallverfahren
  • 4.6. Ein Blick auf die andere Seite: Lebenssituationen geduldeter Menschen und Auswirkungen auf die Bemühungen zur Aufenthaltssicherung
  • 4.7. Biografische Einblicke: Jacob – Versuche der Identitätsklärung
  • Sara Madjlessi-Roudi, Susanne Spindler
  • Literatur
  • 5. Im Dickicht der Stratifizierung: Ausschlüsse, Hürden und Bedingungen der Aufenthaltssicherung
  • Susanne Spindler, Sara Madjlessi-Roudi
  • 5.1. Bedingungen und Hürden in der Praxis der Aufenthaltsverfestigung 
  • 5.2. Ausländerbehörde als Gatekeeper
  • 5.3. Fazit: Wege in den Aufenthalt: unklar, konditionalisiert, zufällig und vernutzend
  • 5.4. Biografische Einblicke: Murat und Ahmad – Der lange Weg in den Aufenthalt
  • Sara Madjlessi-Roudi, Susanne Spindler
  • Literatur
  • 6. „Es geht nicht um meinen Wunsch, sondern ich muss einen Weg finden zu arbeiten, egal welchen“: Pfade von Menschen mit Duldung in die berufliche Ausbildung
  • Marina Mayer, Karin Scherschel
  • 6.1. Das Berufsbildungssystem zwischen Markt, Zwang und Selektion
  • 6.2. Orientierung auf Ausbildung bei Menschen in Duldung
  • 6.3. Zugangshürden zu Ausbildung für Personen in Duldung oder mit drohender Duldung
  • 6.4. Zur Passung einer beruflichen Ausbildung für Personen in Duldung: Vier typische Konstellationen
  • 6.5. In der Ausbildung: Erschwerte Lernbedingungen und anhaltende Unsicherheit in der Ausbildung
  • 6.6. Zusammenfassung
  • 6.7. Biografische Einblicke: Herr Saidi in Ausbildung
  • Marina Mayer
  • Literatur
  • 7. „Also das Schwerste ist, die Arbeitserlaubnis zu kriegen“: Prekarität und Teilhabe von Menschen in Duldung am deutschen Arbeitsmarkt
  • Ilker Ataç, Gesa Langhoop
  • 7.1. Arbeitsmarktzugang für geduldete Menschen: Zwischen Restriktion und Öffnung
  • 7.2. Wege zu qualifizierter Beschäftigung: Hürden und Barrieren
  • 7.3. Prekarität als Normalzustand
  • 7.4. Schlussfolgerungen
  • 7.5. Biografische Einblicke: Herr Manu – Prekäre Arbeit, prekärer Aufenthalt
  • Gesa Langhoop
  • 7.6. Biografische Einblicke: Frau Meyan – Versperrte Wege zu qualifizierter Beschäftigung
  • Gesa Langhoop
  • Literatur
  • 8. Unterstützung von Menschen in Duldung: Handlungsansätze und Strategien
  • Sara Madjlessi-Roudi, Susanne Spindler, Ilker Ataç
  • 8.1. Beratung, Begleitung und Coaching
  • 8.2. Politische Einflussnahme durch Soziale Arbeit
  • 8.3. Brücken bauen: Vernetzung als Basis für gelungene Unterstützungsdienste
  • 8.4. Fazit
  • Literatur
  • 9. Resümee der Befunde: Multiple Prekarität und differentielle Inklusion
  • Ilker Ataç
  • 9.1. Die verschiedenen Kategorien der Duldung und die Kettenduldung
  • 9.2. Konditionalität als zentraler Mechanismus der Migrationspolitik
  • 9.3. Ausländerbehörden und Ermessensspielräume
  • 9.4. Bundeslandspezifische Asyl- und Integrationspolitik und kommunale Gestaltungsspielräume
  • 9.5. Autonomes Leben und soziale Rahmenbedingungen
  • 9.6. Konzept der multiplen Prekarität und der differentiellen Inklusion 
  • 9.7. Unterstützungsstrukturen
  • 9.8. Gestaltungsansätze in Lebenssituationen multipler Prekarität
  • Literatur
  • Anhang: Liste der anonymisierten Interviews und Gruppengespräche

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