Schulden machen
Praktiken der Staatsverschuldung im langen 20. Jahrhundert

Diese Publikation zitieren
Laura Rischbieter(Hg.), Stefanie Middendorf(Hg.), Jan Logemann(Hg.), Schulden machen (2023), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593452258
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Beschreibung / Abstract
Ob als Effekt staatlicher Hilfspakete, als kontroverses Thema des EU-Haushalts oder als mögliche Ursache der rasant steigenden Inflation – in einer Welt im Krisenmodus ist das Problem der Staatsverschuldung aktuell wie selten zuvor. Wie und von wem aber werden Staatsschulden tatsächlich »gemacht«? Und wie stellt sich dies in der historischen Perspektive dar? Die Essays dieses Bandes machen das abstrakte Phänomen der öffentlichen Verschuldung und die verborgenen Prozesse hinter den Schuldenquoten zugänglich. Prägende Praktiken der Staatsverschuldung verdeutlichen die Beiträge anhand von fünf Kategorien: den beteiligten Akteuren, den konkreten Artefakten, den politischen Debatten, den globalen Relationen sowie der Zeitlichkeit der Verschuldung der öffentlichen Haushalte.
Beschreibung
Jan Logemann, PD Dr. phil., lehrt Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Göttingen.
Stefanie Middendorf ist Professorin für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Laura Rischbieter ist Professorin für Globale Wirtschaftsgeschichte an der Universität Konstanz.
Stefanie Middendorf ist Professorin für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Laura Rischbieter ist Professorin für Globale Wirtschaftsgeschichte an der Universität Konstanz.
Inhaltsverzeichnis
- BEGINN
- Inhalt
- Einleitung
- Schulden machen: Praktiken der Staatsverschuldung im langen 20. Jahrhundert
- I. Akteure: Wer macht Schulden?
- Regierungen: Staatsverschuldung in Kriegs- und Friedenszeiten
- Zentralbanken: Heimliche Protagonisten des staatlichen Schuldenmanagements
- Banken: Das Geschäft mit den Staatsschulden
- Institutionelle Investoren: Von nationaler Steuerung zu globalem Engagement in der Staatsverschuldung
- Kleinanleger:innen. Oder: Vom Verschwinden einer Klasse
- II. Artefakte: Wie und wo werden Schulden greifbar?
- Kerbhölzer: Zur Soziomaterialität der Staatsverschuldung
- Handelsinfrastrukturen: Wo und wie werden Staatsanleihen gekauft und verkauft?
- Swaps: Aufstieg und Fall eines Instruments des kommunalen Schuldenmanagements
- Schuldenuhren: Staatsschulden sichtbar machen
- III. Debatten: Wie wird über Schulden gestritten?
- Haushaltsdebatte: Politische Verteilungskämpfe und Kontroversen um Defizite
- Umschulden: Konfliktarenen in der Refinanzierung von Staatsschulden
- Schuld durch Schulden? Die narrative Konstruktion finanzieller Solidität
- Moral Hazard und Schuldenerlass: Moraldiskurse und internationale Restrukturierungspraktiken bei Zahlungsverzug
- IV. Relationen: Wie und wo werden Schulden zu Macht?
- Internationale Finanzkontrollen: Griechenland unter internationaler Kuratel im 19. und 21. Jahrhundert
- Kanonenbootdiplomatie: Gewalt als letzte Konsequenz internationaler Schuldenbeziehungen?
- Koloniale Währungen: Medium der Macht
- V. Zeitlichkeit: Wie lange währen Schulden?
- Fälligkeiten: Zum Wandel der Temporalität von Schuldverschreibungen
- Dauer: Die langen Schatten des Londoner Schuldenabkommens
- Generationengerechtigkeit, Staatsverschuldung und ökologische Transformation der Gesellschaft
- Dank
- Anmerkungen
- Glossar
- Literatur
- Autorinnen und Autoren