Die erste jüdische Universität in Berlin

Das Ringen um jüdische Bildung vom 18.–20. Jahrhundert

Karl Erich Grözinger

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Karl Erich Grözinger, Die erste jüdische Universität in Berlin (2023), Campus Frankfurt / New York, 60486 Frankfurt/Main, ISBN: 9783593453491

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die erste säkulare jüdische Universität wurde 1856 unter dem Namen ihres Stifters, Veitel Heine Ephraimsche Lehranstalt, in Berlin gegründet. Die Veitelsche Hochschule stand in dezidierter Kontroverse zu den rabbinischen Schulen wie auch zu der 1872 gegründeten Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Um 1900 war sie der Hort eines von den Studenten in die Öffentlichkeit getragenen innerjüdischen Kulturkampfes. Es war ein Streit wider die traditionellen Institutionen, ein sukzessives Eintragen neuer Bildungsinhalte und Reformschritte sowie ein Verfechten von Recht, Politik und säkularen Ideen. Karl Erich Grözinger zeichnet in seinem neuen Buch das Bild eines lebendigen, streitbaren Judentums vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, das selbst mit König und Behörden ringt.

Beschreibung

Karl Erich Grözinger ist Professor emeritus für Religionswissenschaft und Jüdische Studien an der Universität Potsdam und Vorsitzender der Ephraim Veitel Stiftung.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Vorwort
  • I. Zur Einführung
  • 1. Die Hochschule – ein erster Blick
  • 2. Die betrogene Hoffnung
  • II. Die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen der Lehranstalt
  • 1. Die rechtliche Grundlage: Das Stiftertestament von Veitel Heine Ephraim – das Fideikommiss
  • 2. Die wirtschaftlichen Grundlagen der Stiftung – Bet ha-Midrasch
  • 3. Die gesellschaftlichen Grundlagen des Fideikommisses
  • III. Die Anfänge und ideologischen Ausrichtungen des Bet ha-Midrasch
  • 1. War Veitels Stiftung anfangs ein traditionelles Bet Midrasch?
  • 2. Eine moderne Kinderschule im traditionellen Kostüm eines Bet Midrasch?
  • 3. Veitel als Freund der Aufklärung
  • IV. Der Plan zur Neugestaltung der Stiftung als evangelisch-theologisches Stift mit Stipendien für Theologiestudenten – 1834
  • 1. Der Antrag von 1834, der Dissens zwischen dem König und dem Kultusminister von Altenstein bis zur Genehmigung der Christianisierung
  • 2. Die Umsetzung der Umwandlung in ein Stipendienprogramm für evangelische Theologen – das neue Statut
  • 3. Neuerliche Interventionen der jüdischen Gemeinde, der Schul- und Stiftungsaufsicht, die VHELA mit dem Zunzschen Lehrerseminar zu vereinigen
  • 4. Freiwerdende Mittel nach dem Tod Biberfelds – erste Schritte zur Re-Judaisierung
  • V. Das Ende der Christianisierungsphase – 1846 – Suche nach neuen Wegen, Universität, eigene Hochschule
  • 1. Versuch einer Lehrstuhlstiftung an der Berliner Universität
  • 2. Versuch der Stiftung von Privatdozenturen
  • VI. Die Umwandlung in eine eigenständige jüdisch-akademische Hochschule
  • 1. Das Gründungsstatut der akademischen »Veitel Heine Ephraimschen Lehranstalt« vom 5. Oktober 1854
  • 2. Die Verwaltung der VHELA nach der Neugestaltung – die Rolle der Fiduziarien
  • 3. Pressestimmen zur Neugestaltung der Lehranstalt
  • VII. Leopold Zunz, der geistige Vater der akademischen Veitel Heine Ephraimschen Lehranstalt
  • 1. Die Rolle von Leopold Zunz bei der Besetzung der ersten beiden Lehrstühle
  • 2. Das Zunzsche Konzept einer jüdischen Wissenschaft
  • 3. Abraham Geigers Konzept der jüdischen Wissenschaft als jüdische Theologie – ein Kontrapunkt
  • 4. Vergleich der Konzeptionen von Zunz und Geiger – Argumente von Steinschneider und Lebrecht
  • 5. Die Hochschulkontroverse als innerjüdischer Kulturkampf
  • VIII. Der Prozess Lebrechts gegen die Ephraim Veitel Stiftung – Erweiterung der Dozentenschaft
  • 1. Die Frage der Anerkennung und Finanzierung des Lehrhauses durch die Ephraim Veitel Stiftung
  • 2. Leopold Zunz und Moritz Steinschneider als neue Dozenten
  • IX. Die Veitel Heine Ephraimsche Lehranstalt als Universität – ab 1856
  • 1. Die Dozenten
  • 2. Die Studenten
  • 3. Das Renommée der »Lehranstalt«
  • 4. Die Bibliothek der VHELA
  • X. Das Ende – Inflation und Nationalsozialismus
  • Literatur
  • Gedruckte und namentlich gezeichnete online-Literatur
  • Archive – nicht gedruckte Dokumente
  • Internet

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