Der Traum vom großen Kino

Die Unternehmensgeschichte der Bavaria Film GmbH von 1945 bis 1994

Christoph Menardi

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Christoph Menardi, Der Traum vom großen Kino (2022), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967076462

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Beschreibung / Abstract

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag die deutsche Filmindustrie in Trümmern. Nur die Studioanlagen der Bavaria Filmkunst in Geiselgasteig blieben weitgehend unversehrt und sollten den Grundstein für die Wiederauferstehung des deutschen Films legen.

Die protektionistische Filmpolitik der amerikanischen Besatzungsmacht, die lange andauernde Reprivatisierung des Unternehmens sowie unternehmerische Fehlentscheidungen vereitelten diese Hoffnungen jedoch und nach hohen Verlusten wurden die Geiselgasteiger Studioanlagen 1959 vom noch jungen öffentlich-rechtlichen Rundfunk übernommen. In dieser Position konnte sich die Bavaria schnell wirtschaftlich erholen und stieg in den 1960er Jahren zum maßgeblichen kreativen Fernsehproduzenten in Deutschland auf. Im Unternehmen selbst verblieb jedoch die Sehnsucht nach dem Kino. Mit dem Rückenwind des Academy Award für das Szenenbild von "Cabaret" (1972) startete die Bavaria in den 1970ern nach Jahrzehnten wieder eine Kinooffensive, die 1980 zur turbulenten Produktion von "Das Boot" führte, mit der der Bavaria ein Welthit gelang. Auf diesem Renommee aufbauend wollte sich die Bavaria vom Filmstudio zum international diversifizierten Medienkonzern weiterentwickeln. Dies führte zu eskalierenden Zielkonflikten mit den beteiligten Rundfunkanstalten, allen voran dem WDR, und mit dem Aufbau des Filmparks Bottrop-Kirchhellen Ende der 1980er Jahre zur größten Fehlinvestition in der Unternehmensgeschichte. Der Traum vom großen Kino ruckte in weite Ferne.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • 1 Einleitung
  • 2 Ansätze zur Geschichtsschreibung der Bavaria Film
  • 2.1 Die Bavaria Film im Blickpunkt der Filmgeschichte
  • 2.2 Die Bavaria Film im Blickpunkt der Mediengeschichte
  • 2.3 Die Bavaria Film im Blickpunkt der Unternehmensgeschichte
  • 2.4 Unternehmensgeschichte in der Filmwirtschaft
  • 3 Ökonomische Grundlagen der Film- und Medienwirtschaft
  • 3.1 Film als Wirtschaftsgut
  • 3.2 Wirtschaftliche Besonderheiten in der Fernsehprogrammproduktion
  • 3.3 Unternehmen der Filmherstellung
  • 4 1945 1956: Die Treuhandphase und die Reprivatisierung der Bavaria
  • 4.1 Die Filmpolitik der Alliierten und die Bavaria
  • 4.2 Die wirtschaftliche Situation der Bavaria in der frühen Nachkriegszeit
  • 4.3 Die Lex UFI und das politische Ringen um die Reprivatisierung der deutschen Filmwirtschaft und der Bavaria
  • 4.4 Die Gründung der Bavaria Filmkunst AG und die Reprivatisierung
  • 4.5 Die betriebswirtschaftliche Analyse der Bavaria als Unternehmen während der Treuhandphase
  • 5 1956 1959: Von der UFI in den öffentlich-rechtlichen Besitz
  • 5.1 Die reprivatisierte Bavaria Filmkunst AG
  • 5.2 Betriebswirtschaftliche Analyse der Bavaria Filmkunst AG während der Phase der Reprivatisierung
  • 6 1959 1969: Die Bavaria Atelier GmbH als Produktionsarm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
  • 6.1 Die Übernahme der Bavaria Filmkunst AG durch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten
  • 6.2 Die Neuorganisation der Bavaria Atelier GmbH
  • 6.3 Die Produktionstätigkeit der Bavaria Atelier 1959 1969
  • 6.4 Spielfilmproduktionen in den Studios der Bavaria Atelier GmbH
  • 6.5 Die Auslandsabteilung der Bavaria Atelier
  • 6.6 Aufbau der Infrastruktur und Technik für die Fernsehproduktion
  • 6.7 Die betriebswirtschaftliche Analyse der Bavaria Atelier GmbH 1959 1969
  • 7 1969 1979: Von der Krise zum Weltkino das zweite Jahrzehnt der Bavaria Atelier
  • 7.1 Veränderungen im Film- und Fernsehmarkt Anfang der 70er-Jahre
  • 7.2 Besondere Herausforderungen der Bavaria Atelier als Tochterunternehmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
  • 7.3 Reaktion der Bavaria Atelier auf die unternehmerischen Herausforderungen der 70er-Jahre
  • 7.4 Die Pläne der Bavaria zum Einstieg in den audiovisuellen Markt
  • 7.5 Die Pläne der Bavaria zum Zusammenschluss mit Studio Hamburg
  • 7.6 Bemühungen zur Verstärkung der Koproduktion
  • 7.7 Eskalierende Konflikte zwischen der Bavaria Atelier und ihren Gesellschaftern ein neuer Konsortialvertrag
  • 7.8 Ansätze zur regionalen Expansion geplante Übernahme der Rhewes Film
  • 7.9 Technische und wirtschaftliche Schwierigkeiten im Kopierwerk der Bavaria
  • 7.10 Die Fernsehproduktion der Bavaria Atelier in den 70er-Jahren
  • 7.11 Hollywood zu Gast in Bayern vom Produktionsdienstleister zum internationalen Spielfilmproduzenten
  • 7.12 Die betriebswirtschaftliche Analyse der Bavaria Atelier 1969 1979
  • 8 1979 1994: Die Bavaria auf dem Weg zum diversifizierten Medienkonzern
  • 8.1 Die neue Kinostrategie
  • 8.2 Die Fernsehproduktion der Bavaria in den 80er-Jahren
  • 8.3 Interne unternehmerische Herausforderungen der Bavaria Atelier
  • 8.4 Die Diversifikation der Bavaria in den 80er-Jahren
  • 8.5 Die betriebswirtschaftliche Analyse der Bavaria Atelier 1980 1994
  • 9 Zusammenfassung und abschließende Betrachtung
  • 9.1 Untersuchungsperspektive
  • 9.2 Quellensituation
  • 9.3 Methodik
  • 9.4 Überblick: 1945 1956: Die Treuhandphase und die Reprivatisierung der Bavaria Filmkunst GmbH
  • 9.5 Überblick: 1956 1959: Die reprivatisierte Bavaria Filmkunst AG
  • 9.6 Überblick: 1959 1969: Die Bavaria Atelier als Produktionsarm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
  • 9.7 Überblick: 1969 1979: Von der Krise zum Weltkino Das zweite Jahrzehnt der Bavaria Atelier
  • 9.8 Überblick: 1979 1994: Die Bavaria auf dem Weg zum diversifizierten Medienkonzern
  • 9.9 Gesamtfazit der Entwicklung der Bavaria Film im Untersuchungszeitraum
  • 10 Dank
  • 11 Literaturverzeichnis
  • 12 Abkürzungsverzeichnis

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