Tote Städte, Geisterstädte, Städte aus der Retorte
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Tote Städte, Geisterstädte, Städte aus der Retorte (2022), edition text+kritik, 81673 München, ISBN: 9783967076486
128
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Beschreibung / Abstract
Seit biblischen Zeiten sind Städte wie Sodom und Gomorrha, wie Babel und Jerusalem Städte der Lust und der Sehnsucht, aber auch der Widersätzlichkeit und des Abfalls von Gott.
Ihre Ambivalenz macht sie zu Metaphern des Untergangs, aber auch der Verheißung: Was die einen als Kloake schmähten, haben andere als faszinierenden 'big apple' beschrieben. Im Zuge der Eindunkelung unseres zivilisatorischen Hochmuts, nicht zuletzt nach den Erfahrungen der Pandemie, setzt sich die Tendenz fort, Städte als Nicht-Orte, als tote Städte oder Geisterstädte zu imaginieren – oder mit dem Entwurf von 'Smartcities' oder 'Megacities' einen futuristischen Optimismus zu beleben. In den Beiträgen des Bandes geht es nicht so sehr darum, wie Literatur, Film und andere Künste sowie Philosophie und Soziologie auf Wirklichkeit reagieren, sondern umgekehrt auch um die Frage, was zumal Film und Literatur der Wirklichkeit zu geben haben, wie sie Brandsatze in eingefahrenen Deutungs- und Denkmustern zünden und wie sie aus der Erfahrung einer dürftigen Realität heraus Fantasien eines anderen, vielleicht besseren Lebens in anderen Städten zum Leuchten bringen.
Ihre Ambivalenz macht sie zu Metaphern des Untergangs, aber auch der Verheißung: Was die einen als Kloake schmähten, haben andere als faszinierenden 'big apple' beschrieben. Im Zuge der Eindunkelung unseres zivilisatorischen Hochmuts, nicht zuletzt nach den Erfahrungen der Pandemie, setzt sich die Tendenz fort, Städte als Nicht-Orte, als tote Städte oder Geisterstädte zu imaginieren – oder mit dem Entwurf von 'Smartcities' oder 'Megacities' einen futuristischen Optimismus zu beleben. In den Beiträgen des Bandes geht es nicht so sehr darum, wie Literatur, Film und andere Künste sowie Philosophie und Soziologie auf Wirklichkeit reagieren, sondern umgekehrt auch um die Frage, was zumal Film und Literatur der Wirklichkeit zu geben haben, wie sie Brandsatze in eingefahrenen Deutungs- und Denkmustern zünden und wie sie aus der Erfahrung einer dürftigen Realität heraus Fantasien eines anderen, vielleicht besseren Lebens in anderen Städten zum Leuchten bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Hans Richard Brittnacher — Einleitung
- I. Grundsätzliches
- Markus May — Geister / Städte. Hantologien des Urbanen
- Susanne Scharnowski — Die leblose Stadt als Schreckensvision und Wunschvorstellung
- Jost Eickmeyer — ›Dark Tourism‹ in der Literatur? Reisen zu Geisterstädten in literarischen Darstellungen seit der Romantik
- Edit Király — Urbane Entropie. Ruinen, Zonen, verlassene Orte
- Clemens Ruthner — Die Narben der Erinnerung. Lebbeus Woods’ ›fantastische‹ Traum(a)-Architektur für Sarajevo
- II. Exemplarisches
- Thomas Wegmann — Ruinen weit weg von Rom. Oder: Vom Verschwinden und Verfall einer modernen Modellstadt
- Birgit Ziener — Naturzerstörung und -versöhnung in der Geisterstadt. Zu den Animes von Studio Ghibli
- Thomas Koebner — Augentäuschung. Ein Leitmotiv in literarischen und filmischen Abbildungen Venedigs
- Rolf-Peter Janz — Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt
- Hans Richard Brittnacher — Die kraftlose Poesie der Nekropolen. Totenstädte bei Hermann Kasack und Paul Delvaux
- Jürgen Heizmann — Ruinen, Wölfe, Großstadtsumpf. Die South Bronx als Ikone urbanen Verfalls
- Matthias Bauer — Ghost Towns – A Phantom Ride
- Verzeichnis von Filmen (Auswahl)
- Autorinnen und Autoren
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