Menschenbilder in István Szabós Filmwerk

Religiöse Motive und anthropologische Deutungen

Ingrid Glatz

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Ingrid Glatz, Menschenbilder in István Szabós Filmwerk (2023), Schüren Verlag, Marburg, ISBN: 9783741001994

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Diese Arbeit untersucht die Rolle von religiösen Motiven und theologischen Dimensionen in ausgewählten Filmen des ungarischen Regisseurs und Drehbuchautors. Der Filmkorpus deckt die verschiedenen Schaffensphasen des Oscar-Preisträgers und spiegelt somit die unterschiedlichen politische und soziale Kontexte Ihrer Produktion. Als Denkrahmen für die Filmanalyse dienen Grundthemen aus der theologischen Arbeit von Paul Tillich, in denen einerseits Menschenbilder, andererseits die Verbindung von Religion und Gesellschaft reflektiert wird. Dabei spielen die Kategorien „des menschlichen Mangels”, „der Entfremdung” und der „verlorenen Dimension” eine zentrale Rolle.
Die Filme Szabós wie auch die Schriften Tillichs gehen von einem Bild des Menschen aus, der mit individuellen Fähigkeiten selbstbestimmt und frei handelt, der aber gleichzeitig die eigenen Mängel wahrnimmt und immer wieder getrieben wird von Angst, Leid und Schuld wie auch von der Begrenztheit des Lebens. Aus diesem Grund erweist sich die Kombination des Filmkorpus mit diesem anthropologischen Ansatz als besonders fruchtbar. Die Fragestellung und der ausgewählte Denkrahmen legen es nahe, die ausgewählten Filme figurenanalytisch zu untersuchen. Die detaillierte Betrachtung der Charakterisierung, der Rolle und der Transformationen der Hauptfiguren dient dazu, die Filmanthropologie und die Rolle religiöser Motive und theologischer Argumentationen zu eruieren.

Behandelte Filme: Vater (Apa, HU 1966), Vertrauen (Bizalom, HU 1980), Hanussen (Profeta, HU/ DE 1988), Süsse Emma. liebe Böbe (Édes Emma, Draga Böbe, HU/DE 1992), Ein Hauch voll Sonnenschein (A Taste of Sunshine, HU/DE/AT/CA 1999), Hinter der Tür (The Door, HU/DE 2012), Abschlussbericht (Zárójelentés, HU 2020)

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Impressum
  • Inhalt
  • Herzlichen Dank - köszönöm szépen
  • 1 Einleitung
  • 1.1 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
  • 1.2 Menschenbilder am Schnittpunkt von Filmund Religion
  • 1.3 Der historische Kontext von István Szabós Filmen
  • 1.4 Einblick in die ungarische Filmgeschichte
  • 1.5 István Szabós kineastisches Schaffen
  • 1.6 Menschenbilder im Diskurs
  • 1.7 Filmkorpus und Begründung der Auswahl
  • 1.8 Das Analysemodell nach Jens Eder
  • 2 VATER - TAGEBUCH EINES GLAUBENS (HU 1966). Drehbuch: István Szabó; Kamera: János Kende
  • 2.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 2.2 Bemerkungen zur inhaltlichen und filmischen Gestaltung
  • 2.3 Der Auftakt
  • 2.4 Takó sucht nach seinem Vater
  • 2.5 Figuren und Gegenstände als Symbole
  • 2.6 Das Gottesbild Vater und Herr
  • 2.7 Fazit: Eine Entwicklungsgeschichte zum gereiften Vaterbild
  • 3 VERTRAUEN (HU 1980). Drehbuch: István Szabó; Kamera: Lajos Koltai
  • 3.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 3.2 Bemerkungen zur inhaltlichen und filmischen Gestaltung
  • 3.3 Das Vertrauen steht auf dem Spiel
  • 3.4 Die Angst steht den Protagonisten ins Gesicht geschrieben
  • 3.5 Vertrauen, eine filmische Entwicklung
  • 3.6 Angst und die Unfähigkeit zu vertrauen
  • 3.7 Fazit: Eine Figur gewinnt den Mut, sich zu bejahen
  • 4 HANUSSEN (HU/A/BRD 1988). Drehbuch: István Szabó, Péter Dobai, Paul Hengge,Gabriella Prekop; Kamera: Lajos Koltai
  • 4.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 4.2 Der historische Hanussen
  • 4.3 Die Filmfigur Hanussen
  • 4.4 Die Entdeckung eines Talents
  • 4.5 Die Schwäche des Propheten
  • 4.6 Die «Kreuzigung» des Propheten
  • 4.7 Angst vor der Leere und Sinnlosigkeit
  • 4.8 Die Hybris und die Konkupiszenz
  • 4.9 Fazit: Wege aus der Angst und der Entfremdung
  • 5 SÜSSE EMMA, LIEBE BÖBE (HU 1992). Drehbuch: István Szabó, Andrea Vészits; Kamera Lajos Koltai
  • 5.1 Kurzbeschreibung des Films und Bemerkungen
  • 5.2 Emmas Absturz
  • 5.3 Böbes Fall
  • 5.4 Hoffnung und Glaube
  • 5.5 Überleben oder nicht - eine Glaubenssache?
  • 5.6 Die Kraft des Gebets
  • 5.7 Fazit: Eine Figur zeigt Mut zum Sein
  • 6 EIN HAUCH VON SONNENSCHEIN(HU/D/A/CDN 1999). Drehbuch: István Szabó und Israel Horovitz;Kamera: Lajos Koltai
  • 6.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 6.2 Bemerkungen zur Gestaltung und zu historischen Bezügen
  • 6.3 Die einzelnen Protagonisten in ihrem familiären und gesellschaftlichen Umfeld
  • 6.4 Fazit: Das Fehlen Gottes hat Folgen
  • 7 HINTER DER TÜR (HU 2012).Drehbuch: István Szabó und Andrea Vészits;Kamera: Elemér Ragályi
  • 7.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 7.2 Bemerkungen zur Romanvorlage und zur Gestaltung des Films
  • 7.3 Zwei Lebenshaltungen: «Fegen und fegen lassen»
  • 7.4 Fazit: Das Leben in Freiheit, mit Schuld und Schicksal
  • 8 ABSCHLUSSBERICHT (HU 2020). Drehbuch: István Szabó, Kamera: Lajos Koltaj
  • 8.1 Kurzbeschreibung des Films
  • 8.2 Eine Reflexion zur Bedeutung des Filmtitels
  • 8.3 Dr. Stephanus, der vorbildliche Mensch
  • 8.4 Unerwünschte Bürger
  • 8.5 Mensch und Religion
  • 8.6 Der Riss zwischen Gott und den Menschen
  • 8.7 Fazit: Am Schluss stehen Schuld, Tod und Vergebung
  • 9 István Szabós Filmwerk als Ort einer anthropologischen Reflexion
  • 9.1 Menschliche Mängel und Religion
  • 9.2 Reflexionen über das methodische Vorgehen
  • 9.3 Der Film als Verweis auf anthropologische Grundfragen
  • 9.4 Der Filmemacher als kritischer Beobachter und Ermutiger
  • 10 Verzeichnisse
  • 10.1 Hinweise zu den Abkürzungen
  • 10.2 Literaturverzeichnis
  • 10.3 Kino- und TV-Filme von István Szabó (in chronologischer Reihenfolge)
  • 10.4 Verzeichnis weiterer Filme (in alphabetischer Reihenfolge)
  • 10.5 Abbildungsverzeichnis

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