Auch eine Geschichte der Philosophie

Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen. Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen. Mit einem neuen Nachwort zur Taschenbuchausgabe

Jürgen Habermas

Diese Publikation zitieren

Jürgen Habermas, Auch eine Geschichte der Philosophie (2022), Suhrkamp Verlag, Berlin, ISBN: 9783518775172

2584
Accesses
8
Quotes

Beschreibung / Abstract

Auch eine Geschichte der Philosophie stellt im Stil einer Genealogie dar, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient der Diskurs über Glauben und Wissen, der aus zwei starken achsenzeitlichen Traditionen im römischen Kaiserreich hervorgegangen ist. Auch eine Geschichte der Philosophie ist aber nicht nur eine Geschichte der Philosophie. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält: Sie soll darüber aufklären, »was unsere wachsenden wissenschaftlichen Kenntnisse von der Welt für uns bedeuten – für uns als Menschen, als moderne Zeitgenossen und als individuelle Personen«.


Das bei seiner Erstpublikation 2019 gefeierte Buch erscheint nun als Taschenbuch mit einem deutlich erweiterten Gesamtinhaltsverzeichnis und einem für diese Ausgabe geschriebenen Nachwort des Autors.

Beschreibung

<p>Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).</p>

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Informationen zum Buch
  • Titel
  • Impressum
  • Inhalt
  • Vorwort
  • Siglen
  • I. Zur Frage einer Genealogie nachmetaphysischen Denkens
  • 1. Krisenszenarien und Verfallsgeschichten in philosophischen Großtheorien des 20. Jahrhunderts
  • 2. Religion als eine »gegenwärtige« Gestalt des objektiven Geistes?
  • 3. Der okzidentale Entwicklungspfad und der Universalitätsanspruch nachmetaphysischen Denkens
  • 4. Gesellschaftstheoretische Grundannahmen und programmatische Ausblicke
  • II. Die sakralen Wurzeln der achsenzeitlichen Überlieferungen
  • 1. Kognitiver Durchbruch und Bewahrung des sakralen Kerns
  • 2. Mythos und Ritus
  • 3. Der Sinn des Sakralen
  • 4. Der Weg zur achsenzeitlichen Transformation des religiösen Bewusstseins
  • III. Ein provisorischer Vergleich der achsenzeitlichen Weltbilder
  • 1. Die Moralisierung des Heiligen und der Bruch mit dem mythischen Denken
  • 2. Die Abkehr des jüdischen Monotheismus vom »Heidentum«
  • 3. Buddhas Lehre und Praxis
  • 4. Konfuzianismus und Taoismus
  • 5. Von den griechischen »Naturphilosophen« zu Sokrates
  • 6. Platos Ideenlehre - im Vergleich
  • Erste Zwischenbetrachtung: Die begrifflichen Weichenstellungen der Achsenzeit
  • IV. Die Symbiose von Glauben und Wissen im christlichen Platonismus und die Entstehung der römisch-katholischen Kirche
  • 1. Das Urchristentum: Der verkündigende und der verkündigte Jesus
  • 2. Die Begegnung von Christentum und Hellenismus in der gräkoromanischen Umgebung des Kaiserreichs
  • 3. Plotin und Augustin: Die christliche Transformation des Platonismus
  • 4. Augustin und die Kirche zwischen Heilsanstalt und weltlicher Macht
  • V. Das christliche Europa: Fortschreitende Differenzierung zwischen sacerdotium und regnum, Glauben und Wissen
  • 1. Kirche, Gesellschaft und Staat im »christlichen Europa«
  • 2. Die Herausforderungen des Aristoteles für die Theologie des 13. Jahrhunderts
  • 3. Die Antworten des Thomas von Aquin
  • 4. Die Ontologisierung der aristotelischen Ethik und der Umbau der praktischen Philosophie
  • VI. Die via moderna: Philosophische Weichenstellungen zur wissenschaftlichen, religiösen und gesellschaftlich-politischen Moderne
  • 1. Einleitung eines Paradigmenwechsels: Duns Scotus
  • 2. Wilhelm von Ockham: Das doppelte Gesicht der »nominalistischen Revolution«
  • 3. Die funktionale Ausdifferenzierung von Recht und Politik und eine neue Form der gesellschaftlichen Integration
  • 4. Eine funktionalistische Theorie der staatlichen Macht (NiccolಠMachiavelli) und neue Legitimationsprobleme (Francisco de Vitoria)
  • Titel Bd. 2
  • Impressum Bd. 2
  • Inhalt Bd. 2
  • VII. Die Trennung von Glauben und Wissen: Protestantismus und Subjektphilosophie
  • 1. Der Bruch Luthers mit der Tradition und der Gestaltwandel der Theologie
  • 2. Theologische, gesellschaftliche und politische Weichenstellungen für das moderne Vernunftrecht
  • 3. Der Kontext des Vernunftrechts: Gesellschaftsgeschichtliche Dynamik und Wissenschaftsentwicklung
  • 4. Der Paradigmenwechsel zur Subjektphilosophie und das Folgeproblem der Begründung bindender Normen
  • Zweite Zwischenbetrachtung: Die Zäsur der Trennung von Glauben und Wissen
  • VIII. An der Wegscheide nachmetaphysischen Denkens: Hume und Kant
  • 1. Humes Dekonstruktion des theologischen Erbes der praktischen Philosophie
  • 2. Die anthropologische Erklärung der Phänomene von Recht und Moral
  • 3. Kants Antwort auf Hume: Der praktische Sinn und der religionsphilosophische Hintergrund der transzendentalphilosophischen Wende
  • 4. Die nachmetaphysische Rechtfertigung eines der Vernunft innewohnenden Interesses
  • IX. Sprachliche Verkörperung der Vernunft: Vom subjektiven zum »objektiven« Geist
  • 1. Politische, wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Anstöße zum Paradigmenwechsel
  • 2. Motive zur linguistischen Wende bei Herder, Schleiermacher und Humboldt
  • 3. Hegels Assimilation von Glauben an Wissen: Die Erneuerung metaphysischen Denkens nach Kant
  • 4. Vernunft in der Geschichte: Autonomie versus Selbstbewegung des Begriffs
  • Dritte Zwischenbetrachtung: Vom objektiven Geist zur kommunikativen Vergesellschaftung erkennender und handelnder Subjekte
  • X. Die Zeitgenossenschaft der Junghegelianer und die Probleme des nachmetaphysischen Denkens
  • 1. Ludwig Feuerbachs anthropologische Wende: Zur Lebensform organisch verkörperter und kommunikativ vergesellschafteter Subjekte
  • 2. Karl Marx zum Thema der geschichtlich situierten Freiheit produktiv tätiger und politisch handelnder Subjekte
  • 3. Der religiöse Schriftsteller Sören Kierkegaard zur ethisch-existentiellen Freiheit des lebensgeschichtlich individuierten Einzelnen
  • 4. Interpretationsprozesse zwischen Wahrheitsbezug und Handlungsbezug: Peirce als Initiator des Pragmatismus
  • 5. Zum Modus der Verkörperung der Vernunft in Praktiken der Forschung und der Politik
  • Postskriptum
  • Dank
  • Nachwort
  • Warum Glauben und Wissen?
  • Die Bedeutung der Alternative zwischen Hume und Kant
  • Warum »auch« eine Geschichte der Philosophie?
  • Desozialisierung der Weltbilder
  • Detranszendentalisierte Vernunft und Emanzipation zur Freiheit
  • Die Motivationsschwäche der Vernunftmoral
  • Vernunft in der Geschichte - was bleibt davon?
  • Namenregister
  • Ausführliches Gesamtinhaltsverzeichnis

Ähnliche Titel

    Mehr von diesem Autor