Legalisiertes Othering bei der (Nicht-)Ausstellung von Geburtsurkunden geflüchteter Kinder

Martha Engelhardt, Mathilde Gaudion, Jasmin Kamhiye, Razan Al Munjid und Theda Borde

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Martha Engelhardt, Mathilde Gaudion, Jasmin Kamhiye, Razan Al Munjid, Theda Borde, Legalisiertes Othering bei der (Nicht-)Ausstellung von Geburtsurkunden geflüchteter Kinder (26.04.2024), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISSN: 1432-6000, 2022 #4, S.315

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Accesses

Beschreibung / Abstract

Die Ausstellung einer Geburtsurkunde bzw. Geburtenregistrierung ist Voraussetzung für zahlreiche existentiell notwendige Leistungen (z.B. medizinische Versorgung des Kindes, Kindergeld) und stellt ein Kinderrecht dar. Dieser Artikel betrachtet Konsequenzen von nicht oder zu spät ausgestellten Geburtsnachweisen für geflüchtete Familien. Es wurden 33 in Deutschland lebende geflüchtete Mütter aus 19 Herkunftsländern ein bis neun Monate nach der Geburt des Kindes sowie 75 Fachkräfte (Sozialarbeiter*innen, Hebammen, Ärzt*innen) anhand qualitativer Interviews zur medizinischen und sozialen Versorgung befragt. Eine diskriminierungsfreie Ausstellung des Geburtsnachweises war nur in wenigen Fällen gegeben, wodurch gesellschaftliche Teilhabe geflüchteter Familien an Gesundheitsversorgung, Bildung und Sozialversorgung verhindert wurde. Die Ergebnisse werden als exkludierende-isolierende staatliche Handlungspraktik (Huke 2019) und legalisiertes Othering (Elsheikh/Sisemore/Ramirez 2017) diskutiert.

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