Der Glaube im Denken

Eine Philosophiegeschichte

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Martin Breul (Hg.), Aaron Langenfeld (Hg.), Der Glaube im Denken (2023), Verlag Herder, Freiburg, ISBN: 9783451829710

3165
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Beschreibung / Abstract


In der Philosophie haben Glaube und Religion schon immer eine zentrale Position eingenommen. Wie entscheidend aber Religion für die großen Denker der Philosophiegeschichte war und ist und wie wichtig umgekehrt die verschiedenen Denkansätze für die Religionen waren und sind, gerät heute immer mehr in Vergessenheit. Im vorliegenden Buch werden große Philosophinnen und Philosophen im Horizont ihres Religionsdenkens vorgestellt und auf ihre Aktualität hin befragt. Eingeführt werden sie dabei von einschlägigen Expertinnen und Experten aus Philosophie und Theologie.

Die Herausgeber legen  die überarbeitete und erweiterte Fassung eines bereits etablierten Studienbuchs für ein breites Publikum vor und liefern damit ein religionsphilosophisches Handbuch, das in der Verschiedenheit philosophischen Verstehens der Religion die Möglichkeiten eines positiven Zueinanders von Glaube und Vernunft neu entdeckt. 


Beschreibung

Martin Breul, geb. 1986, Dr. phil. Dr. theol., Studium der Anglistik, Philosophie und Katholischen Theologie in Belfast, Köln und Münster; 2015 Promotion in Philosophie in Köln; 2018 Promotion in Theologie in Bonn; 2021 Habilitation in Theologie in Salzburg; gegenwärtig Vertreter der Professur für Katholische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie an der TU Dortmund.
Aaron Langenfeld, geb. 1985, Dr. theol. habil., Professor für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn.

Edmund Arens, geb. 1953, Studium der katholischen Theologie und Philosophie an den Universitäten Münster und Frankfurt, 1982 Dr. theol. und 1989 Habilitation in Münster, seit 1996 ordentlicher Professor für Fundamentaltheologie an der heutigen Universität Luzern.
Florian Baab, Dr., Dr., Vertretungsprofessor am Institut für Katholische Theologie der Universität Hamburg.
Martin Breul, geb. 1986, Dr. phil. Dr. theol., Studium der Anglistik, Philosophie und Katholischen Theologie in Belfast, Köln und Münster; 2015 Promotion in Philosophie in Köln; 2018 Promotion in Theologie in Bonn; 2021 Habilitation in Theologie in Salzburg; gegenwärtig Vertreter der Professur für Katholische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie an der TU Dortmund.
SJ, Godehard Brüntrup ist Professor für Metaphysik, Philosophie der Sprache und des Geistes an der Hochschule für Philosophie München.
Gianluca De Candia, geboren 1983, ist ein deutsch-italienischer Philosoph und Theologe und eine der zentralen Vermittlungsgestalten der Gegenwart zwischen diesen beiden intellektuellen Welten. Er ist Professor für Philosophie und Dialog mit der Gegenwartskultur an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT). Er hat in Bari und Rom Philosophie und Katholische Theologie studiert und wurde 2011 in Rom promoviert. 2017 wurde er in Münster habilitiert.  
Jakob Helmut Deibl, geboren 1978, Dr. theol. Dr. phil., Studium in Salzburg und Wien. Seit 2013 Assistent am Fachbereich Theologische Grundlagenforschung (Fundamentaltheologie) der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien; Mitarbeiter der Forschungsplattform "Religion and Transformation in Contemporary Society" (Universität Wien).
Tonke Dennebaum, geb. 1974, Dr. theol., Priester, Studium der katholischen Theologie in Mainz, Münster und Rom, Regens des Priesterseminars und Leiter des Ausbildungsseminars der Diözese Mainz, Privatdozent an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Erwin Dirscherl, geb. 1960, Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie und Philosophie an der Universität Bonn, 1995-2002 ordentlicher Professor für Dogmatik am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, seit 2002 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg
Martin Dürnberger, Dr. theol., assoziierter Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Paris-Lodron Universität Salzburg sowie Leiter der Salzburger Hochschulwochen.
Stephan Ernst, geb. 1956, studierte kath. Theologie, Philosophie, Pädagogik und Musikwissenschaft in Frankfurt am Main und Münster. Er promovierte 1986 im Fach Dogmatik bei Peter Hünermann in Tübingen. Von 1987 bis 1999 war er in der religiös-theologischen Erwachsenenbildung im Erzbistum Paderborn tätig, von 1990 bis 1993 Stipendiat der Fritz-Thyssen-Stiftung. 1995 erfolgte die Habilitation in Tübingen für das Fach "Theologische Ethik". Von 1999 bis 2022 war er Inhaber des Lehrstuhls für Theologische Ethik - Moraltheologie an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Würzburg. ​
Prof. DDr. Markus Enders, Jahrgang 1963, studierte Philosophie, katholische Theologie und Religionswissenschaft an den Universitäten Freiburg i.Br. und München. Dort promovierte er 1991 in Philosophie, habilitierte sich in diesem Fach 1997 und promovierte 1999 in katholischer Theologie.

Inhaltsverzeichnis

  • Der Glaube im Denken
  • Impressum
  • Inhalt
  • Einleitung
  • Platon (Thomas Schärtl)
  • Annäherungen
  • Werke
  • Rolle und Eigenart der Ideen
  • Projekt Wissen
  • Unsterblichkeit
  • Gottesfragen
  • Ungeschriebene Lehren
  • Aristoteles (Tobias Kläden)
  • Aristoteles vs. Platon I: Logik
  • Aristoteles vs. Platon II: Hylemorphismus
  • Die Seele
  • Philosophische Theologie und Ethik
  • Plotin (Markus Enders)
  • Leben und Bedeutung für die christliche Theologie
  • Metaphysik absoluter Einheit
  • Die Struktur der henologischen Reduktion und die absolute Transzendenz des Einen
  • Der absolute Geist als das Selbstbewusstsein des vollkommenen Seins der Ideen und sein ‚Einheitsvorgriff‘
  • Wirkungsgeschichte Plotins in der christlichen Theologie
  • Augustinus (Aaron Looney)
  • Einführung
  • Zwei Bekehrungen
  • Kerngedanken augustinischer Metaphysik
  • Kerngedanken augustinischer Ethik
  • Ibn Sīnā, al-Ġazālī und Ibn Rušd (Darius Asghar-Zadeh)
  • Einleitung
  • Ibn Sīnā: Metaphysik und epistemologische Vervollkommnungspsychologie
  • al-Ġazālī: Philosophiekritik, Rationalität und das Streben nach der Letztwirklichkeit
  • Ibn Rušd: (Re-)Vitalisierung des Rationalen
  • Anselm von Canterbury (Stephan Ernst)
  • Anselms Methode: sola ratione – rationes necessariae
  • Gottesbeweise
  • Erlösungslehre
  • Moses Maimonides und Chasdai Crescas (Frederek Musall)
  • Jüdische Theologie: Meta-Halachah und Hashkafah
  • Taʿamei ha-Mitzvot: Das Verhältnis von Offenbarung und Vernunft
  • Moses Maimonides: Gotteserkenntnis mittels der Vernunft
  • Chasdai Crescas: Gotteserkenntnis aufgrund der Offenbarung
  • Am Scheideweg
  • Thomas von Aquin (Andreas Speer)
  • Theologie als Wissenschaft
  • Wissensverlangen und Gotteserkenntnis
  • Meister Eckhart und Nikolaus Cusanus (Saskia Wendel)
  • Einführung
  • Meister Eckhart: Einung mit Gott im Grund der Seele – mystische Theologie in scholastischer Denkform
  • Nikolaus Cusanus: Rationale Rechtfertigung des christlichen Glaubens in ‚belehrter Unwissenheit‘
  • Johannes Duns Scotus und Wilhelm von Ockham (Stefan Seit)
  • Johannes Duns Scotus und die Begründung der Metaphysik als Wissenschaft vom Seienden als einem solchen
  • Nominalismus und absolute göttliche Macht bei Wilhelm von Ockham
  • Luis de Molina (Johannes Grössl)
  • Der Gnadenstreit im 16. und 17. Jahrhundert
  • Molinas Freiheitsbegriff
  • Göttliches Vorherwissen
  • Thomas Hobbes, John Locke und David Hume (Christian Hengstermann)
  • Der britische Empirismus: Philosophie der Erkenntnis und Naturwissenschaft
  • Thomas Hobbes: Materialismus nach geometrischer Methode
  • John Locke: der Weg der Ideen aus Sensation und Reflexion
  • David Hume: Kausalität als Gewohnheit
  • René Descartes (Klaus Müller)
  • Blaise Pascal (Isabella Guanzini)
  • Blaise Pascal als Zeitgenosse
  • Pascalsche Anthropologie
  • Nachmetaphysisches Gottesfragen
  • Baruch (Benedictus) de Spinoza (Fana Schiefen)
  • Bento, Baruch, Benedictus – zum biografisch-intellektuellen Profil Spinozas
  • Rationale Metaphysik – Grundlegung einer Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik der Freiheit
  • Ethik und Anthropologie
  • Politische Philosophie und historisch-kritische Exegese
  • Theologische Aktualität eines skeptischen Denkers
  • Gottfried Wilhelm Leibniz (Andreas Koritensky)
  • Das Theodizeeproblem
  • Leibniz über die Theodizee
  • Die Konsequenzen
  • Immanuel Kant (Bernhard Nitsche und Florian Baab)
  • Einleitung: Kants Bedeutung für die Theologie
  • Was kann ich wissen? Zur transzendentalen Analyse des theoretischen Vernunftgebrauchs
  • ‚Was soll ich tun?‘ ‚Was darf ich hoffen?‘ Zum praktischen Vernunftgebrauch
  • Johann Gottlieb Fichte (Benedikt Rediker)
  • Fichtes frühe Wissenschaftslehre (1794/95)
  • Fichtes Religionsphilosophie
  • Theologische Relevanz und Rezeptionslinien
  • Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (Cornelia Richter)
  • Zum zeitgeschichtlichen Kontext
  • Zu den theologischen Hauptwerken
  • Zu den religionsphilosophischen Kerngedanken
  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Jakob Deibl)
  • Hegels gesellschaftlich-politische Bestimmung des Gedankens Gottes und des Ichs
  • Hegels Philosophie als narrative Rekonstruktion abendländischer Geschichte
  • Aufhebung und Negativität als Schlüsselbegriffe Hegels
  • Der Weg der PhdG zur Religion
  • Rezeption und Literatur
  • Friedrich Hölderlin (Thomas Hanke)
  • Die romantische Grundoption: Sein jenseits des ur-teilenden Bewusstseins
  • Ästhetische Konzeption von Religion
  • ‚Christologische‘ Lyrik ab 1800: Einheit der Welt, Vielheit der Götter, Einzigkeit Christi
  • Philosophisch-theologische Rezeptionen
  • Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (Christian Brouwer)
  • Leben und Werk(e)
  • Themen
  • Ludwig Feuerbach und Karl Marx (Gregor Maria Hoff)
  • Einführung
  • Ludwig Feuerbach
  • Karl Marx
  • Religionskritik in der Kritik
  • Søren Kierkegaard (Heiko Schulz)
  • Zur Biografie und zur theologischen Relevanz Kierkegaards
  • Kierkegaards Leitgedanke und seine systematische Entfaltung
  • Amerikanischer Pragmatismus: Peirce, James, Dewey (Anne-Kathrin Fischbach)
  • Prägende Figuren
  • Rezeption
  • Grundgedanke: Begriffe sind Werkzeuge
  • Schlüsselkonzept: Erfahrung
  • Gegenseitige Durchdringung von Theorie und Praxis
  • Kontinuität als Leitlinie
  • Ethik: Ausgangs- und Zielpunkt demokratischer Prozesse
  • Antifundamentalistischer Impetus
  • Friedrich Nietzsche (Jürgen Werbick)
  • Experimentalphilosophie
  • Genealogie statt Metaphysik
  • Christentumskritik
  • Wille zur Macht und Übermensch
  • Christlicher Glaube als Ressentiment
  • Gegen die Entwertung des Lebens in dieser Welt
  • Fülle des Lebens?
  • Edmund Husserl (Enrico Grube)
  • Einführung
  • Intentionalität
  • Epoché
  • Lebenswelt
  • Ernst Cassirer (Caroline Helmus)
  • Der Mensch als animal symbolicum – Cassirers Kulturphilosophie
  • Theologischer Ertrag
  • Martin Heidegger (Thomas P. Fößel)
  • Ludwig Wittgenstein (Klaus von Stosch)
  • Einführung
  • Wittgensteins philosophisches Programm
  • Autonomie der Sprachspiele?
  • Inspirationen für Glaubensverantwortung und Religionstheologie
  • Die französische Existenzphilosophie (Aaron Langenfeld)
  • Einführung
  • Die Absurdität des Daseins: Albert Camus
  • Absolute Freiheit: Jean-Paul Sartre
  • Existenzphilosophie und Geschlecht: Simone de Beauvoir
  • Christliche Existenzphilosophie (Gabriel Marcel und Simone Weil)
  • Edith Stein (Tonke Dennebaum)
  • Korrelation von Biografie, Philosophie und Spiritualität
  • Edith Stein als Theologin
  • Alter und Neuer Bund: religionstheologische Fragen im Vorgriff auf Nostra aetate
  • Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin (Edmund Arens)
  • Einführung
  • Max Horkheimer: der Gründervater
  • Theodor W. Adorno: der Meisterdenker
  • Walter Benjamin: eine wichtige Randfigur
  • Emmanuel Levinas (Erwin Dirscherl)
  • Die Bedeutung des Denkens von E. Levinas für die Katholische Theologie
  • Biblisches Menschenbild: Sich-Verlassen in der Zeit
  • Die Suche nach der Bedeutung des Lebens: Passivität und Sinnlichkeit
  • Anderheit und Bilderlosigkeit angesichts der Einzigkeit Gottes und des Menschen
  • Vorüberziehen des Unendlichen in der Zeit: der Spur Gottes folgen
  • Nachdenken über Inkarnation im jüdisch-christlichen Kontext: Ethik und Verantwortung
  • Hannah Arendt (Julian Tappen)
  • Leben und Werk
  • Theologische Bedeutung
  • Paul Ricœur (Veronika Hoffmann)
  • Transzendental- und Bewusstseins„philosophien im 20. Jahrhundert (Magnus Lerch)
  • Grundzüge und theologische Bedeutung der erneuerten Transzendentalphilosophie(n)
  • Hermann Krings: transzendentale Freiheitslehre
  • Dieter Henrich: existenziale Metaphysik bewussten Lebens
  • Richard Schaeffler: transzendentale Theorie dialogischer Erfahrung
  • Hilary Putnam, Donald Davidson und Robert B. Brandom (Martin Dürnberger)
  • Analytisches Philosophieren&gvr;– systematisch und historisch
  • Zwischenreflexion
  • … und postanalytische Anschlussperspektiven
  • Hilary Putnam: interner Realismus
  • Donald Davidson: Kritik am Konzept des Begriffsschemas
  • Robert B. Brandom: pragmatistischer Inferentialismus
  • Michel Foucault (Karlheinz Ruhstorfer)
  • Jürgen Habermas (Martin Breul)
  • Erstes Brennglas: Postsäkulare Gesellschaft
  • Zweites Brennglas: Nachmetaphysisches Denken
  • Drittes Brennglas: Kommunikative Vernunft
  • Pierre Bourdieu (Ansgar Kreutzer)
  • (Biografisches) Leitmotiv: Selbstreflexivität
  • Ansatz: Praxeologie
  • Exemplarische Blicke in den begrifflichen Werkzeugkasten
  • Rezeption(smöglichkeiten) Bourdieus in der Theologie
  • Jacques Derrida und die Dekonstruktion (Anne Weber)
  • Zeichen, Kontext und Metaphysikkritik
  • Dekonstruktion – die Suche nach Machtspuren in der Verständigung
  • Ertrag und Relevanz für das theologische Denken
  • Charles Taylor (Annette Langner-Pitschmann)
  • Was heißt „modern“? Und: Sind wir modern? Zwei Grundfragen gegenwärtiger Theologie
  • Charles Taylor und die großen Erzählungen im Hintergrund der Gegenwart
  • Die Moderne als Vorstellungsschema
  • Die Großen Erzählungen als Tatsache
  • Säkularisierung als Optionsvermehrung
  • Alvin Plantinga, Richard Swinburne, Eleonore Stump (Godehard Brüntrup)
  • Alvin Plantinga und die Rechtfertigung religiöser Überzeugungen
  • Richard Swinburne und die Beweisbarkeit der Existenz Gottes
  • Eleonore Stump und das Problem des Leidens in der Welt
  • Enrique Dussel (Jan Niklas Collet)
  • Gianni Vattimo und Giorgio Agamben (Gianluca De Candia)
  • Das philosophische Programm
  • Vom Sein zur Sprache: Gianni Vattimos ontologische Hermeneutik
  • Von der Sprachlichkeit zum Tun: Giorgio Agamben
  • Martha Nussbaum (Jochen Schmidt)
  • Einführung
  • Gerechtigkeit
  • Moralische Gefühle
  • Humane Bildung
  • Religion
  • Fazit
  • Judith Butler (Anna Maria Riedl)
  • Erkenntnisinteresse und Methoden
  • Gendertheorie
  • Subjekt- und machttheoretische Fragestellungen
  • Ethik und Anerkennungstheorie
  • Politische Theorie
  • Verzeichnis der zitierten Literatur
  • Abbildungsverzeichnis
  • Zu den Autorinnen und Autoren

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