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Öffentlichkeiten

Urteilsbildung in fragmentierten pädagogischen Räumen

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Diese Publikation zitieren

Markus Rieger-Ladich (Hg.), Malte Brinkmann (Hg.), Christiane Thompson (Hg.), Öffentlichkeiten (2023), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779970040

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Beschreibung / Abstract

Für die Erziehungswissenschaft ist die neuerliche Debatte um Jürgen Habermas' »Strukturwandel der Öffentlichkeit« hochwillkommen. Im Rückgriff auf dessen vieldiskutierte Studie kann sie sich als Disziplin profilieren, die mit der Reflexion ebenjener Einrichtungen betraut ist, die dafür sorgen, dass aus vernunftbegabten Zweibeinern passable Diskursteilnehmer*innen werden. Gleichwohl ist die hohe Wertschätzung, die der Bildung in diesem Zusammenhang entgegengebracht wird, nicht unproblematisch. Die politische Kultur könnte, so ein Verdacht, von der fortschreitenden Akademisierung öffentlicher Debatten beschädigt werden. Demokratien gerieten in ein gefährliches Fahrwasser, wenn sie die Bedingungen zur Teilnahme am politischen Diskurs immer anspruchsvoller gestalten.
Die Arenen öffentlicher Auseinandersetzungen werden daher nicht nur von jenen bedroht, die eine Politik des Ressentiments betreiben und autoritären Ordnungen das Wort reden, sondern auch von Angehörigen des Bildungsbürgertums, welche die eigenen Argumentationsstile, Überzeugungen und medialen Vorlieben generalisieren und einen Cordon sanitaire um solche Positionen errichten, die ihnen als nicht »diskussionswürdig« gelten.

Beschreibung

Markus Rieger-Ladich, Prof. Dr., lehrt als Professor für Erziehungswissenschaft Allgemeine Pädagogik und ist Direktor des Instituts für Erziehungswissenschaft an der Universität Tübingen.
Brinkmann, Malte, Dr. phil., Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin.
Dr. Christiane Thompson ist Professorin für Theorie und Geschichte von Erziehung und Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Von moralisierenden Bildungsbürgern, schreibenden Arbeiterinnen und einem unbekümmerten Assistenten: Zur Einleitung
  • I Artikulation und Dissoziation
  • Artikulation und Öffentlichkeit
  • Öffentlichkeiten und Verletzbarkeit
  • Habitusspaltung als Aktualkonflikt: Dissoziierte Öffentlichkeiten und das Fragmentarische des öffentlichen Lebens
  • Bildungstheorie als Kulturpolitik
  • II Rationalität und Souveränität
  • Polarisation, Bildung und ein Blick auf die Geschichte der politischen Öffentlichkeit
  • Öffentliche Vernunft qua Religion?
  • Digitale Öffentlichkeiten zwischen Produktion, Umdeutung und Negation – Eine bildungstheoretische Perspektive auf den Umgang mit Welt im Horizont des Digitalen
  • „Digitale Souveränität“ als pädagogisches Programm – Ein bildungsphilosophischer Einspruch
  • III Pluralität und Urteilsbildung
  • Empathischer Perspektivenwechsel, soziale Aufmerksamkeit und politische Urteilsbildung1
  • epoché & sensus communis
  • Bildung auf den Bühnen der Öffentlichkeit
  • Über Rechtspopulismus reden1
  • IV Medienbildung und Streitkultur
  • Die digitale Öffentlichkeit und ihre Probleme
  • 30 Jahre „Tank Man“
  • Erziehung von Kindern als Suche nach ‚Öffentlichkeit‘: Anmerkungen zur Initiation in Sprache und Welt
  • „Im Fortgang eines friedlichen und gelassenen Protests…“
  • Die Autor*innen

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