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Fehlgeburt und Stillgeburt

Eine Kultursoziologie der Verlusterfahrung

Julia Böcker
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Julia Böcker, Fehlgeburt und Stillgeburt (2023), Beltz Juventa, 69469 Weinheim, ISBN: 9783779966982

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Beschreibung / Abstract

Nach einer Fehl- oder Stillgeburt sind Betroffene mit der Vorstellung konfrontiert, es sei ja noch kein richtiges Kind gewesen, der Verlust sei entsprechend wenig betrauernswert. Julia Böcker geht empirisch der Frage nach, unter welchen Bedingungen es gesellschaftlich als legitim gilt, das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft als Tod und Verlust eines Kindes zu behandeln. Im Ergebnis steht die Rekonstruktion subjektiver Verlusterfahrungen im Kontext der kulturellen Ordnungen um körperliche Materialität, medizinisch (un)bestimmtes Leben und soziale Personalität. Deutlich werden der Umgang mit Wissensgrenzen und das Paradox einer subjektverantworteten Trauerkultur in der Gegenwart.

Beschreibung

Dr. Julia Böcker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie und Kulturorganisation, Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kultur- und Wissenssoziologie, Körper und Emotion, Qualitative Methoden.

Inhaltsverzeichnis

  • BEGINN
  • Inhalt
  • Danksagung
  • Kapitel 1 Einleitung
  • Kapitel 2 Fehlgeburt und Stillgeburt: Gegenstand und theoretische Perspektive
  • 2.1 Begriffe
  • 2.2 Forschungsstand
  • 2.3 Perspektivierung: Fehlgeburt und Stillgeburt als Verlusterfahrung
  • Kapitel 3 Methodik und Forschungsfeld
  • 3.1 Einstieg
  • 3.2 Rekonstruktive Methodologie
  • 3.3 Forschungshaltung: Kontingenzsensible Grounded Theory
  • 3.4 Erhebung, Datensorten und Datenkorpus
  • 3.5 Auswertung und Theoriebildung
  • 3.6 ›Betroffene‹ erforschen
  • 3.7 Forschungsfeld Sterneneltern
  • Kapitel 4 Die Körperdeutungen der Schwangeren
  • 4.1 Körperdeutungsanforderung während der medikalisierten Schwangerschaft
  • 4.2 Heteronome Körperdeutung
  • 4.3 Normorientierte Körperdeutung
  • 4.4 Autonome Körperdeutung
  • 4.5 Krisenpotenziale der Deutungsmodi – Zwischenfazit
  • Konstitution des Kindsverlusts
  • Kapitel 5 Konstitution I – Körpermaterialität
  • 5.1 »Kleine Geburt«: Die Konstruktion des Kindes ohne Körper
  • 5.2 Medizintechnische Vermitteltheit
  • 5.3 Körpermaterielle Grenze
  • 5.4 Die Kindesvorstellung und der kindliche Körper: Verlustkonstellationen
  • Kapitel 6 Konstitution II – Medizinisch (un)bestimmtes Leben
  • 6.1 Nach der Geburt: Medizinische Deutungsmacht über Lebenszeichen
  • 6.2 Grenze zur Lebensfähigkeit in der zweiten Schwangerschaftshälfte: (Un-)Gewissheit und Deutungslücken
  • 6.3 Pränataldiagnose und auferlegter Deutungszwang
  • 6.4 Zwischenfazit
  • Kapitel 7 Konstitution III – Anerkennung von Personalität
  • 7.1 Inwändiger Lebensverlauf und Subjektivierung des Kindes
  • 7.2 Name und Geschlecht
  • 7.3 Rituale und Praktiken in der Klinik
  • 7.4 Umgang mit der Leiche und Einbettung
  • 7.5 Bestattung
  • 7.6 Personenstandsrechtliche Bescheinigung
  • 7.7 Zwischenfazit
  • Kapitel 8 Kulturelle Verlustkonstitution: Theoretische Erträge
  • 8.1 Modell der Verlustkonstitution
  • 8.2 Anerkennung des Verlusts
  • 8.3 Umgang mit Wissensgrenzen
  • Kapitel 9 Subjektverantwortete Trauerkultur
  • Literatur
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Glossar
  • Anhang
  • Anlage 1: Transkriptionszeichen
  • Anlage 2: Übersicht über das Datenmaterial

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